Neues aus dem Ausland am Freitag

Foto: Rüegsegger
Foto: Rüegsegger

Hongkongs umstrittenes Sicherheitsgesetz tritt in Kraft

HONGKONG: Trotz internationaler Kritik ist das Sicherheitsgesetz in der Finanzmetropole Hongkong seit Samstag rechtsgültig. Damit erhalten die Behörden weitere Befugnisse, um gegen kritische Stimmen vorzugehen.

Hongkongs umstrittenes Sicherheitsgesetz ist in der Nacht auf Samstag in Kraft getreten. Zuvor hatte das Gesetz massive internationale Kritik sowie Besorgnis über die erodierenden Freiheiten in der chinesischen Sonderverwaltungsregion ausgelöst. Am Dienstag hatte Hongkongs Legislativrat einen entsprechenden Gesetzentwurf einstimmig verabschiedet. Infolge der Massenproteste für mehr Demokratie vor mehr als vier Jahren werden in Hongkong mit dem Sicherheitsgesetz Strafmaße verschärft und die Polizei bekommt in bestimmten Fällen mehr Macht, gegen Verdächtige zu ermitteln oder sie festzusetzen.

International war das Gesetz auf scharfe Kritik gestoßen. Der europäische Außenbeauftragte Josep Borrell kritisierte, es könne «die Aushöhlung der Grundfreiheiten und des politischen Pluralismus verschärfen». Der britische Außenminister David Cameron sagte, das neue Gesetz untergrabe die Erfüllung völkerrechtlich bindender Verpflichtungen wie der gemeinsamen Erklärung zwischen Großbritannien und China über die Rückgabe der Kronkolonie 1997 und der UN-Konvention über die bürgerlichen und politischen Rechte. Die chinesische Regierung wies die Kritik zurück.

Seit dem 1. Juli 1997 gehört die frühere britische Kronkolonie wieder zu China und wird nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» regiert. Diese Vereinbarung sieht eigentlich vor, dass Hongkonger für 50 Jahre bis 2047 «ein hohes Maß an Autonomie» und viele Freiheiten genießen.


Verletztenzahl in Moskau steigt - auch Kinder unter Opfern

MOSKAU: Nach dem Anschlag auf eine Moskauer Konzerthalle steigt die Zahl der Verletzten weiter an.

Das Gesundheitsministerium der Moskauer Region sprach in der Nacht zum Samstag von 145 Menschen, die in Krankenhäuser gebracht worden seien. Zuvor war von mindestens 40 Toten und mehr als 100 Verletzten die Rede gewesen. Weil die Rettungs- und Polizeieinsätze vor Ort noch laufen und das Gebäude in Flammen steht, könnten die Zahlen aber noch deutlich ansteigen. Unter den Verletzten seien auch mindestens acht Kinder, hieß es.


UN-Sicherheitsrat fordert nach Anschlag in Moskau Aufklärung

NEW YORK: Das höchste UN-Gremium verurteilt die tödlichen Schüsse in einem Moskauer Konzertsaal. Alle Verantwortlichen gehörten vor Gericht - neben den Schützen auch ihre Geldgeber und Unterstützer.

Der UN-Sicherheitsrat hat nach dem «feigen und abscheulichen Terroranschlag» auf eine Konzerthalle bei Moskau Aufklärung gefordert. Täter, Organisatoren, Finanziers und Sponsoren müssten zur Rechenschaft gezogen und vor Gericht gestellt werden, hieß es in einer am Freitagabend (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung des mächtigsten UN-Gremiums der Vereinten Nationen in New York. Alle Staaten seien aufgefordert, nach dem Völkerrecht und den einschlägigen Resolutionen des Sicherheitsrates aktiv mit der Regierung Russlands und anderen zuständigen Behörden zusammenzuarbeiten.

Japans Vertreter im Sicherheitsrat teilte weiter mit, die Mitglieder des Sicherheitsrates verurteilten den Anschlag auf das Schärfste. Sie sprächen den Familien der Opfer und dem russischen Volk ihr tiefes Mitgefühl und Beileid aus. Der Terrorismus stelle in all seinen Formen und Ausprägungen eine der schwersten Bedrohungen für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit dar, hieß es weiter.

