Neues aus dem Ausland am Samstag

Neues aus dem Ausland am Samstag

Mann will Bankfiliale in Moskau sprengen - Polizei nimmt ihn fest

MOSKAU: Eine Geiselnahme in einer Bankfiliale in Moskau ist glimpflich zu Ende gegangen. Die Polizei stürmte am Samstag das Gebäude im Zentrum der russischen Hauptstadt und nahm den Mann fest, wie mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf die Behörden meldeten. Er hatte zuvor gedroht, die Bank in die Luft zu sprengen. Bei ihm sei aber kein Sprengsatz gefunden worden, nur eine Attrappe, hieß es. Es wurde niemand bei dem Vorfall verletzt.

Zunächst war die Rede von fünf Geiseln gewesen, wenig später von einer. Die Agentur Interfax meldete, dass die Mitarbeiter das Haus durch eine Sicherheitstür hätten verlassen können. Der Täter habe aber auch danach behauptet, noch Geiseln in seiner Gewalt zu haben.

Der Mann, der wie ein Lieferservice-Mitarbeiter gekleidet war, soll 27 Jahre alt sein. Die Staatsagentur Tass berichtete, dass er Geld verlangt habe. In anderen Berichten war die Rede davon, dass er «widersprüchliche Forderungen» gestellt haben soll. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Auf Bildern im Internet war zu sehen, wie die Polizei die Bank weiträumig abgesperrt hatte.


Schneemenge schrumpft in Nordamerika stärker als in Eurasien

Helsinki (dpa) - Die Schneemengen auf der Nordhalbkugel sind laut einer Studie in den vergangenen 40 Jahren in Nordamerika deutlich stärker zurückgegangen als in Eurasien. Während die Gesamt-Schneemenge in Nordamerika seit 1980 pro Jahrzehnt im Schnitt um 46 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) abnahm, blieb sie in Eurasien mit einem Rückgang von drei Gigatonnen nahezu unverändert, schreiben Forscher des Meteorologischen Instituts in Helsinki in der Fachzeitschrift «Nature». Regional stellten die Wissenschaftler aber sowohl Ab- als auch Zunahmen fest. Gründe für die unterschiedliche Entwicklung wurden in der Studie nicht untersucht.

Dass die Ausdehnung der winterlichen Schneedecke auf der Nordhalbkugel schwindet, steht schon lange fest. Die finnischen Forscher konzentrierten sich jedoch auf die Schneemengen. Dazu entwickelten sie eine Methode, mit der sich deren Veränderungen verlässlicher abschätzen lassen. In der Vergangenheit hätten Schätzungen der Schneemengen auf der Nordhalbkugel kein stimmiges Gesamtbild geliefert, schreiben sie. Für ihre Analyse nutzten sie Datensätze aus neuen Satellitenbeobachtungen und korrigierten sie basierend auf Messungen am Boden. Insgesamt sank die Schneemenge auf der Nordhalbkugel demnach pro Jahrzehnt im Mittel um 49 Gigatonnen.

Für die Wissenschaft sind die Daten wichtig, da sich Änderungen bei der Verteilung und der Beständigkeit der Schneemengen auch auf das Klima und die Süßwasserreserven auswirken. Außerdem hoffen die Forscher, mit den Erkenntnissen genauere Wettervorhersagen entwickeln und Hochwasserrisiken besser abschätzen zu können.


Bericht: Nordkorea will atomare Abschreckung ausbauen

SEOUL: Nordkorea will nach eigenen Angaben seine atomare Schlagkraft erhöhen.

Machthaber Kim Jong Un habe ein erweitertes Treffen der Militärkommission der Arbeiterpartei geleitet, bei dem eine «neue Politik für den weiteren Ausbau der nuklearen Abschreckung des Landes» dargelegt worden sei, berichteten die Staatsmedien am Sonntag. Auch sei darüber diskutiert worden, die strategischen Streitkräfte «in höchste Alarmbereitschaft» zu versetzen. Wie die neue Politik aussieht, war unklar. Nordkorea ist wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen. Die Nuklearverhandlungen mit den USA kommen seit dem Gipfeltreffen zwischen beiden Ländern im Februar 2019 in Vietnam nicht mehr voran. .


