Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Landender Rettungshubschrauber tötet 87-Jährige

PLYMOUTH: Eine 87 Jahre alte Spaziergängerin ist im südenglischen Plymouth von der Druckwelle eines landenden Rettungshubschraubers erfasst und getötet worden. Eine 80-Jährige sei mit einer gebrochenen Hüfte in ein Krankenhaus gekommen, teilte die Polizei mit. Sie war in ihrem Auto von einer durch den Windstoß zugeschlagenen Autotür getroffen worden.

Der Helikopter der britischen Küstenwache war nach Angaben der Polizei am Vormittag mit einem Verletzten an Bord auf dem Landeplatz eines Krankenhauses in Plymouth gelandet. Die 87-Jährige, bei einem Spaziergang auf einem nahegelegenen Fußweg unterwegs, sei durch den bei der Hubschrauber-Landung entstehenden Luftzug weggefegt worden. Sie sei wenig später im Krankenhaus an ihren Kopfverletzungen gestorben.


Vierfachmord schockiert Griechenland - mutmaßlicher Täter gefasst

ATHEN: In Griechenland soll ein 60 Jahre alter Mann eine vierköpfige Familie getötet haben, weil sie ihm die Miete schuldete. Das Ehepaar und seine zwei kleinen Kinder waren am Mittwoch in ihrem Haus in der Kleinstadt Andravida tot aufgefunden worden. Nun wurde der Tatverdächtige festgenommen, der auch schon gestanden haben soll. Das bestätigte Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos am Samstag im Staatssender ERT.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um den Vermieter der Familie. Er soll die 37 Jahre alte Mutter und den 32 Jahre alten Vater erschossen und die beiden zwei und drei Jahre alten Kinder erstickt haben. Nach seiner Festnahme am Freitagabend in der Hafenstadt Patras habe er die Tat gestanden, berichtete die Nachrichtenagentur ANA.

Das Boulevardblatt «To Proto Thema» will in Erfahrung gebracht haben, dass der Mann schon in jungen Jahren durch Gewalttätigkeit aufgefallen ist. So habe er unter anderem als 15-Jähriger einem Klassenkameraden ins Bein geschossen. Vermutet wird zudem eine extremistische Neigung: Auf sozialen Medien habe der Mann wiederholt extrem rassistische Posts veröffentlicht.


Hilfsorganisationen retten mehr als 100 Menschen im Mittelmeer

ROM: Private Hilfsorganisationen haben im zentralen Mittelmeer mehr als 100 Menschen aus Seenot gerettet. Die Crew der «Geo Barents» rettete am Morgen 80 Menschen von einem auf dem Meer treibenden Schlauchboot, wie die Organisation Ärzte ohne Grenzen am Samstag auf Twitter mitteilte. Die spanischen Seenotretter von Open Arms brachten nach eigenen Angaben fast 30 Menschen von einem überfüllten Holzboot in Sicherheit, das drohte zu sinken. Die Bootsmigranten hätten von der Küste Libyens abgelegt.

Von Nordafrika aus wagen immer wieder Menschen die gefährliche Überfahrt in Richtung Italien oder Malta, um in die EU zu gelangen, weil sie dort auf ein besseres Leben hoffen. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums kamen Stand Donnerstag in diesem Jahr bislang etwas mehr als 5470 Migranten in Booten an der Küste Italiens an. Diese Zahl liegt leicht über der desselben Vorjahreszeitraums (rund 5300).


Taliban-Innenminister Hakkani zeigt erstmals öffentlich sein Gesicht

ISLAMABAD: Der Innenminister der afghanischen Taliban, Siradschuddin Hakkani, hat am Samstag während einer öffentlichen Zeremonie erstmals seit der Machtübernahme im vergangenen August sein Gesicht gezeigt. Hakkani, der als «globaler Terrorist» auf der Fahndungsliste der USA steht, nahm an der Abschlussfeier für einige hundert frisch ausgebildete afghanische Polizisten an der Akademie in Kabul teil, die von lokalen TV-Sendern übertragen wurde. Bisher war sein Gesicht auf den Bildern, die die Taliban-Behörden von seinen offiziellen Treffen veröffentlichten, verschwommen zu sehen gewesen.