Der Sicherheitsrat besteht aus 15 Staaten. Fünf von ihnen sind ständige Mitglieder; zehn weitere werden für je zwei Jahre in das Gremium gewählt. Jährlich werden fünf der nichtständigen Mitglieder neu bestimmt. Die ständigen Mitglieder USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich besitzen Veto-Recht und können damit im Alleingang Entscheidungen blockieren


Nach Anschlag: US-Botschaft in Moskau warnt Amerikaner

WASHINGTON/MOSKAU: Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag bei Moskau hat die US-Botschaft in der russischen Hauptstadt eine Warnung für amerikanische Staatsbürger herausgegeben. Amerikaner sollten die Gegend um das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall meiden und den Anweisungen der Behörden vor Ort Folge leisten, hieß es in der Mitteilung vom Freitag. Die US-Regierung könne amerikanischen Staatsbürgern in Russland nur sehr eingeschränkt helfen. Derzeit bestehe vom US-Außenministerium eine Reisewarnung der Stufe 4 («Do not travel»).

Die US-Botschaft hatte bereits am 7. März über einen Zeitraum von 48 Stunden hinweg vor der Teilnahme an großen Versammlungen wie etwa Konzerten in Moskau gewarnt, da diese von Extremisten ins Visier genommen werden könnten.


UN-Chef Guterres verurteilt Anschlag in Moskau

NEW YORK: UN-Generalsekretär António Guterres hat den Anschlag auf eine Konzerthalle nahe Moskau verurteilt.

Den betroffenen Familien und den Menschen in Russland sowie der Regierung sprach der UN-Chef sein «tiefes Beileid» aus, wie es in einer Mitteilung am Freitag hieß. Den Verletzten wünschte Guterres eine rasche Genesung. Zuvor waren bei einem Terroranschlag in Krasnogorsk nahe der russischen Hauptstadt Moskau nach vorläufigen Angaben mindestens 40 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Anschlag für sich.


Auswärtiges Amt: «furchtbarer Angriff auf Unschuldige» bei Moskau

BERLIN: Das Auswärtige Amt hat den Familien der Opfer des Anschlags in der Region Moskau das Mitgefühl ausgesprochen. «Die Bilder von dem furchtbaren Angriff auf unschuldige Menschen in der Crocus City Hall bei Moskau sind schrecklich», teilte das Außenministerium am Freitagabend auf der Plattform X (früher Twitter) mit. «Die Hintergründe müssen rasch aufgeklärt werden. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer.» Auch Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sprach ebenfalls auf X von einem «feigen Angriff auf Menschen, die einfach nur Musik hören wollten».

Bei einem Anschlag auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau haben Bewaffnete laut russischem Inlandsgeheimdienst FSB 40 Menschen getötet. In der Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk seien zudem ersten Erkenntnissen zufolge mehr als 100 Menschen verletzt worden, wurde die Behörde am Freitagabend von der russischen Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Russlands zentrales Ermittlungskomitee nahm ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen «Terrorakts» auf. Das teilte die Behörde im Nachrichtendienst Telegram mit.


Moskau schließt alle Theater und Museen nach Terroranschlag

MOSKAU: Viele Menschen sollen bei einem Angriff in einem Veranstaltungszentrum nahe Moskau getötet und verletzt worden sein. Aus Vorsicht schließen Museen und Theater in der Hauptstadt für das Wochenende.

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nahe Moskau bleiben nach Behördenangaben am Wochenende in der Hauptstadt alle Theater und Museen geschlossen. Weltberühmte Museen wie die Tretjakow-Galerie und das Puschkin-Museum sowie große Theater teilten am Freitagabend mit, dass sie am Samstag und Sonntag geschlossen bleiben. Theatervorstellungen wurden abgesagt.

Zuvor hatte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin gesagt, dass alle Großveranstaltungen in Europas größter Stadt abgesagt seien. Auch im Moskauer Umland sagten die Behörden Massenveranstaltungen ab.

