Neues aus der Raumfahrt am Donnerstag

Foto: Pixabay
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Krisengeplagtes «Starliner»-Raumschiff startet zur ISS

WASHINGTON/NEW YORK: Nach einer Reihe von Rückschlägen ist das «Starliner»-Raumschiff von Boeing zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. In der Nacht zum Freitag verließ es den Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Richtung des Außenpostens der Menschheit. Es handelt es sich um einen unbemannten Test für den krisengeplagten «Starliner», der bereits mehr als zwei Jahre hinter dem Zeitplan liegt.

Boeings Raumschiff soll künftig als Alternative zur «Crew Dragon»-Raumkapsel von SpaceX Astronauten zur ISS transportieren. Das hätte eigentlich schon längst passieren sollen, aber bei einem ersten Test im Dezember 2019 hatte es das Raumschiff - unter anderem wegen eines Problems mit der automatischen Zündung der Antriebe - nicht zur ISS geschafft. Im vergangenen Jahr war die Mission mehrfach verschoben worden - und dann musste der «Starliner» schließlich wegen Ventil-Problemen komplett zurück in die Werkstatt.


USA und Japan wollen Weltraum-Kooperation ausbauen

TOKIO: Japan und seine Schutzmacht USA wollen die Zusammenarbeit bei der Erforschung des Weltraums über die nächsten Jahrzehnte ausweiten. Darauf wollen sich Japans Regierungschef Fumio Kishida und US-Präsident Joe Biden bei ihrem Treffen in der kommenden Woche in Tokio verständigen, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag berichtete. Im Rahmen der «Artemis»-Mission der USA strebten beide Länder auch die erstmalige Landung eines japanischen Astronauten auf dem Mond an. Die asiatische Hightech-Nation will dies in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts realisieren, hatte Kishida im vergangenen Dezember angekündigt.

Mit der «Artemis» Mission sollten eigentlich bis 2024 zunächst wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau. Dies ist nun frühestens 2025 geplant. Japan beteiligt sich an dieser Mission und will Gefährte zum Transport von Ausrüstungen für eine geplante Raumstation entwickeln. Die Station soll nach US-Plänen in fernerer Zukunft auch als Basis für einen bemannten Flug zum Mars dienen.

Japan und die USA wollen laut Kyodo die Ausweitung der bilateralen Weltraum-Kooperation über die kommenden Jahrzehnte formell nächstes Jahr vereinbaren. Das sehe ein Dokument vor, dass beide beim Besuch des US-Präsidenten in Tokio am kommenden Montag bekanntgeben wollen.


Raumsonde Solar Orbiter bietet außergewöhnlichen Blick auf die Sonne

GÖTTINGEN: Die Sonde Solar Orbiter hat von ihrem sonnennächsten Vorbeiflug Ende März spektakuläre Messdaten in bisher unerreichter Detailschärfe gesendet. Die ersten Bilder wurden nun veröffentlicht und zeigen die äußere, heiße Atmosphäre der Sonne, die Korona, mit über eine Million Grad heißen Plasmaströmen, wie das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen mitteilte.

Die Sonde war am 26. März in einem Abstand von nur etwa 48 Millionen Kilometern an der Sonne vorbeigeflogen. Das entspreche weniger als einem Drittel der Entfernung zwischen Erde und Sonne und markiere einen vorläufigen Höhepunkt der Mission, hieß es. «Nur drei Raumsonden sind der Sonne jemals nähergekommen - keine davon allerdings mit abbildenden Instrumenten, die auf die Sonne schauen», schreibt das MPS.

Solar Orbiter blickt mit sechs wissenschaftlichen Instrumenten auf Oberfläche, Atmosphäre und Umgebung der Sonne. Vier weitere Instrumente, vermessen die Teilchen und elektromagnetischen Felder, welche die Raumsonde umströmen. Die Mission wird von der europäischen Raumfahrtagentur Esa geleitet.

In den Tagen um den jüngsten Vorbeiflug seien alle Instrumente in Betrieb gewesen, so das MPS, das an vier Instrumenten von Solar Orbiter sowie an der Auswertung der Daten beteiligt ist.

Wegen der aktuell großen Entfernung zwischen Raumsonde und Erde sei die Datenübertragungsrate allerdings derzeit gering. Bisher habe nur ein Teil der aufgenommenen Messdaten die Erde erreicht, die von den wissenschaftlichen Teams gesichtet wurden. Weitere Daten würden noch erwartet.

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