US-Gesandter bezeichnet Waffenruhe in Afghanistan als wichtige Chance

WASHINGTON : Der US-Gesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, hat die von den Taliban angekündigte dreitägige Waffenruhe als «wichtige Chance» bezeichnet. Die Waffenruhe stelle eine Gelegenheit dar, dem Friedensprozess zwischen der afghanischen Regierung und der militant-islamistischen Gruppierung neuen Schwung zu geben, schrieb Khalilzad am Samstag auf Twitter. Diese Chance dürfe nicht ungenutzt verstreichen, mahnte er.

Nun müssten «sofort» die nächsten Schritte eingeleitet werden: die vereinbarte Freilassung von Taliban-Gefangenen, eine Reduzierung der Gewalt und das Festlegen eines Starttermins für innerafghanische Friedensverhandlungen, schrieb Khalilzad. Obwohl der Prozess weiter vor «schwierigen Herausforderungen» stehe, könnten diese gemeistert werden, solange die Anführer beider Seiten das Interesse des afghanischen Volkes in den Vordergrund stellten.

Die Taliban hatten am Samstag kurz vor Ende des Fastenmonats Ramadan für das Fest Eid al-Fitr eine dreitägige Waffenruhe angekündigt. Die Islamisten forderten ihre Anhänger auf, keine Angriffe auszuführen, wie es in einer offiziellen Mitteilung hieß. Die Kämpfer sollten sich jedoch bei Angriffen verteidigen. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani begrüßte die Ankündigung. Er habe die afghanischen Streitkräfte angewiesen, der Waffenruhe zu folgen und sich nur zu verteidigen, falls man angegriffen werde, schrieb Ghani auf Twitter.


Großbrand an historischem Kai im Hafen von San Francisco

SAN FRANCISCO: In einer Hafenanlage in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien ist es zu einem Großbrand gekommen. Das Feuer war am Samstagmorgen (Ortszeit) aus bislang unbekannter Ursache in einem Lagerhaus auf dem historischen Kai Pier 45 ausgebrochen, wie die Feuerwehr mitteilte. Es entstand bedeutender Sachschaden. Zeitweise waren demnach rund 150 Feuerwehrleute im Einsatz. Ein Feuerwehrmann sei bei den Löscharbeiten verletzt worden, sonst sei niemand zu Schaden gekommen, hieß es weiter. Aufnahmen zeigten eine von dem Brand aufsteigende und weithin sichtbare Rauchsäule.

Am Pier 45 liegt unter anderem das US-Militärschiff Jeremiah O'Brien aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, das von dem Brand nicht beschädigt wurde. Ganz in der Nähe befindet sich auch der bei Touristen beliebte Pier 39, wo sich meist auch zahlreiche Seelöwen tummeln. Die Kais gehören zum Gelände der Fisherman's Wharf, das wegen zahlreicher Attraktionen, Restaurants und Läden bei Urlaubern und Einheimischen beliebt ist.


Feuer nach Explosion in Caracas

CARACAS: In der venezolanischen Hauptstadt Caracas hat sich Medienberichten zufolge ein Explosionsunglück ereignet. Ein Tanklastwagen habe auf einer Autobahn im Stadtteil Bello Monte Feuer gefangen, berichtete der Sender TVV Noticias am Samstag. Der Zeitung «El Universal» zufolge hatte der Fahrer die Kontrolle über den Tanklaster verloren und dieser sich überschlagen.

Die Feuerwehr brachte das Feuer unter Kontrolle. Bewohner mussten in der Nähe liegende Gebäude verlassen. Videoaufnahmen, auch bei Twitter, zeigten ein nächtliches Flammenmeer. Ob der Fahrer das Unglück überlebte oder ob es Verletzte oder Tote gab, war zunächst nicht bekannt. «Ich weiß nicht, was da brennt, aber diese Explosion hat mich geweckt», schrieb ein Twitter-Nutzer.