Der Inlandsgeheimdienst FSB bestätigte Medienberichte von etwa 40 Toten und mehr als 100 Verletzten sowie weiteren Explosionen nach Schüssen in einem Konzertsaal und einem Brand. An dem Gebäude waren lodernde Flammen zu sehen und eine riesige Rauchwolke. In den Zuschauersälen gibt es Tausende Plätze. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf einen Terroranschlag.


Kreml: Putin über Terroranschlag in Crocus City Hall informiert

MOSKAU: Viele Menschen sollen bei einem Angriff in einem Veranstaltungszentrum nahe Moskau getötet und verletzt worden sein. Politiker im Inland und Ausland melden sich zu Wort - später auch Kremlchef Putin.

Über den mutmaßlichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall nahe Moskau lässt sich der russische Präsident Wladimir Putin nach Kremlangaben «seit der ersten Minute» informieren. Putin erhalte über die entsprechenden Dienste ständig alle wichtigen Informationen über das Geschehen und die eingeleiteten Maßnahmen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Freitagabend.

Der Inlandsgeheimdienst FSB bestätigte Medienberichte von etwa 40 Toten und mehr als 100 Verletzten sowie weiteren Explosionen nach Schüssen in einem Konzertsaal und einem Brand. An dem Gebäude waren lodernde Flammen zu sehen und eine riesige Rauchwolke. In den Zuschauersälen gibt es Tausende Plätze. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf einen Terroranschlag.


Anschlag in Moskau: Chefin des Föderationsrats droht mit Vergeltung

MOSKAU: Bei einem mutmaßlichen Terroranschlag bei Moskau gibt es Dutzende Tote und über 100 Verletzte. Nun hat die Chefin des Parlamentsoberhauses reagiert.

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall in Moskau hat die Chefin des Föderationsrats, dem Oberhaus des russischen Parlaments, Valentina Matwijenko, den Drahtziehern mit Vergeltung gedroht. «Diejenigen, die hinter diesem fürchterlichen Verbrechen stehen, werden die verdiente und unausweichliche Strafe dafür erhalten», schrieb sie am Freitagabend auf ihrem Telegram-Kanal. Der Staat werde zugleich alles tun, um den Hinterbliebenen zu helfen, kündigte sie an. Die Regierung kündigte ebenfalls Hilfe an.

Der Inlandsgeheimdienst FSB bestätigte Medienberichte von etwa 40 Toten und mehr als 100 Verletzten sowie weiteren Explosionen nach Schüssen in einem Konzertsaal und einem Brand. An dem Gebäude waren lodernde Flammen zu sehen und eine riesige Rauchwolke. In den Zuschauersälen gibt es Tausende Plätze. Die Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf einen Terroranschlag.


Vatikan und Bischofskonferenz wollen regelmäßig ins Gespräch

ROM: Angesichts großer Meinungsverschiedenheiten über den Reformprozess in der katholischen Kirche wollen die Deutsche Bischofskonferenz und der Vatikan jetzt verstärkt miteinander ins Gespräch kommen. Zum Abschluss eines eintägigen Treffens in Rom vereinbarten beide Seiten am Freitag, sich künftig regelmäßig zu sehen. Die nächste Begegnung soll vor der Sommerpause stattfinden. Ob es dann noch vor Beginn der diesjährigen Weltsynode im Oktober ein weiteres Treffen gibt, blieb offen.

Auf dem Programm des mehr als neunstündigen Treffens standen insbesondere die Reformvorschläge des deutschen Synodalen Wegs, die dem Vatikan zu weit gehen. Die Atmosphäre wurde in einer gemeinsamen Erklärung als «positiv und konstruktiv» bezeichnet. Die deutsche Delegation wurde vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz geleitet, Georg Bätzing. Vonseiten der Kurie nahmen unter anderem die einflussreichen Kardinäle Victor Fernandéz und Pietro Parolin teil. Papst Franziskus war nicht persönlich dabei.

