Internet in Krisenregion abgeschaltet

Foto: epa/Nyunt Win
Foto: epa/Nyunt Win

YANGON (dpa) - Die von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführte Regierung von Myanmar hat in weiteren Teilen der Krisenregion Rakhine das Internet abstellen lassen. Die Regierung habe das mit Anforderungen der Sicherheit und öffentlichem Interesse begründet, die Maßnahme sei auf drei Monate begrenzt, teilte der Netzwerkbetreiber Telenor mit.

Dem Militär von Myanmar wird in Rakhine ein Völkermord an der muslimischen Minderheit der Rohingya vorgeworfen. Im Januar hatte der Internationale Gerichtshof in Den Haag das südostasiatische Land zu Sofortmaßnahmen zum Schutz der Minderheit verpflichtet. Seit der Verfolgung der Rohingya steht die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi international in der Kritik.

Einige Gegenden in der an Bangladesch grenzenden Krisenregion sind bereits seit mehr als sieben Monaten vom Internet abgeschnitten. Menschenrechtler befürchten, dass die Sperre zumindest zum Teil der Zensur dient. Die Vereinten Nationen sahen sich in ihrer Hilfe dadurch behindert.

Mehr als 700 000 Menschen waren vor allem im Jahr 2017 vor der Gewalt in das Nachbarland Bangladesch geflohen. Im Januar starben zwei Rohingya-Frauen unter Beschuss, was dem Militär von Myanmar angelastet wurde. Das Militär wies das zurück.

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Beat Sigrist 05.02.20 13:27
Eine alte Diktatur
hat sich wieder neu aufgestellt als radikale und menschenunwürdige Diktatur. Diese Regierung kommt mir wie eine Schattenregierung vor und die Zustände in diesem wunderschönen Land versinken wieder in die Vergangenheit zurück.