Fastenmonat Ramadan endet - Muslime feiern im Schatten von Corona

KAIRO: Nach entbehrungsreichen Wochen geht am Sonntag für Millionen Muslime weltweit der Fastenmonat Ramadan zu Ende. Das auch als Zuckerfest bekannte Eid al-Fitr steht dieses Jahr im Schatten der Corona-Pandemie. Üblicherweise kommen die Menschen zum Ramadan in Moscheen und mit ihren Familien zusammen, um gemeinsam zu beten und zu feiern. In mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern in Asien und im arabischen Raum hatten Länder aber strikte Ausgangsbeschränkungen verhängt, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Während des Ramadans, der Ende April begonnen hatte, verzichten gläubige Muslime zwischen Sonnenaufgang und -untergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Das Fasten gehört zu den so genannten fünf Säulen des Islams, also den fünf Grundpflichten für Muslime. Das Ende des Fastenmonats richtet sich wie dessen Beginn nach der Sichtung des Neumonds. Vor allem Kinder bekommen zu Eid Geschenke und Süßigkeiten.


Ex-Präsident Clinton schreibt neues Buch mit Krimi-Autor Patterson

NEW YORK: Der frühere US-Präsident Bill Clinton (73) schreibt ein weiteres Buch mit dem Krimi-Autor James Patterson (73). Der Kriminalroman mit dem Titel «The President's Daughter» (auf Deutsch etwa: Die Tochter des Präsidenten) solle im Juni 2021 erscheinen, teilte der Verlag Hachette mit. Er solle von einem früheren US-Präsidenten handeln, der auf dem Land im US-Bundesstaat New Hampshire lebt, und dessen Tochter entführt wird.

2018 hatten Clinton, der zwischen 1993 und 2001 US-Präsident war, und Patterson, der zu den erfolgreichsten Kriminalautoren der USA gehört, ihr erstes gemeinsames Buch «The President Is Missing» (auf Deutsch etwa: Der Präsident wird vermisst) veröffentlicht, das sich mehr als 3,2 Millionen mal verkauft hatte. «Ich hätte nie gedacht, dass ich ein Buch mit einem Meister des Geschichtenerzählens wie Jim schreiben würde - und erst recht nicht zwei», sagte Clinton. «Ich denke, dass die Leser «The President's Daughter» mit viel Spaß lesen werden - genauso viel Spaß, wie es mir macht, daran zu arbeiten.»


Mehrere Menschen nach Restaurantbesuch positiv auf Corona getestet

MOORMERLAND: Nach dem Besuch eines Lokals im niedersächsischen Landkreis Leer sind mehrere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Darunter ist auch der Betreiber des Restaurants. «Es waren Gäste, die infiziert waren, bei mir im Restaurant», sagte der Inhaber, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Inzwischen seien vier Gäste und er selbst positiv getestet worden. Bei drei Freunden von ihm sei das Virus ebenfalls nachgewiesen worden.

Ob sich das Virus am 15. Mai beim Eröffnungsabend seines Lokals «Alte Scheune» in der Gemeinde Moormerland verbreitet habe, wisse er nicht. Es sei auch möglich, dass sich die Menschen vor oder nach dem Abend infiziert hätten.

An dem Abend mit geladenen Gästen waren insgesamt 40 Menschen im Restaurant. Dem Betreiber zufolge wurden die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten. Nach Angaben des Landkreises Leer wurden dem Gesundheitsamt sieben positive Befunde mitgeteilt, die in Zusammenhang mit dem Restaurantbesuch stehen. Für mindestens 50 Menschen ist demnach vorsorglich häusliche Quarantäne angeordnet worden.