In der knappen Mitteilung hieß es am Abend, es seien «Differenzen und Übereinstimmungen benannt» worden. Die deutschen Bischöfe sagten demnach zu, «konkrete Formen der Synodalität» zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen. Diese Ergebnisse sollen dann anschließend dem Heiligen Stuhl zur Zustimmung vorgelegt werden.


Agentur: FSB bestätigt Tote und Verletzte nach Angriff in Moskau

MOSKAU: Unbekannte stürmen eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau und töten offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen. Es ist von «Terror» die Rede.

Nach dem Angriff auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut Agentur Interfax Tote und Verletzte bestätigt. Konkrete Zahlen zu dem mutmaßlichen Terroranschlag wurden am Freitagabend zunächst nicht genannt. Nach Behördenangaben wurden nach Schüssen und einem Brand weitere Explosionen gemeldet. Unbekannte in Kleidung in Tarnfarben hätten die Crocus City Hall kurz vor Beginn eines Konzerts in der Stadt Krasnogorsk nordwestlich von Moskau gestürmt und das Feuer eröffnet, teilte die russische Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Hintergründe des Vorfalls waren weiter unklar.

Zuvor hatten russische Medien von Schüssen und Explosionsgeräuschen in der Crocus City Hall und teils von Dutzenden Toten und Verletzten berichtet. Bei den Opfern soll es sich sowohl um Mitarbeiter als auch um Besucher der Konzerthalle handeln.

In sozialen Netzwerken kursierten Aufnahmen von dem Gebäude, das mittlerweile zu einem Drittel in Flammen stehen soll und dessen Dach wohl einzustürzen droht. Rund 100 Menschen waren Berichten zufolge zwischenzeitlich in dem brennenden Haus eingeschlossen. Rettungskräfte waren vor Ort.


Schüsse in Moskauer Veranstaltungszentrum - möglicherweise Tote

MOSKAU: In einem Veranstaltungszentrum in der Region Moskau hat es Medienberichten zufolge Schüsse mutmaßlich mit Opfern gegeben.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass veröffentlichte am Freitagabend Aufnahmen von einem großen Brand, der in der Crocus City Hall ausgebrochen sein soll, in der zu dem Zeitpunkt gerade ein Konzert lief. Auf Videos waren Schussgeräusche zu hören. In sozialen Netzwerken war von mindestens 12 Toten die Rede. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. Informationen zum Hintergrund des Vorfalls waren ebenfalls unklar.


US-Repräsentantenhaus stimmt für Haushalt - Shutdown droht

WASHINGTON: In den USA droht ein Stillstand der Regierungsgeschäfte. Schuld ist das regelmäßige Gezerre um den Haushalt. Nun ist der Senat gefragt.

Das US-Repräsentantenhaus hat kurz vor einem drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte ein Haushaltspaket in Billionenhöhe verabschiedet. Der Gesetzesentwurf wurde am Freitag mit parteiübergreifender Mehrheit angenommen - 286 Abgeordnete stimmten dafür, 134 Abgeordnete dagegen. Das 1,2 Billionen US-Dollar schwere Paket finanziert einen großen Teil der Geschäfte der US-Regierung für das laufende Haushaltsjahr, das noch bis Ende September geht. Weitere Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine enthält es nicht. Die Zustimmung des Senats - der zweiten Parlamentskammer - stand noch aus. Ansonsten droht in der Nacht zum Samstag (Ortszeit) ein teilweiser Stillstand der Regierungsgeschäfte.

Die Auswirkungen des sogenannten Shutdowns über das Wochenende wären aber minimal, da die meisten Regierungsangestellten ohnehin frei haben. Problematisch wäre es, wenn sich eine Zustimmung des Senats bis in die kommende Woche ziehen würde. Es ist davon auszugehen, dass der Senat grünes Licht geben wird. Offen ist nur, wie lange sich die Abstimmung in der Parlamentskammer hinziehen wird.


