Neue Proteste gegen Rentenreform

Französische Jugendverbände protestieren in Paris gegen die geplante Rentenreform. Foto: EPA-EFE/Christophe Petit Tesson
Französische Jugendverbände protestieren in Paris gegen die geplante Rentenreform. Foto: EPA-EFE/Christophe Petit Tesson

PARIS: In Paris sind am Samstag erneut mehrere Tausend Menschen gegen die geplante Rentenreform auf die Straße gegangen. Ein Dutzend Jugendorganisationen und Frankreichs Linke LFI hatten zu Protesten gegen die Anhebung des Rentenalters aufgerufen. Die Veranstalter sprachen von 150.000 Demonstrierenden, Medienberichten zufolge waren es eher 14.000.

Weil sich das Rentensystem wegen der alternden Bevölkerung langfristig nicht finanziert, will Frankreichs Regierung das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Außerdem soll die Zahl der notwendigen Einzahlungsjahre für eine volle Rente schneller steigen. Etliche Einzelsysteme mit Privilegien für bestimmte Berufsgruppen sollen abgeschafft werden. Die monatliche Mindestrente soll auf etwa 1200 Euro steigen.

Derzeit liegt das Renteneintrittsalter bei 62 Jahren. Tatsächlich beginnt der Ruhestand im Durchschnitt aber später: Wer nicht lang genug eingezahlt hat, um Anspruch auf eine volle Rente zu haben, arbeitet auch länger.

Am Donnerstag hatten sich bei einem Großstreik und Massenprotesten landesweit über 1,1 Millionen Menschen den Rentenplänen der Regierung entgegen gestellt. Allein 80.000 protestierten demnach in Paris.

Jean-Luc Mélenchon von der Linkspartei LFI warf dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei der Kundgebung am Samstag vor, mit seiner Politik «alles zu beschmutzen, alles zu reduzieren, alles zu quantifizieren». «Seien Sie verflucht, dass Sie alles in eine Ware verwandeln wollen», sagte er an den Präsidenten gerichtet. Rückenwind für ihre Reformpläne bekam die Regierung hingegen von Tech-Milliardär Elon Musk. Er twitterte am Freitag, dass Macrons Pläne schwierig, aber richtig seien.

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