Syrischer Geschäftsmann Machluf spricht von «Jagd auf Loyalisten»

DAMASKUS: Der einflussreiche syrische Geschäftsmann Rami Machluf hat der Regierung seines Cousins und Machthabers Baschar al-Assad eine «Jagd auf patriotische Loyalisten» vorgeworfen. Die Sicherheitsbehörden sollten stattdessen «die Kriminellen» im Blick behalten, schrieb der 50 Jahre alte Unternehmer am Samstag bei Facebook. Sie sollten zudem seine Angestellten freilassen, die zum Ende des heiligen muslimischen Fastenmonats Ramadan weiterhin festgehalten würden.

Machluf ist Haupteigner des Telekommunikationsunternehmens Syriatel. Im zunehmenden Bruch zwischen ihm und seinem Cousin Assad wurde Machlufs Vermögen vorübergehend beschlagnahmt und eine Ausreisesperre gegen den Milliardär verhängt. Die Regierung fordert eine Zahlung von umgerechnet mehr als 120 Millionen Euro. Machluf darf zudem fünf Jahre lang keine Verträge im öffentlichen Sektor Syriens abschließen.

Machluf stand während des inzwischen neunjährigen Bürgerkriegs nach eigener Aussage hinter Assad und der syrischen Regierung. Den sich zuspitzenden Konflikt in der Herrscherfamilie machte er in mehreren Videobotschaften bei Facebook öffentlich. Darin hatte er sich auch direkt an Assad gewandt mit der Bitte um Aufschub für überfällige Steuerzahlungen. Das syrische Kommunikationsministerium warf ihm eine «Betrugskampagne» vor.


Zwei Tote und Verletzte bei nächtlicher Traktorfahrt in Tschechien

VSETIN: Eine nächtliche Traktorfahrt auf einem Waldweg ist in Tschechien tödlich geendet. Zwei junge Männer starben noch am Unfallort, nachdem die Landmaschine eine tiefe Böschung hinabgestürzt war. Drei weitere wurden schwer verletzt, wie eine Polizeisprecherin am Samstag mitteilte. Die Rettungsarbeiten wurden durch das unwegsame Gelände erschwert. Warum die Gruppe im Alter von 23 bis 31 Jahren nachts mit dem Traktor im Wald unterwegs war, blieb zunächst unklar. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Das Unglück ereignete sich nahe dem Teufelsstein, einem bei Kletterern beliebten Sandsteinmassiv. Das geschützte Naturdenkmal befindet sich im Bezirk Vsetin im äußersten Osten Tschechiens an der Grenze zur Slowakei.


Open-Skies-Vertrag: Russland sieht keine Chance auf neues Abkommen

MOSKAU: Russland sieht im Falle eines Ausstiegs der USA aus einem Abkommen über militärische Beobachtungsflüge keine Chancen auf eine neue Vereinbarung. «Es gibt keine Perspektiven für ein neues Abkommen, um den Vertrag zu ersetzen», sagte Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Samstag im Staatsfernsehen. «Wir brauchen solche Perspektiven auch nicht.» Der bisherige Vertrag funktioniere einwandfrei und gewährleiste die europäische Sicherheit, so Rjabkow. Selbst wenn Russland alle amerikanischen Forderungen erfüllen sollte, rechne er nicht damit, dass die USA an dem Vertrag festhalten werden.

Die US-Regierung hatte am Donnerstag erklärt, dass sich die USA aus dem sogenannten Open-Skies-Vertrag zwischen Nato-Staaten und ehemaligen Mitgliedern des Warschauer Pakts zur gegenseitigen militärischen Luftüberwachung zurückziehen. Als Grund gibt Washington Vertragsverletzungen Moskaus an. Deshalb seien auch die USA nicht mehr an den Vertrag gebunden. Die Ankündigung hat international Irritation und Sorge ausgelöst. Russland dementiert die Vorwürfe.