Mercedes ruft mehr als halbe Million Rechtslenker zurück

STUTTGART: Mercedes-Benz hat weltweit rund 529.000 Fahrzeuge mit Rechtslenkung zurückgerufen. Ein Sprecher des Autobauers bestätigte am Freitag den in einer Datenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) veröffentlichten Rückruf. In Deutschland sind laut KBA vermutlich aber nur 22 Fahrzeuge betroffen. Der Rückruf umfasst demnach die Modelle A-Klasse, B-Klasse, CLA, EQA, EQB, GLA und GLB mit Baujahr 2017 bis 2024.

Die Ursache für den Rückruf sei die Lenkungssoftware, die bei den Fahrzeugen nicht den notwendigen Spezifikationen entsprechen könne, teilte der Unternehmenssprecher mit. In einem speziellen und höchst seltenen Fall könne dadurch ein Verlust der Lenkfähigkeit nicht ausgeschlossen werden. Als vorsorgliche Maßnahme werde bei den betroffenen Fahrzeugen daher die Software der elektrischen Lenkung aktualisiert. Der vorgesehene Aufenthalt in der Werkstatt dauere etwa 30 Minuten. Zuvor hatten Fachmedien über den Rückruf berichtet.

Fahrzeuge mit der Lenkung auf der rechten Seite werden beispielsweise für den Markt in Großbritannien, Irland oder Japan produziert. Dort herrscht Linksverkehr.


Sechs Monate nach Verschwinden keine Spur von 15-Jähriger im Elsass

STRAßBURG: Sechs Monate nach dem Verschwinden der 15-jährigen Lina im Elsass ist der Fall weiterhin ungeklärt. Sie gebe nicht auf, solange Lina nicht zurückgekehrt sei, sagte die Mutter der Jugendlichen am Freitag in Straßburg. Sie rief mögliche Zeugen auf, sich mit für den Fall unter Umständen wichtigen Aspekten an die Polizei zu wenden. Möglicherweise gebe die zusammen mit ihrem Anwalt organisierte Pressekonferenz auch Menschen einen Ruck, die mit entscheidendem Wissen zur Aufklärung beitragen können.

Die 15-Jährige war am 23. September auf dem drei Kilometer langen Fußweg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche verschwunden. Die Jugendliche wollte nach Straßburg fahren, um ihren Freund zu sehen, kam dort aber nicht an. Zwei Zeugen sahen sie noch auf dem Weg zum Bahnhof. Die Ermittler wissen aber, dass sie gar nicht in den Zug eingestiegen ist.

Es gab umfangreiche, aber bislang ergebnislose Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei beteiligt waren. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem blauen Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten.

Zur Unterstützung der Suche nach ihrer Tochter hat die Mutter inzwischen den Verein «Les bonnes étoiles de Lina» (die guten Sterne von Lina) gegründet. Am 20. April organisiert der Verein auch ein Benefiz-Konzert in der Region, das der Suche nach Lina gewidmet ist.


Millionenförderung für sächsisch-tschechische Kooperationen

Jachymov/Dresden (dpa/sn) - Für grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien werden sieben weitere Projekte mit 9,25 Millionen Euro gefördert. Dazu gehört das Projekt Silberstraße, das nachhaltige Tourismusangebote entwickeln soll, um die 22 Bestandteile des UNESCO-Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krusnohori besser zu vernetzen, wie das Ministerium für Regionalentwicklung am Freitag mitteilte. Ein anderes Projekt zum Auenschutz wolle Naturräume im Elbtal zwischen Litomerice (Leitmeritz) und Dresden durch praktischen Arten- und Naturschutz verbessern.

Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) lobte die Vielfalt und Qualität der sächsisch-tschechischen Kooperationen. Die reichten von Tourismus über Natur- und Umweltschutz bis hin zu schulischer und außerschulischer Bildung. Mit dem jüngsten Zuschlag durch den Begleitausschuss habe sich die Zahl der Kooperationsprojekte, die über das Programm Interreg Sachsen-Tschechien 2021-2027 gefördert werden, auf 36 erhöht. Sie werden mit 53,11 Millionen Euro aus EU-Mitteln unterstützt.


