Nachrichten zum Thema Seefahrt am Freitag

der Hafen von Helsingborg. Foto: epa/Wikimedia Commons
der Hafen von Helsingborg. Foto: epa/Wikimedia Commons

Schwedische Hafenstadt Helsingborg ringt mit Kokainschmugglern

STOCKHOLM: Drogenschmuggler versuchen nach Angaben des schwedischen Zolls verstärkt, Kokain über den Hafen von Helsingborg ins Land zu bringen. Seit Jahresbeginn seien 867 Kilogramm der Droge in dem Hafen der südschwedischen Großstadt beschlagnahmt worden - das sei mehr als in ganz Schweden im gesamten Jahr 2022, teilte die Zollbehörde am Freitag mit. Rechne man das Kokain hinzu, das auf dem Weg nach Helsingborg bereits im Ausland sichergestellt worden sei, dann handle es sich seit September gar um 1336 Kilogramm an beschlagnahmtem Kokain.

«Es geht um einen Milliardenbetrag, den die organisierte Kriminalität mit dem Kokainmarkt verdient», erklärte der zuständige Staatsanwalt Magnus Pettersson. Dies nähre die Bandenkriminalität und stecke hinter den vielen Konflikten, die zu den vielen Schusswaffenvorfällen im Land geführt hätten. Schweden hat seit geraumer Zeit mit einer um sich greifenden Bandenkriminalität zu kämpfen, die sich immer wieder in Schüssen und vorsätzlich herbeigeführten Explosionen äußert.

Erst vor zwei Wochen hatte der Zoll einen der größten Kokainfunde überhaupt in Helsingborg gemeldet: Ende April wurden in Geheimfächern im Boden zweier Container aus Ecuador insgesamt 460 Kilogramm Kokain entdeckt. Die Drogen hatten demnach einen Straßenwert in Höhe von über einer Milliarde schwedischen Kronen (rund 86,5 Millionen Euro). Die Behörde sah sich durch den Fund in der Einschätzung bestätigt, dass der Hafen von Helsingborg zu einem Einfallstor für Kokain aus Südamerika geworden sei - nicht nur auf dem Weg nach Schweden, sondern auch in den Rest Europas.


Ungeklärte Fragen nach Untergang der «Georg Büchner» in der Ostsee

ROSTOCK/WARSCHAU: Fast zehn Jahre sind vergangen, seit sich Rostock von dem ehemaligen Kolonialschiff «Georg Büchner» verabschiedete. Was genau geschah, nachdem das Schiff von der Mole in Warnemünde auf die offene Ostsee geschleppt wurde, bleibt bis heute ein Geheimnis.

Zehn Jahre nach dem Untergang des Fracht- und Passagierschiffes «Georg Büchner» in der Ostsee sind die Umstände noch nicht restlos aufgeklärt. Nun greift eine Dokumentation die Geschichte des ehemaligen belgischen Kolonialschiffes auf. Es sank am 30. Mai 2013 vor der Danziger Bucht. Es sollte damals soll in den Hafen der litauischen Stadt Klaipeda überführt werden - vermutlich zum Abwracken. Bei dem Unglück kam niemand ums Leben.

Der Film soll am Sonntag Schifffahrtsmuseum Rostock Premiere haben - dem Jahrestag der letzten Ausfahrt aus dem Stadthafen am 28. Mai 2013. Zwei Tage später, um 19.50 Uhr, sank das über 153 Meter lange und 19,6 Meter breite Schiff, das ohne Besatzung war. Damals herrschte gute Sicht und wenig Wind aus nordöstlicher Richtung.

Damit endete die Geschichte des Schiffs, das mehr als 62 Jahre zuvor als «Charlesville» in Dienst gestellt wurde und auf der Linie zwischen Antwerpen und der damaligen belgischen Kolonie Kongo seine ersten Seemeilen sammelte.

Nicht nur viele Seeleute, die später auf der lange als Ausbildungsschiff der «VEB Deutsche Seereederei» genutzten «Georg Büchner» gelernt haben, rätseln weiter über die Unglücksursache. Ebenso wenig festlegen wollte sich das Seeamt am Landgericht Danzig im Jahr 2018: Als mögliche Ursache werde ein Leck in der Rumpfbeplankung oder ein unzureichender Schutz der Bullaugen und Seitenventile in Betracht gezogen, heißt es seinerzeit in einem Urteil. Sicher sind sich die polnischen Gutachter nicht.

Auch Filmemacher Merlin Franke bleibt trotz der langen Recherche Antworten schuldig. Wie es zum Untergang kam, werde wohl nie restlos aufgeklärt werden, glaubt er. Eine Schuld des Schleppers sieht die Seekammer zumindest nicht. Die Richter bedauern jedoch, dass die Besatzung der «Ajaks» sich entschied, das sinkende Schiff in tieferes Wasser zu ziehen, statt in Richtung Küste.

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