Nachrichten aus der Wirtschaft am Sonntag

Die Pendler verlassen einen U-Bahn-Zug in einer Metro-Station in Kopenhagen. Foto: epa/Philip Davali
Die Pendler verlassen einen U-Bahn-Zug in einer Metro-Station in Kopenhagen. Foto: epa/Philip Davali

Dänemark lockert Corona-Beschränkungen

KOPENHAGEN/OSLO: Während in den meisten nordischen Ländern die Zahl der Infektionen mit dem Covid-19-Virus in die Höhe geschnellt ist, sieht Dänemark Anlass zum Optimismus. Die Neuansteckungen sind hier rückläufig, so dass die Regierung am Montag eine Reihe von Beschränkungen zurücknimmt. Hochschulstudenten und Schüler der Internatsschulen dürfen wieder an ihre Pulte zurückkehren. Außerdem können in vielen Regionen die älteren Jahrgänge an den öffentlichen Schulen jede zweite Woche kommen. Die 5. bis 8. Klassen hingegen haben nur die Möglichkeit, ihren Lehrer einmal die Woche zum Unterricht im Freien zu treffen.

Auch der Handel freut sich über Lockerungen. Geschäfte, die größer als 5000 Quadratmeter sind, dürfen wieder mehr Kunden empfangen. Von Samstag auf Sonntag waren in Dänemark 541 neue Coronafälle registriert worden. Die sogenannte R-Zahl liegt nun bei rund 1, das heißt, dass ein infizierter Mensch einen anderen ansteckt. Die britische Virusvariante B117 mache nun 80 Prozent aller Fälle aus.

In den anderen Ländern im Norden ist die Entwicklung nicht so positiv. Finnland erreichte am Sonntag mit 863 Neuinfektionen ein Rekordhoch. Auch in Norwegen stiegen die Zahlen in den letzten Wochen rasant. Von Samstag auf Sonntag gab es 854 neue Fälle. In der Hauptstadt Oslo sind die Infektionen innerhalb einer Woche sogar um fast 50 Prozent gestiegen.


Iran: Über eine Million Arbeitsplätze wegen Corona verloren

TEHERAN: In den letzten zwölf Monaten haben wegen der Corona-Pandemie über eine Million Menschen im Iran ihren Arbeitsplatz verloren. «Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in dieser Zeit waren extrem hart und führten zu einer Arbeitslosigkeit von über einer Million im Land», sagte Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli laut Medienberichten am Sonntag. Neben den direkt Betroffenen gab es in fast allen Branchen - unter anderem Tourismus, Gastronomie, Hotelgewerbe und Schönheitssalons - starke Einschränkungen.

Schon die 2018 verhängten US-Sanktionen hatten den Iran in eine Wirtschaftskrise gestürzt, die dann seit Februar 2020 noch weiter verschärft wurde. Ohne eine politische Einigung mit den USA droht dem Gottesstaat im neuen persischen Jahr, das am 21. März beginnt, ein politischer Kollaps. Wegen der Sanktionen haben sich im Iran auch die Corona-Impfungen verzögert, da das Land wegen der Banksanktionen keinen Zahlungskanal für den Kauf der Impfstoffe hat.

Bislang konnte der Iran nur 1,26 Millionen Impfdosen aus Russland, China und Indien einführen. Die reichten gerade mal für die Impfung von Ärzten, Pflegepersonal und Menschen in einigen Seniorenheimen. Das Land arbeitet auch an eigenen Impfstoffen, die aber noch in der Testphase sind. Geplant ist eine Impfung aller 83 Millionen Iraner bis Ende des Herbstes.

Zwar sind die Corona-Zahlen im Iran aufgrund strenger Regeln in den vergangenen fünf Monaten gesunken, aber das Gesundheitsministerium registriert weiterhin täglich etwa 80 bis 100 Todesfälle und über 7000 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie im Februar letzten Jahres erfasste das Land im Zusammenhang mit dem Virus über 61.000 Todesfälle und mehr als 1,7 Millionen Infektionen.

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