Neues aus dem Ausland am Sonntag

Neues aus dem Ausland am Sonntag

Tausende von Nachbeben seit Tsunami-Katastrophe

FUKUSHIMA: Auch zehn Jahre nach der Tsunami-Katastrophe im Nordosten Japans kommt die Erde dort nicht zur Ruhe. Seit dem schweren Seebeben am 11. März 2011 mit einer Stärke von 9,0 habe es mehr als 14.000 Mal für den Menschen spürbare Nachbeben gegeben, wie die japanische Wirtschaftszeitung «Nihon Keizai Shimbun» am Montag berichtete. Erst kürzlich hatte eine der stärksten Erschütterungen seit der Katastrophe von vor zehn Jahren die Unglücksregion heimgesucht. Dabei waren mindestens 150 Menschen verletzt worden.

Die Erschütterung vor der Küste Fukushimas und Miyagis hatte eine Stärke von 7,3 und war auch in Tokio sowie in vielen anderen Gebieten Japans zu spüren. Nach Einschätzung der Wetterbehörde handelte es sich um ein Nachbeben des schweren Bebens von vor zehn Jahren, das damals einen Tsunami ausgelöst hatte. 18.500 Menschen starben damals in den Fluten, im Atomkraftwerk Fukushima kam es zu einem Super-Gau.

Von den mehr als 14.000 Nachbeben, die es seither in Folge dieses gewaltigen Bebens gab, hätten 120 eine Stärke von 6 und zehn eine Stärke von über 7 erreicht, berichtete die Wirtschaftszeitung weiter. Experten warnen denn auch, dass die Auswirkungen des Erdbebens von vor zehn Jahren noch immer nicht ausgestanden seien. Es heißt, dass ein Beben wie damals mit Stärke von 9 einmal in 1000 Jahren vorkommt.


Sechste Krawallnacht in Folge nach Rapper-Inhaftierung in Spanien

MADRID/BARCELONA: Erneut ist es in Barcelona bei Protesten gegen die Inhaftierung des wegen Gewaltverherrlichung und Beleidigung der Monarchie verurteilten Rappers Pablo Hasél zu Gewalt zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Einige der meist sehr jungen Demonstranten in Barcelona trugen am Sonntagabend ein Transparent mit der Aufschrift: «Ihr habt uns beigebracht, dass Friedlichkeit sinnlos ist». Allerdings war die Demonstration kleiner und es gab wesentlich weniger Ausschreitungen als in den fünf Nächten zuvor. Nach Einschätzung spanischer Medien beteiligten sich etwa 1000 Menschen. Am Samstag waren es noch mindestens 6000 Teilnehmer gewesen. Kleinere Kundgebungen wurden auch aus Girona und Bilbao im Baskenland gemeldet.

Dennoch wurden Polizisten vereinzelt wieder mit Flaschen, Mülleimern und Böllern beworfen, auch einige Schaufensterscheiben gingen zu Bruch, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Polizei habe fünf Menschen festgenommen, die ein Modegeschäft plünderten, berichtete die Zeitung «El Periódico». Seit Beginn der Proteste wurden in Barcelona 106 Menschen festgenommen, darunter 32 Minderjährige. 82 Polizisten und auch zahlreiche Demonstranten wurden verletzt, wie die Zeitung «La Vanguardia» schrieb. Eine Frau hatte am Dienstag ein Auge verloren, als sie von einer Gummikugel der Polizei getroffen wurde.

Die Inhaftierung Haséls, der in einigen seiner Texte und in Tweets tiefen Hass auf Polizei und Politik zeigt, löste auch Spannungen in der linken Koalitionsregierung in Madrid aus. Die Sozialisten warfen ihrem kleineren Koalitionspartner Unidas Podemos vor, die Gewalt nicht ausreichend zu verurteilen. Die Regierung ist grundsätzlich gewillt, die Gesetze so zu ändern, damit es für Fälle wie Hasél keine Haftstrafen mehr gibt. Allerdings sind gegen den 32-Jährigen auch Verfahren wegen Bedrohung eines Zeugen und Angriffen gegen einen Journalisten anhängig.