Das US-Außenministerium hat eine Belohnung von bis zu zehn Millionen Dollar für Hinweise ausgesetzt, die zu seiner Verhaftung führen. In seiner Rede sagte er den Polizisten, er zeige sich vor den Medien, um Vertrauen zu schaffen, dass die Taliban ihre Versprechen erfüllten. Dazu gehöre insbesondere, die Sicherheitskräfte der vorherigen Regierung nicht zu bedrohen. Die Taliban hielten sich an das mit den USA unterzeichnete Doha-Abkommen, fügte er hinzu. Die Welt werde nicht von Afghanistan bedroht, und die Taliban kämpften für die Freiheit des Landes.

Das US-Militär und alle anderen internationalen Truppen waren im Sommer 2021 aus Afghanistan nach 20 Jahren abgezogen. Die militant-islamistischen Taliban dehnten zeitgleich ihre Macht mit der Eroberung immer zahlreicherer Bezirke schnell aus und übernahmen am 15. August nach der Flucht des damaligen Präsidenten Aschraf Ghani praktisch kampflos die Hauptstadt.

Bis Samstag war es den Medien nie erlaubt worden, Hakkani zu filmen. Er ist zugleich Anführer des Hakkani-Netzwerks innerhalb der Taliban. Die berüchtigte Gruppe war für einige der tödlichsten Angriffe auf Zivilisten und US-Truppen in Afghanistan verantwortlich. Vergangene Woche erklärte Hakkani auf einer großen Versammlung in der südlichen Provinz Kandahar, dass unter seiner Führung mehr als 1000 Selbstmordattentäter in Afghanistan Anschläge verübt hätten.


Tesla-Chef Musk bedankt sich für Werksgenehmigung in Grünheide

AUSTIN: Tesla-Chef Elon Musk hat sich via Twitter für die Genehmigung der Fabrik des Elektroauto-Herstellers in Brandenburg bedankt. «Die Zukunft ist sehr spannend!», schrieb Musk in der Nacht zum Samstag auf Deutsch. «Ich möchte mich recht herzlich bedanken.» In einem weiteren Tweet versprach er, bei der Eröffnung Tanzschritte vorzuführen - wie er es bereits bei einigen Auftritten getan hat.

Tesla hatte am Freitag rund zwei Jahre nach Baubeginn grünes Licht für sein erstes europäisches Werk in Grünheide bei Berlin bekommen. Auflagen des Landes Brandenburg will Tesla binnen zwei Wochen abarbeiten und rasch mit der Produktion beginnen. Die Fabrik ist praktisch fertig: Tesla baute mit 19 vorzeitigen Zulassungen auf eigenes Risiko, obwohl die letzte Genehmigung noch fehlte.


Dutzende Tote bei schwerem Terrorangriff auf Militärlager in Mali

BAMAKO: Bei einer schweren Attacke auf ein Militärlager in Mali sind mindestens 27 Soldaten getötet und 33 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Sieben Militärangehörige werden noch vermisst, wie die Übergangsregierung am späten Freitagabend mitteilte. Der Angriff ereignete sich am Morgen nahe der Ortschaft Mondoro. Zunächst bekannte sich niemand zu der Bluttat. Ähnliche Attacken waren in der Vergangenheit auf das Konto islamistischer Gruppen gegangen. Bei einer Verfolgungsjagd seien 70 der Angreifer «unschädlich gemacht» worden, wie es in der Erklärung heißt.

In dem westafrikanischen Krisenstaat, der seit 2012 drei Militärputsche durchlitten hat, sowie den umliegenden Ländern sind seit Jahren Terrorgruppen aktiv, einige haben Al-Kaida oder dem Islamischen Staat die Treue geschworen. In dem Staat sind UN- und EU-Missionen aktiv, an denen sich auch die Bundeswehr beteiligt. Das Militär hatte vergangenen Mai in der ehemaligen französischen Kolonie mit ihren rund 20 Millionen Einwohnern die Übergangsregierung entmachtet, die eigentlich bis zur Präsidentschaftswahl 2022 im Amt sein sollte. Putschistenführer Assimi Goïta ließ sich danach zum neuen Übergangspräsidenten ausrufen und verschob eine zunächst geplante Präsidentenwahl um mehrere Jahre, was Proteste auslöste.

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