Neues aus dem Ausland am Samstag

Foto: Pixabay/Lasse Holst Hansen
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Mann durch Schuss in Berlin schwer verletzt

BERLIN: In Berlin-Moabit ist am Samstagabend ein Mann durch mindestens einen Schuss schwer verletzt worden.

Der 23-Jährige sei ins Krankenhaus gebracht worden, aber nicht in Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage und bestätigte einen entsprechenden Bericht von «Bild» und «BZ». Wer geschossen hat, konnte er nicht sagen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst nicht bekannt. Spekulationen, wonach es einen Zusammenhang mit dem Fußball-EM-Spiel zwischen Italien und Albanien (2:1) am Abend geben könnte, bestätigte die Polizei nicht. Auch Stunden später machte sie auf Nachfrage keine näheren Angaben zu dem Vorfall.


Frankreichs Ex-Präsident Hollande kandidiert bei Wahl als Abgeordneter

PARIS: Frankreichs Ex-Präsident François Hollande (69) kandidiert bei der anstehenden Parlamentswahl als Abgeordneter. «Noch nie war die extreme Rechte so nah an der Macht. In unserem Land herrscht politische Verwirrung», teilte der Sozialist am Samstag mit. Angesichts dieser ernsten Lage habe er beschlossen, im Rahmen des neuen Linksbündnis Le nouveau Front populaire im Departement Corrèze in Südwestfrankreich zu kandidieren. Hollande war von 2012 bis 2017 französischer Staatschef.

Die Sozialisten, Frankreichs Linkspartei sowie Grüne und Kommunisten hatten am Freitag ein gemeinsames Antreten als Bündnis bei der Parlamentswahl angekündigt, ohne zunächst einen Spitzenkandidaten für den Fall des Siegs zu benennen. Auch nach dem Ende seiner Zeit als Präsident ist Hollande in Frankreichs politischem Leben präsent geblieben. Gelegentlich berät sich auch sein Nachfolger Emmanuel Macron mit ihm.

Präsident Emmanuel Macron hatte als Reaktion auf die Niederlage seiner liberalen Kräfte bei der Europawahl und den haushohen Sieg der Rechtsnationalen am vergangenen Sonntag überraschend die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen für den 30. Juni und den 7. Juli angekündigt.


Zehntausende fordern in Warschau mehr Rechte für sexuelle Minderheiten

WARSCHAU: Teilnehmer eines Gleichheitsmarschs sind mit Regenbogenfahnen durch Warschau gezogen. Sie fordern rechtliche Verbesserungen für sexuelle Minderheiten - und hoffen auf die liberale Tusk-Regierung.

Rund 20.000 Menschen haben in Warschau für mehr Rechte für Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten demonstriert. Unter dem Motto «Die Zeit für Gleichberechtigung ist jetzt» sprachen sie sich am Samstag unter anderem für die Einführung einer eingetragenen Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare und die Öffnung der Ehe für alle aus. Zudem forderten die Demonstranten einen besseren Schutz vor Hass, Hetze und Diskriminierung. Viele Teilnehmer des sogenannten Gleichheitsmarschs schwenkten Regenbogenfahnen, um für Vielfalt und Toleranz zu werben.

Mit dabei war auch der Oberbürgermeister der polnischen Hauptstadt, Rafal Trzaskowski. «Warschau ist eine lächelnde, tolerante und europäische Stadt», sagte der Politiker nach Angaben der Agentur PAP. Er hoffe, dass alle Forderungen, über die man seit vielen Jahren spreche, nun endlich in die Realität umgesetzt werden. Seit Dezember regiert in Polen eine neue liberale Regierung unter Ministerpräsident Donald Tusk, der Verbesserungen für Homosexuelle angekündigt hat. Der nationalkonservative Präsident Andrzej Duda könnte bei Gesetzesänderungen indes sein Veto einlegen.

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