Move Forward plant 45 Gesetzesentwürfe

Foto: epa/Narong Sangnak
Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Die Move Forward Party hat angekündigt, nach der Wiedereröffnung des Parlaments 45 Gesetzesentwürfe für Änderungen oder neue Gesetze einzureichen, so ein Parteivorstand.

Bencha Saengchantra, ein Abgeordneter, der die Liste der Move Forward Party vertritt, teilte die Pläne der Partei am 17. Mai 2023 in einem Online-Posting mit. Die vorgeschlagenen Gesetzesentwürfe betreffen verschiedene Bereiche, darunter die Reform der Bürokratie und die Abschaffung der Wehrpflicht.

In ihrem Posting teilte Khun Bencha die 45 Gesetzesentwürfe in acht Gruppen ein und beschrieb deren Ziele wie folgt:

1. Politische Gesetze: Move Forward will die einschlägigen Gesetze ändern, um die Einrichtung einer neuen Versammlung zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung zu ermöglichen, die das Volk in den Mittelpunkt stellen soll. Die Partei beabsichtigt auch, das Wehrdienstgesetz zu ändern und die Zwangseinberufung durch ein freiwilliges System zu ersetzen. Darüber hinaus will Move Forward ein politisches Amnestiegesetz vorschlagen, um die politischen Konflikte seit 2006 zu lösen und die tiefe politische Spaltung Thailands zu überwinden.

2. Gesetze über Rechte und Freiheit: Zum Kernprogramm der Partei gehört die Änderung von Gesetzen wie den Artikeln 112 und 116 des Strafgesetzbuches und des Gesetzes über Computerkriminalität. Move Forward wird außerdem darauf drängen, dass innerhalb der ersten 100 Tage der Amtszeit des neuen Parlaments ein Gesetz zur Homo-Ehe sowie ein Gesetz zur Förderung der sexuellen Vielfalt geprüft und verabschiedet wird.

3. Bürokratie-Reformgesetze: Zur Förderung der Transparenz und zur Verhinderung von Korruption wird Move Forward ein Gesetz einbringen, das die Regierungsbehörden zur Offenlegung aller Informationen und zur Einrichtung eines wirksamen Antikorruptionssystems verpflichtet. Außerdem will die Partei Gesetze vorschlagen, die das Verfahren zur Erlangung staatlicher Genehmigungen und Lizenzen vereinfachen, die Verwaltungsbefugnisse und den Haushalt dezentralisieren und die Wahl von Provinzgouverneuren einführen.

4. Landreformgesetze: Move Forward will Landstreitigkeiten zwischen Privatpersonen und dem Staat beilegen und den Bauern das Recht einräumen, ihr Land zu bewirtschaften, neben anderen Maßnahmen.

5. Gesetze über den öffentlichen Dienst: Die Partei strebt eine Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen an, einschließlich der Wasserversorgung und des öffentlichen Nahverkehrs.

6. Arbeitsgesetze: Die einschlägigen Gesetze sollen geändert werden, um die Rechte der Arbeitnehmer zu stärken.

7. Wirtschaftsgesetze: Move Forward wird sich für die Verabschiedung des progressiven Alkoholgesetzes, von Gesetzen zur Erhebung von Steuern auf Großgrundbesitz und von Wohlhabenden sowie für eine Änderung des Fischereigesetzes einsetzen, um den Lebensunterhalt der örtlichen Fischer zu sichern.

8. Umweltgesetze: Die Partei plant die Verabschiedung eines Gesetzes zum Klimawandel, das Grenzwerte für Kohlenstoffemissionen festlegt und darauf abzielt, dass Thailand bis 2050 ein Netto-Null-Ziel erreicht. Außerdem will sie die Gesetze über den Transport giftiger Stoffe ändern.

Die Partei erklärte, dass ihre Gesetzesvorschläge Ausdruck ihres Engagements für die Förderung von Reformen und die Bewältigung wichtiger Probleme in Thailand seien. Mit der Vorlage dieser Gesetzentwürfe will die Fraktion einen Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten und die Erwartungen ihrer Anhänger erfüllen.