Stromkabel hingen zu tief: Giraffen starben qualvoll nach Stromschlag

NAIROBI: In einem Wildpark 120 Kilometer außerhalb der kenianischen Haupstadt Nairobi sind zwei Giraffen mit ihren langen Hälsen in Oberleitungen geraten und qualvoll verendet.

Wie die nationale Wildparkbehörde Kenya Wildlife Service (KWS) am Sonntag in einer Erklärung bekanntgab, hingen die Kabel relativ niedrig. Die Stromgesellschaft kündigte eine Untersuchung an und erwägt einen Austausch der niedrigen Strommasten. Gesucht würde eine langfristige Lösung, um entsprechende Unfälle künftig zu vermeiden. Kenia hat laut KWS 28.850 Giraffen - davon 609 seltene Rotschild-Giraffen.


Atombehörde IAEA setzt Kontrollen vorerst im Iran fort

WIEN/TEHERAN: Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA kann die Kontrollen des iranischen Atomprogramms vorerst fortsetzen. Das handelte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch in Teheran mit der Atomenergiebehörde Irans aus, wie er am Sonntagabend nach der Rückkehr am Flughafen von Wien sagte.

«Wir haben ein vernünftiges Ergebnis», sagte Grossi. Die Inspekteure hätten allerdings nicht den gleichen Zugang wie vorher. Die technische Vereinbarung gelte vorerst für drei Monate, sagte Grossi. Er hoffe, dass bis dahin eine umfassendere Vereinbarung getroffen werden könne. Anlass von Grossis Reise war die vom Iran angekündigte Einschränkung der IAEA-Inspektionen der Atomanlagen im Land.


Solidarität nach Beleidigungen gegen italienische Politikerin

ROM: Nach sexistischen Beleidigungen gegen die italienische Abgeordnete Giorgia Meloni im Sender Controradio haben Politiker über alle Parteigrenzen hinweg ihre Solidarität bekundet. Der Universitätsprofessor Giovanni Gozzini hatte die Chefin der rechtsradikalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) unter anderem als «Sau» und «Kuh» bezeichnet und im Hinblick auf ihre Reden im Parlament als «Fischverkäuferin».

Die Sendung vom Freitag wurde bereits entfernt. Controradio distanzierte sich am Sonntag zudem von den Äußerungen und veröffentlichte ein Statement Gozzinis, in dem er sich bei Meloni entschuldigte.

Viele Politiker aus sämtlichen politischen Lagern zeigten sich solidarisch mit Meloni. Darunter waren etwa der Chef der Sozialdemokraten, Nicola Zingaretti, die Bürgermeisterin Roms, Virginia Raggi, von der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung, und Italiens Minister für öffentliche Verwaltung, Renato Brunetta, von der konservativen Forza Italia. Meloni bedankte sich dafür und für den Anruf von Staatschef Sergio Mattarella, der sich nach ihren Worten persönlich gemeldet hatte, um seine Solidarität auszudrücken.


Putin will erneut belarussischen Präsidenten Lukaschenko treffen

SOTSCHI: Gut ein halbes Jahr nach Beginn der Proteste in Belarus (Weißrussland) will Machthaber Alexander Lukaschenko am Montag den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Dazu reist der 66-Jährige in die russische Schwarzmeer-Stadt Sotschi. Bei dem Gespräch geht es nach Angaben aus Moskau um die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen beiden Ländern, insbesondere um Wirtschafts- und Energiefragen. Die Wirtschaft von Belarus ist stark abhängig von Russland, das etwa Öl und Gas liefert. Moskau sieht seinen Nachbarn und Verbündeten auch als strategisch wichtige Pufferzone zur Nato.

Die beiden Staatschefs hatten sich das letzte Mal im September getroffen, ebenfalls in Sotschi. Dabei hatte Putin dem finanziell angeschlagenen Nachbarland einen Milliardenkredit zugesichert. Lukaschenko meinte zuletzt, darum solle es diesmal nicht gehen.

