Noch keine Lockerungen im Corona-Kampf

Die Menschen genießten während des Ausnahmezustands am Samstag, 4. April, die Sonne am Ufer der Aare in Bern. Foto: epa/ANTHONY ANEX
Die Menschen genießten während des Ausnahmezustands am Samstag, 4. April, die Sonne am Ufer der Aare in Bern. Foto: epa/ANTHONY ANEX

BERN: Der Schweizer Gesundheitsminister Alain Berset hält es aufgrund der aktuellen Corona-Lage im Land für illusorisch, bereits die ersten Schritte zurück Richtung Normalität zu setzen.

Erst wenn die Zahl der Menschen in den Krankenhäusern nicht mehr ansteige, könne man daran denken, sagte Berset der «Sonntagszeitung». «Die Erfahrung zeigt, wer zu früh nachgibt, verlängert die Krise.» Der Zeitpunkt der Lockerung sei nicht nur eine politische Entscheidung, er hänge auch von der Wissenschaft ab. Das Virus gebe das Tempo vor. «Bis wir in der Gesellschaft eine gewisse Immunität erreicht oder einen Impfstoff haben, wird uns das Virus begleiten.»

Nach Angaben von Berset werden aber bereits unterschiedliche Szenarien geprüft, wie der Alltag schrittweise wieder normalisiert werden könnte. Diskutiert werde dabei über eine Maskenpflicht in bestimmten Situationen, Anpassungen bei den Tests, die Nachverfolgung von Kontakten etwa über Handys oder eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft. Von Familienbesuchen über Ostern rät Berset kategorisch ab, gerade ältere Menschen seien in Gefahr.

Nach Berechnungen der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA lag die Zahl der bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen in der Eidgenossenschaft am Sonntag bei 21 100 - ein Plus von 822 im Vergleich zum Vortag. Die Zahl der Todesfälle stieg demnach seit Samstag um 43 auf insgesamt 664 Menschen. Keystone-SDA berechnet die Zahlen anhand der offiziellen Angaben der Kantone.

In der Schweiz wurde am 16. März der Notstand ausgerufen. Das ging mit Grenzschließungen, Geschäftsschließungen, einem Verbot für Versammlungen und anderen Maßnahmen einher, die mindestens bis zum 19. April in Kraft sind.

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