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Hans-Dieter Volkmann 21.05.23 20:50
J. Franke 21.05.23 18:20
Herr Franke, genau das ist es. Unkenntnis und eine falsche Moral.
Jürgen Franke 21.05.23 18:20
Herr Volkmann, ekelhafte sexuelle Praktiken
kenne ich nur aus der katholischen Kirche.
Hans-Dieter Volkmann 21.05.23 15:10
joe bachmann 21.05.23 08:40
Ja Herr Bachmann. Sie erwähnen es, Förderung sexueller Vielfalt, soll es auch hier anfangen? Wer auch immer sich dafür ausspricht, spricht sich für ekelhafte sexuelle Praktiken aus. Kaum zu glauben, was aus der menschlichen Gesellschaft in den letzten 50 Jahren geworden ist.
Dieter Kowalski 21.05.23 09:10
@ Herr Mond
Mein Kommentar bezog sich auf ein kleines Grundstück plus Haus zu Wohnzwecken, dass man Expats zum Eigenerwerb zugestehen sollte, und nicht auf x-Rai Firmengelände oder gar einen ganzen Industriekomplex für irgendwelche Investoren.
joe bachmann 21.05.23 08:40
punkt 2, förderung der sexuellen vielfalt. soll dieser genderschei** hier also auch anfangen? na bravo!
punkt 8, felder abbrennen verbieten und fahrzeuge jeglicher art mit schlecht eingestellten oder defekten motoren aus dem verkehr ziehen, sofort. auch div. andere massnahmen in sachen umweltschutz sind absolut zu begrüssen. aber das mit dem co2 ist nicht mehr als business an welchem vor allem die reichsten der reichen verdienen.
die wälder, die farmer, wir alle BRAUCHEN co2. daran muss und kann der mensch nichts ändern.
Guenter Scharf 20.05.23 22:30
Was fehlt: Sozialpolitik
@Jürgen Franke, 20.5.23, 21:10: Ja, alles super. Was aber fehlt, sind Gesetzesvorhaben zur Sozial-, Gesundheits-, Renten- und Mindestlohnpolitik. Da haben Move Forward, Pheu Thai und die anderen Koalitionsparteien doch eigentlich einiges in ihren swahlprogrammen/Wahlversprechen.
Jürgen Franke 20.05.23 21:10
Die acht Punkte sind doch super
formuliert. Abwarten, was daraus wird.
Guenter Scharf 20.05.23 19:40
Sozialismus in Thailand? Wie/Wer/ Wo denn?
@Thomas Schiede, 20.05.23, 14:34: Was ist für Sie denn Sozialismus? Schon Steuererhöhungen für Großgrundbesitzer und Wohlhabende? Oh man, wie naiv sind sie! Danach wäre ja schon mindestens due Hälfte der Welt sozialistsch.
Aber auch Unwissende dürfen auf FARANG kommentieren.
Guenter Scharf 20.05.23 19:20
Was sind die WICHTIGSTEN Gesetz?
@Michel Maillet, 20.05.23, 16:20: Was sind die wichtigste Gesetze zum "Wohle und zur politischen Freiheit der Bürger"?
Art. 112 der Verfassung? Art. 1 und 2 und andere der Verfasung?
Die will die neue Koalition doch angehen!
michael von wob 20.05.23 17:50
@ Mond
1. Wird nie passieren wegen der Verfassung. 2. Ausländer kaufen eh ohne Ende auf Namen von Frauen oder Company. 3. Die Grundstückpreise haben sich auch so in den letzten 10 Jahren verfünffacht.
Wildfried Mond 20.05.23 17:00
@ Dieter Kowalsky
Ich hoffe, dass es nie möglich sein wird, dass Ausländer in Thailand wie in DACH Grund erwerben können. Ich gebe dem Land keine 10 Jahre, dann finden Sie weder auf den Inseln noch in den Hotspots kein freies Grundstück mehr. Die Preise würden explodieren, die Thailänder würden ihren Lebensraum verlieren. Das eingenommene Kapital wäre nach wenigen Jahren verbraucht.

So wie es jetzt ist, ist sichergestellt, dass dieses Land nicht von reichen Chinesen, Arabern, Russen, Europäern ausverkauft wird.

Wer investieren will, findet auch heute Möglichkeiten.
Michel Maillet 20.05.23 16:20
Herr Kowalsky
Frommer Wunsch, leider wird das nie wahr werden. Übrigens, eins der wichtigsten Gesetze zum Wohle und zur politischen Freiheit der Bürger werden sie wahrscheinlich auch nicht antasten! Das ist doch etwas befremdlich!
Thomas Schlede 20.05.23 14:34
Sozialismus
Der Sozialismus wird die Schönheit der thailändischen Kultur langfristig zerstören. Man schaue sich nur alle „modernen“ Länder dieser Welt an. Die in eine scheinbar, für die Menschen gute Ideologie verpackten Änderungen werden leider langfristig den wachsenden Wohlstand schwächen.
Ulrich Herzog 20.05.23 14:34
Co2 auf 0 bis 2050
Move forward hat ergeizige Ziele, die will schaffen woran D kläglich scheitern wird, obwohl Umweltschutztechnisch 50 hinter D zurückliegt.
Ingo Kerp 20.05.23 12:20
Neue Besen kehren gut, so sagt das Sprichwort. Im vorliegnden Fall wird sich die neue Reegierung, so sie denn installiert wird, wenn auch gegen der Willen einiger betonkoepfiger Senatoren beweisen müssen, das sie das durchsetzt, was sie angekündigt hat. Mit Sicherheit werden einige dieser Punkte erst auf lange Sicht hin erfüllt werden koennen und moeglicherweise andere nicht. Es liegt in der Natur der Dinge, das Traditionen manchmal auch nicht geändert werden koennen und ein Vorhaben "abschleifen", bevor es greifen kann. Dennoch oder gerade deshalb, ist der neuen Regierung alles Gute zum Wohl des Landes zu wünschen.
Dieter Kowalski 20.05.23 10:00
9. Ein progressives Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz für Ausländer, ähnlich dem der EU - also nur alle 5 Jahre zur Immigration, uneingeschränkte Arbeitserlaubnis sowie die Möglichkeit eines Grunderwerbs für Wohnzwecke.
Träumen wird man wohl noch dürfen ;-)