Baltimore-Brücke: Frachter wird weggeschafft

Die Schlüsselbrücke vom Bug des Containerschiffs Dali in Baltimore aus gesehen. Foto: epa/Jim Lo Scalzo
Die Schlüsselbrücke vom Bug des Containerschiffs Dali in Baltimore aus gesehen. Foto: epa/Jim Lo Scalzo

WASHINGTON/BALTIMORE: Ende März rammte ein Containerschiff eine Autobahnbrücke an der US-Ostküste und brachte diese zum Einsturz. Seitdem saß der Frachter an der Unfallstelle fest. Erst jetzt wird er aus dem Weg geschafft.

Etwa acht Wochen nach dem Einsturz einer großen Autobahnbrücke in der US-Stadt Baltimore ist das Containerschiff, das die Brücke gerammt hatte, von der Unfallstelle entfernt worden. Der Frachter wurde am Montag «schwimmfähig» gemacht und mithilfe von Schleppbooten in Richtung des Hafens von Baltimore bewegt. Dort soll der Frachter entladen werden. Vor ein paar Tagen wurden bereits Trümmerteile gesprengt, die auf das Schiff gestürzt waren und es so festgesetzt hatten.

Ende März hatte das Containerschiff «Dali» einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge gerammt und die mehr als 2,5 Kilometer lange, vierspurige Autobahnbrücke so zum Einsturz gebracht. Die Aufräumarbeiten laufen schon länger. Ein Teil der gewaltigen Brückenkonstruktion war bei dem Unglück auf das Schiff gekracht und hatte dessen Abtransport daher lange unmöglich gemacht. Dieser Brückenteil wurde erst in der vergangenen Woche mit Sprengladungen in die Luft gejagt, um das darunter liegende Schiff freizulegen.

Nun wurde die havarierte «Dali» von der Unfallstelle weggeschafft, damit sich der Schiffsverkehr rund um den Hafen von Baltimore wieder normalisieren kann. Die 21-köpfige aus Indien und Sri Lanka stammende Crew der «Dali» harrte seit dem Unfall an Bord des Schiffes aus.

Durch das Unglück waren sechs Männer ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelte es sich um Bauarbeiter lateinamerikanischer Herkunft, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke machten. Im Laufe der vergangenen Wochen hatten Bergungsteams die Leichen der Vermissten nach und nach gefunden. Die Schiffsbesatzung hatte an jenem Tag vor dem Zusammenprall mit dem Brückenpfeiler noch einen Notruf abgesetzt, was vermutlich Leben rettete - denn Beamte an Land stoppten daraufhin den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten.

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