Das Abkommen über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty) erlaubt den zuletzt 34 Unterzeichnerstaaten unter anderem mehrere Beobachtungsflüge pro Jahr im Luftraum der Vertragspartner. Es wurde 1992 geschlossen und trat 2002 in Kraft. Seitdem gab es mehr als 1500 Beobachtungsflüge. Sie dienen vor allem der Vertrauensbildung. An allen Flügen nehmen sowohl Vertreter der beobachtenden als auch der beobachteten Staaten teil.


Libyens Regierung meldet weitere Erfolge bei Kämpfen nahe Tripolis

Tripolis (dpa) - Verbündete Einheiten der international anerkannten Regierung in Libyen haben weitere Erfolge bei Kämpfen nahe Tripolis verkündet. Die Truppen würden ihrer Gegner südlich der Hauptstadt aus zwei Militärlagern vertreiben, teilte Militärsprecher Mohammed Gnunu am Samstag bei Twitter mit. Die mit der Regierung von Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch verbündeten «heroischen Kräfte jagen Überbleibsel von (Chalifa) Haftars Terrormiliz und machen weiter Fortschritte», schrieb Gnunu.

Haftars Libysche Nationalarmee (LNA) kommentierte dies zunächst nicht. Haftar hatte vor gut einem Jahr eine Offensive auf Tripolis angeordnet. Die LNA und verbündete Milizen kontrollieren weite Teile des ölreichen Wüstenstaates in Nordafrika. In den vergangenen Wochen mussten sie aber Rückschläge einstecken.

Verbündete der Regierung mit Sitz in Tripolis hatten vor einigen Tagen die strategisch wichtige Luftwaffenbasis Al-Watia nahe der tunesischen Grenze eingenommen. Die Regierung wird von der Türkei militärisch unterstützt. Haftar wird von Russland, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt.


Ex-Premier Papua-Neuguineas festgenommen

PORT MORESBY: Der frühere Regierungschef von Papua-Neuguinea Peter O'Neill ist am Samstag festgenommen worden. Es gehe um seine Rolle beim umstrittenen Kauf von zwei Generatoren aus Israel während seiner Regierungszeit, teilten die Behörden mit. O'Neill war aus Brisbane/Australien kommend auf dem Flughafen der Hauptstadt Port Moresby gelandet und wurde direkt dort vernommen.

O'Neill (55) hatte den Pazifikstaat auf der Osthälfte der Insel Neuguinea sieben Jahre lang regiert und war im Mai 2019 zurückgetreten. Ihm wird jetzt vorgeworfen, die Generatoren im Wert von rund 13 Millionen Euro ohne Ausschreibung und am Parlament vorbei angeschafft zu haben. Nach seiner erwarteten Freilassung gegen Kaution muss er 14 Tage in Quarantäne verbringen. Papua-Neuguinea, das 1975 von Australien unabhängig wurde, gehört laut UN-Entwicklungsprogramm UNDP zu den 40 ärmsten Ländern der Welt.


Nackter bewirft Polizei in Wien mit Ziegelsteinen

WIEN: Ein nackter Mann soll Polizisten in Wien mit Ziegelsteinen beworfen haben.

Wie die Polizei am Samstag mitteilte, hatte sich der 27-Jährige zuvor auf einer Baustelle verschanzt. Als die Beamten prüfen wollte, ob alles in Ordnung ist, habe der nackte Mann die Einsatzkräfte mit den Steinen beworfen. Bei einem erneuten Versuch, Kontakt mit dem 27-Jährigen aufzunehmen, habe er sich mit einem Hammer und einer Schaufel bewaffnet, hieß es von der Behörde. Die Polizei setzte ihn bei dem Einsatz in der Nacht zum Samstag letztlich mit einem Taser außer Gefecht und nahm ihn anschließend fest.


Flugzeugabsturz in Pakistan - Überlebender spricht im Fernsehen

ISLAMABAD: Einer der zwei Überlebenden des Flugzeugabsturzes in Pakistan hat im Fernsehen über die letzten Momente des Unglücks gesprochen. «Die Menschen gerieten in Panik und begannen laut zu beten», beschrieb Muhammad Zubair die letzten Minuten vor dem Absturz dem Sender «Geo TV» am späten Freitagabend.

