Norwegen will Botschaft in Mali schließen

Der Alltag in Bamako. Foto: epa/Mohamed Messara
Der Alltag in Bamako. Foto: epa/Mohamed Messara

OSLO/BAMAKO: Mit dem Ende der UN-Friedensmission im westafrikanischen Mali will Norwegen seine Botschaft in dem Land zum Jahresende schließen. Das kündigte das Außenministerium in Oslo am Donnerstag an. Der Abzug der UN-Blauhelmsoldaten aus dem Staat in der Sahelzone werde «Auswirkungen auf die Sicherheit der norwegischen und anderer diplomatischer Vertretungen und internationaler Organisationen in Mali haben», hieß es.

Die UN-Mission zur Stabilisierung Malis (Minusma), die seit 2013 im Land ist, zieht planmäßig bis Jahresende auf Aufforderung der Militärregierung ab und übergibt ihre Basen an die malischen Sicherheitskräfte.

«Mit dem Ende der UN-Mission wird es schwieriger, eine normale diplomatische Tätigkeit in dem Land aufrechtzuerhalten», hieß es. Die Botschaft in Bamako war den Angaben nach auch für die Vertretung Norwegens in Burkina Faso, Mauretanien, dem Niger und dem Tschad zuständig. «Das Außenministerium arbeitet nun an Lösungen, um die diplomatische Vertretung Norwegens in all diesen Ländern nach der Schließung der Botschaft in Bamako aufrechtzuerhalten.»

Die malische Armee arbeitet seit dem jüngsten Militärputsch im Land 2021 mit Söldnern der russischen Wagner-Gruppe zusammen. Die vom Militär geführte Übergangsregierung hatte im Juni den Abzug aller rund 12.000 UN-Blauhelme bis Ende des Jahres gefordert. Deutschland hatte ein Ende der Beteiligung seiner noch etwa 1100 Soldatinnen und Soldaten an dem Einsatz bereits vorher beschlossen.

Die UN-Mission wurde ins Leben gerufen, nachdem 2012 ein Konflikt mit islamistischen Terroristen und Tuareg-Rebellen im Norden des Landes ausgebrochen war. Die islamistischen Terrorgruppen breiten sich seitdem in Mali und seinen Nachbarstaaten Burkina Faso und dem Niger aus. Alle drei Länder werden mittlerweile von Putschisten regiert und haben sich im Streit von der Ex-Kolonialmacht Frankreich abgewandt.

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