Beide Länder hatten erst am Freitag ein Abkommen unterzeichnet, nach dem Belarus seine Exporte von Ölprodukten nun über russische Häfen in der Ostsee abwickeln wird. Dieser Schritt gilt als Reaktion auf die von den benachbarten Baltenstaaten verhängten Sanktionen gegen Belarus, auf die Minsk zuvor bei seinen Exporten gesetzt hat.

Nach der weithin als gefälscht geltenden Präsidentenwahl am 9. August kam es in Belarus zu Massenprotesten mit mehr als 30.000 Festnahmen, Hunderten Verletzten und mehreren Toten. Zuletzt gab es nur noch vereinzelt Aktionen. Lukaschenko hatte sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent der Stimmen von der Wahlkommission für eine sechste Amtszeit bestätigen lassen. Die EU erkennt ihn nicht mehr als Präsidenten an. Russland hält dagegen noch zu dem Staatschef, drängte ihn aber immer wieder zu einer Verfassungsreform.


Libyens Innenminister Baschagha überlebt offenbar Attentat

TRIPOLIS: Libyens Innenminister Fathi Baschagha ist am Sonntag in der Hauptstadt Tripolis offenbar einem Attentat entgangen. Mehrere Angreifer hätten im Westen der Stadt aus einem gepanzerten Fahrzeug heraus das Feuer auf seinen Konvoi eröffnet, schrieb ein Berater des Gesundheitsministeriums bei Twitter. Einer der Angreifer sei bei dem Schusswechsel getötet worden, zwei weitere wurden festgenommen. Auch einer von Baschaghas Leibwächtern wurde demnach verletzt.

Bashagha hatte zuvor einen neuen Einsatz der Sicherheitskräfte angekündigt, mit der Tripolis von Milizen, kriminellen Gangs sowie Schleusern befreit werden soll. Diese üben in der Stadt weiterhin großen Einfluss aus. Der Plan hatte allerdings Kritik ausgelöst, weil Bashagha die Operation nicht mit Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch oder dem Verteidigungsministerium abgesprochen haben soll.

Kurz vor dem Angriff hatte Bashagha den Chef der Staatlichen Ölgesellschaft NOC, Mustafa Sanalla, getroffen. Die beiden hatten laut einem Tweet Bashaghas über die Sicherheit im Ölsektor gesprochen und darüber, den Wohlstand des ölreichen Landes fair zu verteilen.

In Libyen war nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Nach der von General Chalifa Haftar angeordneten, gescheiterten Offensive auf Tripolis gab es seit Juni 2020 keine größeren Gefechte mehr und seit Oktober gilt eine Waffenruhe. Derzeit versucht der designierte Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba, ein Kabinett zu bilden. Diese Übergangsregierung für Libyen muss er dann vom Parlament absegnen lassen.


Gedenken am dritten Todestag des Journalisten Jan Kuciak

BRATISLAVA: Mit Schweigeminuten und Kranzniederlegungen hat die Slowakei am Sonntag den dritten Todestag des Journalisten Jan Kuciak begangen. Der Investigativ-Reporter und seine Lebensgefährtin Martina Kusnirova waren im Februar 2018 erschossen worden. «Von Anfang an war klar, dass ihr Tod nicht zufällig war, sondern eng mit der Recherchearbeit Jan Kuciaks zusammenhing», sagte Präsidentin Zuzana Caputova nach Angaben der Agentur TASR in Bratislava. Es habe sich gezeigt, dass das, was er geschrieben habe, der Wahrheit entsprochen habe. Sie forderte, die Auftraggeber des Mordes zur Verantwortung zu ziehen.

Verurteilt wurden bisher der Schütze und zwei Mittäter, nicht aber die möglichen Hintermänner. Ein bekannter Unternehmer und Millionär, der eine Beteiligung stets bestritten hatte, wurde im September aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Das Verfahren könnte demnächst neu aufgerollt werden. Kuciak hatte unter anderem zu Verbindungen zwischen der slowakischen Politik und der organisierten Kriminalität recherchiert.