«Der Pilot hielt das Flugzeug für die nächsten zehn bis fünfzehn Minuten in der Luft und machte eine zweite Ansage zur Landung, aber das Flugzeug stürzte ab», sagte Zubair. Nach dem Absturz sei überall Feuer zu sehen gewesen. «Überall waren Schreie von Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen zu hören.»

Zubair war einer von zwei Überlebenden des Flugzeugabsturzes im Süden Pakistans. Er erlitt Verbrennungen, sei aber in einem stabilen Zustand, sagte ein Beamter des Gesundheitsministeriums. Bei dem Absturz wenige Kilometer vor dem Flughafen in einem Wohngebiet der Metropole Karatschi starben 97 der 99 Insassen.


Feuer nach Explosion in Caracas

CARACAS: In der venezolanischen Hauptstadt Caracas hat sich laut Medienberichten ein Explosionsunglück ereignet. Vermutlich habe ein Tanklastwagen auf einer Autobahn im Stadtteil Bello Monte Feuer gefangen, meldete der Sender TVV Noticias am Samstagmorgen. Die Feuerwehr sei im Einsatz.

Videoaufnahmen, auch von privaten Twitterern, zeigten ein nächtliches Flammenmeer. Ob es Verletzte oder Tote gab, war zunächst nicht bekannt. «Ich weiß nicht, was da brennt, aber diese Explosion hat mich geweckt», schrieb ein Twitter-Nutzer.


Verhandlungen zwischen Lufthansa und Bundesregierung dauern an

BERLIN: Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und der Lufthansa über ein milliardenschweres Rettungspaket dauern an. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Samstag ist unklar, wann genau es zu einem Ergebnis kommt. Fraglich war, wann genau der maßgebliche Ausschuss des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zusammenkommt. Darin sitzen vor allem Vertreter der federführenden Bundesministerien.

Zu klären sind bei dem Rettungsplan noch technische und rechtliche Fragen. Der WSF-Lenkungsausschuss soll dann der Lufthansa ein finales Angebot für ein Stützungspaket unterbreiten. Dann befassen sich die Führungsgremien der Lufthansa damit. Auch die EU-Kommission muss zustimmen.

Politisch besteht in der Bundesregierung seit einigen Tagen Einigkeit. Der Rettungsplan sieht Steuergelder von insgesamt neun Milliarden Euro vor, um die in der Corona-Krise schwer angeschlagene Lufthansa zu stützen. Der Bund will sich mit 20 Prozent direkt an der Airline beteiligen. Dies läge unter der sogenannten Sperrminorität, mit der wichtige Entscheidungen blockiert werden könnten. Bundesregierung und Unternehmen hatten vor wenigen Tagen deutlich gemacht, sie erwarteten in Kürze eine Entscheidung bei den Verhandlungen.


Frankreich verordnet Einreise-Quarantäne für UK und Spanien

PARIS: Frankreich hat für Einreisende aus Großbritannien und Spanien eine 14-tägige Quarantäne angeordnet. Damit reagiert die französische Regierung auf die von beiden Ländern erklärte Quarantäneverpflichtung zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie. Die häusliche Isolierung gelte für Reisende aus europäischen Ländern, deren Behörden unkoordiniert eine 14-tägige Maßnahme für Reisende beschlossen hätten, die aus europäischen Ländern in ihr Hoheitsgebiet einreisen, teilte das Pariser Innenministerium mit.

Für aus Spanien Anreisende soll die Bestimmung ab Montag (25. Mai) gelten, allerdings nur für Flugreisende. Spanien hat dieselbe Vierzehn-Tage-Maßnahme am 15. Mai eingeführt. Für Reisende aus Großbritannien soll die Regelung dann greifen, wenn die britische Regierung ihre angekündigten Einschränkungen umsetzt. Am Freitag hatte Innenministerin Priti Patel erklärt, dass ab dem 8. Juni für nahezu alle Reisenden aus dem Ausland eine verpflichtende 14-tägige Quarantäne gültig sein solle.