Über 30 Schauen beim Fotofestival in Arles

PARIS: Das international bekannte Fotofestival «Les Rencontres d'Arles» wartet dieses Jahr mit über 30 Ausstellungen auf. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in der südfranzösischen Stadt Arles, die weltweit als die bedeutendste ihrer Art gilt, steht laut der Organisatoren Japan. Mit 145.000 Besuchern feierte das Festival, das erstmals 1970 stattfand, im Vorjahr seinen größten Publikumserfolg.

Zu den Höhepunkten gehören 2024 unter anderem auch die Retrospektive der bekannten 2015 verstorbenen amerikanischen Dokumentar- und Porträtfotografin Mary Ellen Mark sowie die Schau «Finir en beauté» (Ein schöner Abschluss) von Sophie Calle. Die Französin ist eine der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen Frankreichs. Seit 2020 steht das Fotofestival in der Provence unter der Leitung des deutschen Christoph Wiesner.


Ugandas Präsident beruft umstrittenen Sohn in höchstes Militäramt

KAMPALA: Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat seinen Sohn in das höchste militärische Amt des ostafrikanischen Landes berufen. Die Ankündigung von Freitag befeuert Befürchtungen, dass der 79-Jährige als einer der dienstältesten Langzeitpräsidenten Afrikas seinen Sohn als Nachfolger in Stellung bringt. Der 49-jährige General Muhoozi Kainerugaba, der zum Chef der Verteidigungsstreitkräfte ernannt wurde, hat mehrfach mit Äußerungen auf der Online-Plattform X (ehemals Twitter) für Ärger gesorgt. 2022 verlor er seinen Posten als Chef des Heeres, weil er dem Nachbarland Kenia mit dem Einmarsch gedroht hatte. Kainerugaba sagte anschließend, es habe sich um einen Scherz gehandelt. In einem anderen Tweet bot er an, 100 Kühe als Brautpreis für die italienische Premierministerin Giorgia Meloni zu zahlen.

Museveni, ein ehemaliger Guerillakommandant, regiert Uganda seit 1986 und wurde 2021 für eine sechste Amtszeit vereidigt. Die Wahlen in dem ostafrikanischen Staat wurden von Fälschungsvorwürfen begleitet, Opposition und Zivilgesellschaft werden immer stärker von Sicherheitskräften und Musevenis Partei NRM bedrängt.

Kritiker und die Opposition werfen Museveni seit Jahren vor, seinen Sohn im Militär schnell befördert zu haben, um ihn für die Nachfolge vorzubereiten. Kainerugaba tritt auch ungehindert bei politischen Kundgebungen des Jugendarms der Regierungspartei auf und verstößt damit gegen ein Gesetz, das Armeeoffizieren die politische Betätigung verbietet. Andere Offiziere, die sich in die Politik wagten, wurden in der Vergangenheit verhaftet und angeklagt.

Museveni wird auch vorgeworfen, Familienmitglieder in Schlüsselpositionen zu berufen. Sein Bruder Salim Saleh ist ein wichtiger Sicherheitsberater, und seine Frau Janet Museveni ist Ministerin für Bildung und Sport.


Gesamtsieg für Skicrosser Wilmsmann fast nicht mehr möglich

IDRE FJÄLL: Florian Wilmsmann patzt im vorletzten Rennen der Saison und verliert im Kampf um den Gesamterfolg den Anschluss. Ein Schwede setzt sich vorläufig an die Spitze.

Der Kampf um den Gesamtweltcup-Sieg der Skicrosser spitzt sich zu, Florian Wilmsmann hat aber so gut wie keine Chance mehr. Der 28-Jährige vom TSV Hartpenning belegte beim vorletzten Rennen der Saison in Idre Fjäll am Freitag Rang acht. Im kleinen Finale war er gestürzt. Der Schwede David Mobärg raste zum Heimsieg und setzte sich vor dem abschließenden Rennen am Samstag an die Spitze des Gesamtklassements.