Für deutliche Kritik an den Medien nutzte Ministerpräsident Igor Matovic den Todestag. Die Branche schmücke sich mit der Arbeit Kuciaks, doch Journalisten von seiner Qualität gebe es in der Slowakei in Wirklichkeit nur eine Handvoll. Der Rest sei «oft oberflächlich, oft voreingenommen, oft arrogant», schrieb der konservativ-populistische Regierungschef bei Facebook.


US-Sicherheitsberater: Im Atomstreit ist Ball im Feld von Teheran

WASHINGTON: Im Atomstreit mit dem Iran sieht die US-Regierung die Führung in Teheran am Zug. Präsident Joe Biden sei bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, um mit den Iranern darüber zu reden, «wie wir wieder strenge Beschränkungen für ihr Atomprogramm bekommen», sagte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, am Sonntag dem Sender CBS News. «Das Angebot steht weiterhin, weil wir glauben, dass die Diplomatie der beste Weg ist, das zu erreichen.» Der Iran habe noch nicht auf das Gesprächsangebot reagiert. «Der Ball ist in ihrem Feld.»

Das Außenministerium in Washington hatte am Donnerstag erklärt, die USA seien im Streit um das iranische Atomprogramm bereit zu Gesprächen mit Teheran, was bei anderen Vertragsstaaten die Hoffnung auf eine Rettung des internationalen Atomabkommens weckte.

Das Atomabkommen war 2015 zwischen dem Iran sowie den USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China geschlossen worden. Bidens Vorgänger Donald Trump kündigte das Abkommen 2018 einseitig auf. Die neue US-Regierung nennt für eine mögliche Rückkehr in das Abkommen, dass Teheran seinen Verpflichtungen wieder uneingeschränkt nachkommen müsse.


Israelischer Präsident: «Null-Toleranz» gegen Antisemitismus

KÖLN: Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin hat während eines Festakts in Köln zu einer «Null-Toleranz gegen jegliche Form des Antisemitismus» aufgerufen. Rivlin sagte in einem Video-Grußwort, in den vergangenen Jahrzehnten habe es in Deutschland sowohl eine starke Wiederbelebung des jüdischen Lebens gegeben als auch einen gefährlichen Anstieg alter und neuer Formen des Antisemitismus. Dagegen müsse man angehen - «ob auf der Straße, in den Online-Medien oder in der Politik».

Rivlin sprach zum Auftakt des Festjahrs «1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland». Anlass dafür ist der aus dem Jahr 321 stammende früheste Nachweis für jüdisches Leben auf dem Territorium des heutigen Deutschlands. Damals erließ der römische Kaiser Konstantin ein Gesetz, das den Juden eine Berufung in den Kölner Stadtrat ermöglichte.

Rivlin sagte, die Geschichte Deutschlands und des jüdischen Volkes seien seit vielen Jahrhunderten miteinander verknüpft. Darin eingeschlossen seien Zeiten grausamer Verfolgung, aber auch Phasen, in denen die gemeinsame Geschichte von Zusammenarbeit und Toleranz geprägt gewesen sei.


EU will auf Russlands Vorgehen gegen Kremlgegner Nawalny reagieren

BRÜSSEL/MOSKAU: Nach den beiden jüngsten Gerichtsentscheidungen gegen Kremlgegner Alexej Nawalny hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Sanktionsdrohungen gegen Russland erneuert. Gemeinsam mit den EU-Außenministern werde er an diesem Montag über Maßnahmen beraten, teilte der Spanier am Sonntag mit. Russische Gerichte würden weiterhin die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zum Fall Nawalny ignorieren.

Borrell spielte damit darauf an, dass der Gerichtshof in Straßburg Nawalnys Verurteilung in einem der Fälle als willkürlich ansieht und zur sofortigen Freilassung des Oppositionellen aufgefordert hat. Moskau weist das als Einmischung in innere Angelegenheiten zurück.

