Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

Collage: DER FARANG
Collage: DER FARANG

USA greifen erneut Huthi-Stellungen im Jemen an

WASHINGTON: Die USA haben am Freitag erneut Ziele der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Das sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Bei den Angriffen seien erneut Antischiffsraketen der Huthi getroffen worden. Kirby betonte, dass die Angriffe der Selbstverteidigung dienten und dazu beitragen sollten, die Schifffahrt im Roten Meer sicherer zu machen. US-Präsident Joe Biden hatte am Vortag deutlich gemacht, dass das US-Militär seine Angriffe auf Huthi-Stellungen fortsetzen werde.

Die USA reagieren damit auf die wiederholten Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer. Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Miliz dort immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen. Die USA und Großbritannien reagierten darauf in der vergangenen Woche mit einem umfassenden Militärschlag auf Huthi-Stellungen im Jemen. Am Mittwoch setzten die USA die Huthi-Miliz wieder auf ihre Terrorliste.


Britischer Verteidigungsminister besucht Zerstörer im Roten Meer

LONDON: Gut eine Woche nach der Abwehr eines Huthi-Angriffs hat der britische Verteidigungsminister Grant Shapps den beteiligten Zerstörer «HMS Diamond» im Roten Meer besucht. Er habe der Besatzung «für ihre unglaubliche Arbeit zur Verteidigung der Freiheit der Schifffahrt, zur Rettung unschuldiger Leben und zum Schutz der Handelsschifffahrt vor den illegalen Houthi-Angriffen» gedankt, schrieb Shapps am Freitag auf der Online-Plattform X (früher Twitter). «Vielen Dank, Royal Navy.» Dazu postete er ein Bild, das ihn mit Crew-Mitgliedern zeigt.

Die «HMS Diamond» ist seit einigen Wochen in der Region im Einsatz. Sie hatte nach britischen Angaben in der Nacht zum 10. Januar gemeinsam mit US-Kriegsschiffen einen großen Angriff der Huthi abgewehrt. Dabei seien mehrere Drohnen zerstört worden, die den Zerstörer und Handelsschiffe im Visier gehabt hätten. Gemeinsam mit den USA hatte Großbritannien vergangene Woche Angriffe auf Huthi-Stellungen geflogen.

Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Zuletzt reklamierte sie einen Angriff auf einen US-Frachter in der Nacht zu Freitag für sich.


Deutz verkauft Bootsmotoren-Tochter Torqeedo an Yamaha

KÖLN/WEßLING: Torqeedo ist eine kleine Firma, die in der Wassersport-Branche einen großen Namen hat: Das bayerische Unternehmen will die Elektrifizierung der Bootsbranche voranbringen. Nun steht die Firma vor einem Eigentümerwechsel: Bald haben Japaner das Sagen.

Der Motorenhersteller Deutz verkauft seine Elektroboot-Tochter Torqeedo an den japanischen Konzern Yamaha. Einen entsprechenden Vertrag gab das Kölner Unternehmen am Freitag bekannt. Die behördlichen Genehmigungen stehen noch aus. Der Verkaufserlös liege im hohen Euro-Millionenbereich. Deutz stellt vor allem große Antriebe für Baumaschinen, Agrarfahrzeuge und andere Bereiche her, dies mit Schwerpunkt auf Verbrennungsmotoren. Um seinen Elektrokurs etwas zu beschleunigen, kaufte Deutz 2017 das bayerische Start-up Torqeedo, das zuletzt 230 Beschäftigte hatte und unweit vom Starnberger See seinen Sitz hat.

Für den Motorenkonzern mit seinen mehr als 5000 Beschäftigten war das Geschäft mit Elektroantrieben für Motorboote eine Nische: In den ersten neun Monaten 2023 kam Torqeedo Firmenangaben zufolge auf 35 Millionen Euro an Erlösen, während es beim Gesamtkonzern Deutz 1,54 Milliarden waren. Der relativ geringe Umsatz zeigt, dass die Wachstumsgeschichte, die sich der Deutz-Vorstand 2017 erhofft hatte, bisher ausgeblieben ist. Den Ausflug auf das Wasser bricht Deutz nun ab. Ein finanzieller Verlust ist es den Angaben zufolge nicht. Die Firma spricht von einem Buchgewinn in Höhe eines kleinen zweistelligen Euro-Millionenbetrags.

Die Bootsbranche ist bisher von Verbrennermotoren dominiert. Der Elektroanteil wächst aber. Vor allem bei kleineren Booten werden die E-Antriebe eingesetzt. In der Nischenbranche nimmt Torqeedo eine führende Rolle ein.

Deutz-Chef Sebastian Schulte bezeichnete die Übernahme als «eine großartige Chance» für Torqueedo. Deutz wiederum stelle seinen grünen Bereich neu auf. «Dazu müssen wir unsere Entwicklung systematisch am Markt und an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten», sagte Schulte. «Nur so können wir letztendlich mit unseren grünen Produkten auch Geld verdienen und ein rentables grünes Ökosystem aufbauen.»

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