Mobärg steht bei 680, der Schweizer Alex Fiva bei 678 und der Kanadier Reece Howden bei 641 Punkten. Wilmsmann, der in diesem Winter bislang fünfmal auf das Podest gefahren ist, hat 606 Zähler.


Ehepaar mit Fentanyl ermordet: Lange Haft für Mann in England

CHELMSFORD: Er wollte an das Unternehmen der Eheleute gelangen und tötete das Paar deshalb mit dem extrem starken Opioid Fentanyl: Wegen Doppelmords ist ein Mann in Großbritannien zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 34-Jährige muss mindestens 37 Jahre im Gefängnis verbringen, bevor er entlassen werden kann, wie ein Gericht in der ostenglischen Stadt Chelmsford am Freitag entschied.

Der Mann wollte das Duschmatten- und Badezimmerunternehmen des Paars übernehmen, für das er arbeitete, und schrieb das Testament der 64-jährigen Frau und des 61-jährigen Mannes entsprechend um, nachdem er sie getötet hatte.

In ihren Körpern wurde Fentanyl nachgewiesen, das etwa 100 Mal stärker ist als Morphium. Der 34-Jährige hatte den Wirkstoff den Medikamenten des Paars untergemischt und dafür gesorgt, dass die Eheleute ihn einnahmen. Er bestritt die Tat, aber wurde von einer Jury einstimmig schuldig gesprochen.


Pistorius und Lecornu erzielen «Durchbruch» beim Landkampfsystem MGCS

BERLIN: Deutschland und Frankreich planen gemeinsam hochmoderne Waffensysteme. Nach einer Grundsatzeinigung für das Luftkampfsystem geht es nun auch beim Kampfpanzer der Zukunft voran.

Die Verteidigungsminister Deutschlands und Frankreichs haben eine Grundsatzeinigung auf das gemeinsam geplante Landkampfsystem der Zukunft erzielt. Dabei ist auch die Arbeitsteilung für den künftigen Kampfpanzer, zu dem ein ganzes Sortiment von Unterstützungswaffen wie Drohnen gehören werden, bestimmt worden. «Wir haben den Durchbruch erreicht heute. Das kann man ohne Übertreibung als historisch bezeichnen bei einem solchen Projekt. Wir haben uns auf die Verteilung aller Aufgaben für dieses große Projekt verständigt», sagte der SPD-Politiker Boris Pistorius, der am Freitag mit seinem Amtskollegen Sébastien Lecornu in Berlin nach den Verhandlungen vor die Presse trat. Lecornu sagte, das Waffensystem werde ein «Generationensprung» sein.

MGCS, bei dem Deutschland die Führung haben wird, ist das Gegenstück zu dem Luftkampfsystem der Zukunft (FCAS), das von Frankreich geführt wird. Dabei wird das Bodenkampfsystem auf die Kampfpanzer Leopard und Leclerc folgen, aber grundsätzlich andere Fähigkeiten bereithalten, wie die Verknüpfung mit Drohnen, Künstlicher Intelligenz sowie neuartigen Laserwaffen. Industrielle Verteilungskämpfe hatten zu Verzögerungen und zu Spannungen zwischen Berlin und Paris geführt. Im Mai 2021 hatten Deutschland, Frankreich und Spanien nach einem industriepolitischen Ringen schon eine «grundsätzliche Einigung» über das milliardenschwere Luftkampfsystem FCAS erzielt.


Bundesrat macht Weg für Cannabis-Legalisierung frei

BERLIN: Der Bundesrat hat in Deutschland den Weg für eine teilweise Legalisierung von Cannabis freigemacht. Die Länderkammer ließ am Freitag ein vom Bundestag beschlossenes Gesetz passieren, mit dem Besitz und Anbau der Droge zum 1. April für Volljährige mit Vorgaben erlaubt werden.

Gegen dieses Gesetz hatte es von verschiedenen Länderregierungen Vorbehalte gegeben. Allerdings wäre eine Mehrheit von 35 der 69 Stimmen im Bundesrat nötig gewesen, um das Gesetz in den Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat zu überweisen.

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