Nawalny war am Samstag gleich in zwei Gerichtsverfahren unterlegen. Zunächst hatte ein Berufungsgericht die unlängst verhängte Lagerhaftstrafe bestätigt. Nur wenige Stunden später kassierte Nawalny dann eine Geldstrafe wegen angeblicher Beleidigung eines Weltkriegs-Veteranen. Die Prozesse stehen als politisch motiviert in der Kritik. Nawalnys Anwälte wollen gegen die Urteile vorgehen.

Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg bestätigte Sanktionsplanungen der EU. «Wir werden beim Außenministerrat am Montag angemessene Reaktionen auf den Fall Nawalny diskutieren», sagte Schallenberg der «Welt am Sonntag». Dazu zählten auch gezielte Maßnahmen gegen Einzelpersonen im Rahmen des neu geschaffenen Sanktionsinstruments zur Ahndung von Menschenrechtsverletzungen.


Israel schließt nach Ölverschmutzung seine Mittelmeerstrände

TEL AVIV: Nach einer schweren Ölverschmutzung hat Israel am Sonntag seine Mittelmeerstrände für Besucher geschlossen. Die Bürger wurden aufgerufen, nicht schwimmen zu gehen und nicht am Strand Sport zu treiben. Die Umweltverschmutzung könne die Gesundheit gefährden, hieß es zur Erklärung.

In den vergangenen Tagen hatte eine Ölpest an Israels Stränden schweren Schaden angerichtet. Besonders betroffen war die Tierwelt, zahlreiche Meerestiere wie Schildkröten waren mit einem schwarzen, klebrigen Film bedeckt. Ein junger Finnwal wurde leblos an den Strand gespült.

Nach israelischen Medienberichten waren vor Israels Küste Dutzende Tonnen Öl ins Meer gelaufen. Der Grund war zunächst unklar. Tausende von Freiwilligen halfen am Wochenende bei Reinigungsbemühungen an den Stränden. Mehrere von ihnen klagten jedoch nach Medienberichten später über Unwohlsein. Schaul Goldstein, Vorsitzender der israelischen Natur- und Parkbehörde, sprach von der schlimmsten Naturkatastrophe seit Jahren.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu besuchte am Sonntag den Strand nahe der Hafenstadt Aschdod. Er sagte, das Umweltministerium werde einen Plan zur Säuberung der Strände ausarbeiten. Man habe in Gesprächen mit dem südlichen Nachbarland Ägypten vorgeschlagen, dass Schiffe im Mittelmeer künftig mit umweltfreundlichem Treibstoff ausgestattet werden. «Wenn mehrere Länder zusammenarbeiten, können wir binnen weniger Jahre eine große Veränderung bewirken, so dass das Meer, das Land und die Strände sauber bleiben.»


Luxemburgs Außenminister Asselborn warnt vor Grenzschließungen

LUXEMBURG: Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat Deutschland vor Grenzschließungen wegen der Corona-Pandemie gewarnt. «Natürlich muss es angesichts der Virusmutationen Tests geben, aber wir müssen alles dafür tun, dass die Pendler ohne Einschränkungen zu ihren Arbeitsplätzen kommen», sagte Asselborn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Sonntag).

Er verwies darauf, dass Luxemburg auf Grenzpendler angewiesen sei. «60 Prozent der Beschäftigten in unseren Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeeinrichtungen sind Grenzgänger. Wenn diese Pendler nicht mehr einreisen können, dann bricht das Gesundheitssystem in Luxemburg zusammen.»

Nirgendwo sonst sei Europa so zusammengewachsen wie in dieser Region, sagte Asselborn. «Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien sind Gründungsmitglieder der EU und haben den Schengenraum ins Leben gerufen.»

Nicht notwendige Reisen müssten in der Pandemie leider unterbleiben, so Asselborn. «Aber wir dürfen den Hundertausenden von Grenzpendlern das Leben nicht unnötig schwer machen. Allein nach Luxemburg pendeln jeden Tag 100.000 Menschen aus Frankreich, 50.000 aus Deutschland und 50.000 aus Belgien.»