Die Entscheidung der britischen Regierung kommt etwas unerwartet. Noch vor knapp zwei Wochen hieß es, dass Premierminister Boris Johnson und der französische Präsident Emmanuel Macron in einem gemeinsamen Telefonat vereinbart hätten, über Einschränkungen an der französisch-britischen Grenze gemeinsam zu entscheiden.


Athen fordert erneut die Rückgabe von Parthenon-Friesteilen

Athen (dpa) - Die griechische Kulturministerin Lina Mendoni hat erneut die Rückgabe der Parthenon-Friesteile aus dem Britischen Museum in London an das Akropolis Museum in Athen gefordert. Die in London ausgestellten Friesteile seien gestohlen worden, erklärte die Ministerin. Im Falle einer Nicht-Rückgabe demonstriere das Britische Museum, dass es «ein kolonialistisches Museum bleibt, das weiterhin Schätze des Weltkulturerbes gefangen hält, die ihm nicht gehören», sagte die Ministerin im Interview eines griechischen TV-Senders am Freitagabend, wie das Kulturministerium in Athen am Samstag mitteilte.

Athen fordert seit Jahrzehnten die Rückgabe der Skulpturen, die seit 1816 im Besitz des British Museum sind. Die Briten verweigern dies bislang. In der griechischen Hauptstadt wurde vor elf Jahren ein neues Museum unterhalb der Akropolis gebaut. Dort werden die echten Teile zusammen mit Gips-Nachbildungen der fehlenden Elemente ausgestellt. Der Parthenon («Jungfrauengemach») ist eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands.

Der britische Botschafter Lord Elgin hatte Anfang des 19. Jahrhunderts die am besten erhaltenen Teile (die sogenannten «Elgin Marbles») des Parthenons abbauen und nach England bringen lassen. Er verkaufte sie 1816 an das Museum. 56 von 96 Platten des Frieses befinden sich seitdem dort.


Vier EU-Staaten legen Gegenentwurf zu Merkel-Macron-Plan vor

WIEN/BRÜSSEL: Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande haben einen Gegenvorschlag zu dem deutsch-französischen Vorstoß für einen Corona-Wiederaufbauplan vorgelegt. Die vier Länder sprechen sich darin für einen einmaligen Notfallfonds zur Stärkung der EU-Wirtschaft aus.

Besonders wichtig sei eine Befristung dieser Nothilfen auf zwei Jahre, hieß es am Samstag aus dem österreichischen Kanzleramt. In dem Gegenentwurf machen die vier Staaten deutlich, dass sie einer Vergemeinschaftung von Schulden und einer Erhöhung des EU-Budgets nicht zustimmen werden. Der Entwurf lag der Deutschen Presse-Agentur am Samstag vor.


Österreich: Aggressive Schlange verirrt sich in Klamottengeschäft

HOHENEMS: Eine Schlange hat sich in Österreich in ein Bekleidungsgeschäft verirrt und so einen Polizeieinsatz ausgelöst.

Die größere Ringelnatter lag auf einem Kleiderständer hinter dem Kassenbereich, wie die Polizei im österreichischen Bundesland Vorarlberg am Freitag mitteilte. Anfangs reagierte sie laut Mitteilung äußerst aggressiv, konnte aber von den herbeigerufenen Polizisten letztlich beruhigt werden. Sie begab sich dann freiwillig in einen Karton, den ihr die Beamten hingehalten hatten. Nach dem Einsatz wurde sie zum Alten Rhein gebracht und dort freigelassen.


