Neues aus der Raumfahrt am Dienstag

Die Rakete mit Chinas Marsrover Tianwen-1 wird nach dem Start in Wenchang, Provinz Hainan, China, gesehen. Archivfoto: epa/STR
Die Rakete mit Chinas Marsrover Tianwen-1 wird nach dem Start in Wenchang, Provinz Hainan, China, gesehen. Archivfoto: epa/STR

Nasa feiert Astronauten nach Ausbildungsabschluss - und sucht neue

HOUSTON: Zwölf Astronautinnen und Astronauten haben ihr Training bei der Nasa durchlaufen - und stehen jetzt für Einsätze zu Mond und Mars bereit. Wer ihnen nachfolgen will, kann sich bewerben.

Zwölf Astronauten und Astronautinnen stehen nach rund zweijährigem Training bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa nun für Einsätze zu Mond und Mars bereit. Mit einer Gala feierte die Nasa am Dienstag in Houston im US-Bundesstaat Texas offiziell den Abschluss des Trainings der vier Frauen und sechs Männer aus den USA, sowie einer Frau und einem Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Auf einen Bewerbungsaufruf 2020 hin hatten sich rund 12.000 Menschen gemeldet, hieß es von der Nasa. Voraussetzungen für eine Bewerbung waren: US-Staatsbürgerschaft, Master-Abschluss in einem naturwissenschaftlichen Studienfach, mindestens zwei Jahre Berufserfahrung oder mindestens 1000 Stunden Flugtraining und das Bestehen eines Fitnesstests. Aus den 12.000 Bewerbungen wurden die vier Frauen und sechs Männer im damaligen Alter zwischen 32 und 45 Jahren aus verschiedenen Regionen der USA ausgewählt. Später kamen noch die zwei Ausbildungskandidaten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten hinzu.

Wer ihnen nachfolgen möchte, kann sich noch bis zum 2. April 2024 für den nächsten Ausbildungsgang der Nasa bewerben. Es gelten dieselben Voraussetzungen wie zuvor. Insgesamt hat die Nasa in ihrer Geschichte bislang rund 360 Astronauten ausgewählt, um die 50 stehen derzeit aktiv zur Verfügung.


Russland erwägt Atomkraftwerk auf dem Mond

MOSKAU: Russland erwägt nach offiziellen Angaben den Bau eines Atomkraftwerks auf dem Mond. «Heute ziehen wir ernsthaft das Projekt der Lieferung und des Aufbaus einer Energieanlage auf der Mondoberfläche in Betracht, irgendwann zwischen 2033 und 2035 gemeinsam mit unseren chinesischen Kollegen», sagte der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Dienstag bei einer Veranstaltung vor Jugendlichen. Der Aufbau werde dabei nicht von Hand, sondern automatisch erfolgen, die technischen Lösungen dafür gebe es praktisch bereits, versicherte er.

Borissow betonte zugleich, dass es nicht um die Stationierung von Atomwaffen im Weltraum gehe. Russland habe sich stets dagegen ausgesprochen und bleibe bei dieser Haltung. Zuletzt hatte es in den USA Spekulationen darüber gegeben, dass Russland Satelliten mit einer neuartigen atomaren Waffe bekämpfen wolle. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte diese Spekulationen zurückgewiesen.

Russland und China haben 2021 eine Absichtserklärung zum Ausbau ihrer Zusammenarbeit im Weltall unterzeichnet - auch vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen Moskaus mit dem Westen. So hat Russland seinen Ausstieg bei der Raumstation ISS verkündet. Die ursprünglich nach 2024 enden sollende Kooperation soll nun aber zumindest bis 2028 noch fortgesetzt werden.

China hat ein eigenes Programm zur Erkundung des Mondes. Bereits im Mai soll die unbemannte Sonde «Chang'e 6» zum Erdtrabanten aufbrechen, um Gesteinsproben zu holen.


Drei Amerikaner und ein Russe an ISS angekommen

CAPE CANAVERAL: Zum wiederholten Mal seit Beginn des Ukraine-Krieges und den daraus resultierenden Spannungen zwischen Russland und den USA sind Raumfahrer beider Länder gemeinsam zur Raumstation ISS geflogen.

Drei Amerikaner und ein Russe sind am Dienstag an der Raumstation ISS eingetroffen. Sie wurden von der aktuellen ISS-Besatzung herzlich begrüßt, wie auf der Videoübertragung der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. Die sogenannte «Crew-8» war am Sonntag (Ortszeit) am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Sie flog an Bord eines «Crew Dragon» der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk zur ISS.

Damit gelangten zum wiederholten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mit den daraus resultierenden Spannungen zwischen den USA und Russland Raumfahrer beider Länder gemeinsam ins All.

Die Nasa-Astronauten Matthew Dominick und Michael Barratt, ihre Kollegin Jeanette Epps sowie der Kosmonaut Alexander Grebenkin sollen rund ein halbes Jahr auf der ISS arbeiten, geplant sind unter anderem verschiedene medizinische Experimente. Für Epps, Grebenkin und Dominick ist es der erste Raumflug, Barratt besucht zum dritten Mal die Raumstation. An Bord befand sich diesmal bereits eine siebenköpfige Crew.

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