Banker Lasso tritt in Stichwahl gegen Linkskandidat Arauz an

QUITO: Zwei Wochen nach der ersten Runde der Präsidentenwahl in Ecuador stehen die beiden Kandidaten für die Stichwahl fest. Am 11. April wird der konservative Banker Guillermo Lasso gegen den Linkskandidaten Andrés Arauz antreten, wie das Wahlamt des südamerikanischen Landes in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) mitteilte. Das Rennen zwischen Lasso und dem Drittplatzierten Yaku Pérez war so eng, dass zahlreiche Stimmen neu ausgezählt werden mussten.

Arauz gilt als Zögling von Ex-Präsident Rafael Correa. Im Falle eines Wahlsiegs dürfte er an die Politik seines Ziehvaters anknüpfen, staatliche Subventionen hochfahren, sich gegen das vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geforderte Sparprogramm stemmen und sich um eine Wiederbelebung des südamerikanischen Staatenbündnisses Unasur bemühen.

Lasso bewirbt sich bereits zum dritten Mal um die Präsidentschaft und gilt als ewiger Kandidat in Ecuador. Der Banker steht für eine liberale Wirtschaftspolitik. Er will Arbeitsplätze schaffen und ausländische Investoren anlocken. Der 65-Jährige ist Mitglied der ultrakonservativen Vereinigung Opus Dei und spricht sich strikt gegen gleichgeschlechtliche Ehen sowie Abtreibung aus.

Das südamerikanische Land mit rund 17 Millionen Einwohnern steckt wegen des Verfalls des Ölpreises und der Corona-Pandemie in einer tiefen Wirtschaftskrise. Der bisherige Präsident Lenín Moreno war zuletzt in der Wählergunst stark abgerutscht und hatte sich gar nicht erst zur Wiederwahl gestellt.


Papst rät Gläubigen zu Momenten der Stille

ROM: Papst Franziskus hat die Gläubigen zum ersten Fastensonntag daran erinnert, Momente der Stille und des Gebets zu suchen.

«Habt keine Angst vor der Wüste», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seinem sonntäglichen Angelus-Gebet. Der 84-Jährige erinnerte in seiner Katechese an die biblische Erzählung, wonach Jesus 40 Tage in der Wüste verbracht und den Versuchungen des Teufels widerstanden hatte. Mit dem Teufel sei kein Dialog möglich, sagte Franziskus. Hunderte Gläubige waren am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein für das Angelus-Gebet auf den Petersplatz in Rom gekommen.


Seltene Mondblume in Cambridge aufgeblüht - Livestream in alle Welt

CAMBRIDGE: Per Livestream haben Menschen in aller Welt das Aufblühen einer seltenen Pflanze im botanischen Garten der britischen Universität Cambridge beobachtet. Die «Selenicereus wittii», auch Mondblume genannt, blühte am Samstagnachmittag überraschend für einige Stunden auf, wie auf der Seite des botanischen Gartens zu beobachten war.

Schon über die Woche hinweg hatten sich Tausende aus aller Welt zugeschaltet, um das seltene Ereignis nicht zu verpassen. Die Blühphase war von Botanik-Fans bereits mit Spannung erwartet worden, da es das erste Mal gewesen sein soll, dass die Kaktuspflanze aus der Amazonas-Region in Großbritannien blühte.

Eigentlich war die Blühphase für eine Nacht, also zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang, erwartet worden, weshalb der botanische Garten in der Woche bereits eine Nachtwache eingesetzt hatte. «Das Warten hat sich gelohnt, was für eine Schönheit! Unsere Mondblume hat sich geöffnet und der Duft ist göttlich - ähnlich wie Gardenien und Jasmin im Moment, aber er wird sich zu verfaultem Gemüse entwickeln», schrieb der Garten auf seinem Instagram-Kanal. Die Geruchsveränderung gilt als typisch für die Pflanze.


Deutsche stürzen in Amsterdam mit Auto ins Wasser - Frau vermisst

AMSTERDAM: Eine Mutter mit drei Kindern aus Deutschland ist in Amsterdam mit dem Auto ins Wasser gestürzt. Die drei Kinder hätten sich in Sicherheit bringen können, die Frau werde noch vermisst, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Bei der Suche wurde auch ein Helikopter mit Wärme-Kamera eingesetzt. Der Polizeisprecher machte keine Angaben zum Alter der Kinder und zum Herkunftsort der Familie. Nach Medienberichten sollen es um bereits größere Kinder gehen.

