Nabu: Verheerende Brände auch in Indonesien

BERLIN/JAKARTA (dpa) - Neben Brasilien hat auch Indonesien verheerende Waldbrände. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres seien bereits rund 43.000 Hektar Regenwald betroffen gewesen, noch bevor die im Juni einsetzende Trockenzeit begonnen habe, berichtete der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) unter Berufung auf das indonesische Umwelt- und Forstministerium am Montag. Dies entspreche fast dem Doppelten der Fläche, die im gesamten, besonders regenreichen Vorjahr betroffen gewesen sei.

Seit Anfang August spitze sich die Lage insbesondere auf dem indonesischen Teil Borneos und auf Sumatra weiter zu. So seien beispielsweise am 9. August rund 2.000 Brandherde registriert worden.

«Erst durch die Landnutzung, wie die Abholzung der Wälder und die Trockenlegung von Mooren, werden tropische Ökosysteme überhaupt erst feueranfällig», sagte Nabu-Regenwaldexperte Tom Kirschey. Verbunden mit der kriminellen Energie von Brandstiftern, die eine Umwandlung der Waldflächen in Agrarflächen meist für den Anbau von Ölpalmen anstrebten, könne es dann leicht zu solchen Katastrophen kommen.

Laut Kirschey hat Indonesien auf einer Fläche von 95 Millionen Hektar Wald - Regenwald oder zumindest nach dessen Zerstörung gewachsene Sekundärwälder. Palmölplantagen zählten nicht dazu. In Brasilien wüten die schwersten Waldbrände seit Jahren. In diesem Jahr wurden mehr als 79.000 Brände registriert.

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Dracomir Pires 27.08.19 13:07
Die kriminellen Brandstifter ....
…. der Palmöl-Mafia sind vor allem für das Abfackeln unserer Urwälder verantwortlich. Die Regierung schaut mit Wohlwollen zu. Es fliesst viel Geld.