Eine Tote nach Streit im überfüllten Flüchtlingslager von Moria

ATHEN: Im überfüllten Migrantenlager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist eine junge Frau aus Afghanistan von einer anderen Afghanin getötet worden. Die Polizei bestätigte gegenüber dem staatlichen Rundfunk (ERT-Ägäis) den Vorfall, der sich demnach am Freitagabend ereignete. Die mutmaßliche Täterin sei zunächst auf die umliegenden Hügel geflohen, aber in der Nacht zum Samstag festgenommen worden, berichtete das Staatsradio am Samstag.

Nach Informationen aus Polizeikreisen gab es zuvor einen Streit zwischen den Kindern der beiden Frauen, die in benachbarten Zelten wohnten. Die Behörden haben inzwischen die beiden Familien in andere Orte gebracht, berichtete das örtliche Nachrichtenportal «politikalesvos».

Das berüchtigte Lager von Moria ist überfüllt, und Streitigkeiten zwischen den Menschen, die auf engstem Raum zum Teil in Hütten und unter Plastikplanen leben, sind alltäglich. In und um das Lager mit einer Aufnahmekapazität von 2757 Personen harren nach jüngsten Angaben gut 17.000 Menschen aus. Hilfsorganisationen und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) fordert seit Jahren, dass das Lager aufgelöst wird und die Menschen in bessere Unterkünfte gebracht werden.


Queen-Gitarrist Brian May geht wieder im Park spazieren

LONDON: Gitarrist Brian May von der britischen Rockband Queen («We Are The Champions») freut sich, nach langer Zeit wieder draußen spazieren gehen zu können. Auf Instagram verbreitete der 72-Jährige in der Nacht zum Samstag ein Foto von sich im Sonnenschein auf einer Parkbank und dazu den Kommentar: «Mein erster Spaziergang im Park seit all das angefangen hat.» Damit spielte er wohl auf die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Ausgangssperren an, die nun schrittweise gelockert werden. «Oh Mann, die Luft fühlt sich gut an! Der Himmel ist blau, die Sonne strahlt hell und warm und es weht eine kalte Brise», schrieb May weiter.

Der einzige Haken seien seine Krücken, so der Sänger. Auf die ist er angewiesen, seit er sich Anfang des Monats bei der Gartenarbeit eine schmerzhafte Verletzung am Hintern zugezogen hatte. Danach kündigte May an, sich für eine Weile aus den sozialen Medien zurückziehen zu wollen, war aber zwischenzeitlich immer wieder bei Twitter und Instagram aktiv.


Bolsonaro: Video bestätigt versuchte Einflussnahme auf Bundespolizei

BRASÍLIA: Ein Video hat den Vorwurf der politischen Einflussnahme auf die Bundespolizei in dem Verfahren gegen den rechten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro verfestigt. Die mit Spannung erwartete Aufnahme einer Kabinettssitzung von April als möglicher Beweis wurde am Freitag (Ortszeit) von einem Richter des Bundesgerichtshofs in Brasília bis auf einige Teile freigegeben, in der über andere Länder diskutiert wird.

«Ich habe die Macht, und ich werde in alle Ministerien eingreifen», sagt Bolsonaro in dem Video. Er habe schon versucht, «Leute unserer Sicherheit» in Rio, wo der Bolsonaro-Clan wohnt, auszutauschen und es sei ihm nicht gelungen. «Das ist vorbei. Wenn ich jemanden nicht austauschen kann, tausche ich seinen Chef aus. Und wenn ich seinen Chef nicht austauschen kann, tausche ich den Minister aus. Punkt.»

Bolsonaro behauptet, er habe seinen persönlichen Sicherheitschef gemeint. Tatsächlich aber besetzte er sowohl den Posten des Chefs der Bundespolizei als auch den des Direktors der Bundespolizei in Rio de Janeiro vor kurzem neu. Justizminister Sergio Moro erklärte seinen Rücktritt, nachdem Bolsonaro mit dem Bundespolizei-Chef einen engen Vertrauten Moros entlassen hatte. Berichten zufolge war die Polizei dabei, zwei politisch aktive Söhne des Präsidenten zu belasten.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.