Gegen 2 Uhr am frühen Sonntagmorgen war das Auto mit deutschem Kennzeichen aus ungeklärter Ursache im Norden der niederländischen Grachtenstadt in der Nähe einer Schiffswerft ins Wasser gestürzt. Die Kinder hätten das Auto schnell verlassen können, wie der Polizeisprecher sagte. Noch in der Nacht hätten drei Taucherteams der Feuerwehr im Wasser nach der Frau gesucht. Das Auto wurde gegen 6.30 Uhr geborgen.


Teenager stehlen Auto mit zwei Kleinkindern - Festnahmen

BIRMINGHAM: In der englischen Großstadt Birmingham haben Teenager ein Auto gestohlen, in dem zwei Kleinkinder saßen. Die beiden 15-Jährigen seien wegen des Verdachts auf Kidnapping festgenommen worden, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Vater der verschwundenen Kinder hatte die Polizei verständigt, nachdem sein Wagen am Samstagnachmittag mitsamt den zwei und vier Jahre alten Söhnen verschwunden war.

Einsatzkräfte suchten das Auto mit Helikopter und Polizeihunden. Sie brachten die Diebe, die auf einer zweispurigen Fahrbahn in falscher Richtung unterwegs waren, zum Anhalten. Die 15-Jährigen versuchten noch wegzurennen, wurden jedoch gestoppt und festgenommen. «Glücklicherweise waren die beiden Kinder im Auto in Sicherheit und konnten noch an der Straße mit ihren Eltern wiedervereinigt werden», hieß es von der Polizei.


EU berät über neue Sanktionen gegen Russland und Myanmar

BRÜSSEL: Die Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Montag (9.15 Uhr) über die jüngsten Entwicklungen im Fall Alexej Nawalny und die Lage in Myanmar. Nach Angaben von Diplomaten wird erwartet, dass bei dem Treffen in Brüssel neue Sanktionen auf den Weg gebracht werden. Sie könnten zum Beispiel Verantwortliche für die Inhaftierung des russischen Oppositionspolitikers und die Anführer des jüngsten Militärputsches in dem südostasiatischen Land Myanmar (ehemals: Birma) treffen.

Am Rande der EU-Beratungen ist zudem eine Videoschalte mit dem neuen US-Außenminister Antony Blinken geplant. Bei ihr soll es um die Beziehungen zwischen der EU und den USA nach dem Machtwechsel im Weißen Haus gehen. In der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump war das Verhältnis zwischen der EU und den USA stark angespannt. Sein Nachfolger Joe Biden will dies nun wieder ändern.

Weitere Themen des Außenministertreffens sind die Bemühungen zur Rettung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran und eine EU-Initiative zur Stärkung einer gemeinsamen europäischen Sicherheits- und Verteidigungskultur. Für Deutschland wird Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zu den Gesprächen erwartet.


Drei Tote nach Schüssen in Waffen-Outlet in den USA

WASHINGTON: In einem Waffen-Outlet im US-Bundesstaat Louisiana sind mehrere Menschen durch Schüsse getötet und verletzt worden.

Nach bisherigen Erkenntnissen habe ein Schütze zwei Personen in dem Geschäft in einem Vorort von New Orleans erschossen, erklärte der zuständige Sheriff des Jefferson Parish, Joseph Lopinto, am Samstag. Im Anschluss hätten mehrere Personen den ursprünglichen Verdächtigen angegriffen und außerhalb des Ladens getötet. Neben den drei Toten gebe es mehrere Verletzte. Zwei Personen kamen ins Krankenhaus. Der Sheriff machte deutlich, warum die Situation zunächst unübersichtlich war: Es gebe mehrere Schützen am Tatort - Kunden, Angestellte und Unbeteiligte. Zu den Hintergründen des Vorfalls wurde zunächst nichts bekannt.

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