Zugang zu deportierten ukrainischen Kindern gefordert

Helfer verteilen humanitäre Hilfe im Dorf Chystovodivka in der ukrainischen Region Charkiw. Foto: epa/Sergey Kozlov
Helfer verteilen humanitäre Hilfe im Dorf Chystovodivka in der ukrainischen Region Charkiw. Foto: epa/Sergey Kozlov

GENF: Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat von Russland ein Ende der Zwangsverschickung von ukrainischen Kindern gefordert. In einer Resolution verlangte das Gremium am Dienstag in Genf außerdem, dass internationale Menschenrechtsexperten und humanitäre Helfer Zugang zu deportierten Kindern erhielten. Dasselbe gelte für deportierte erwachsene Zivilisten, hieß es in dem Text. Die Deportationen wurden darin als «Kriegsverbrechen» bezeichnet.

Die ukrainische Regierung wirft Moskau vor, Tausende Kinder illegal aus besetzten Gebieten der Ukraine nach Russland deportiert zu haben. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen und betont, die Kinder seien vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden.

Der Menschenrechtsrat stellte sich in seiner Resolution hinter den Internationalen Strafgerichtshofes, der im März wegen der Deportationen einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen hatte. Außerdem verlängerte der Rat das Mandat einer Untersuchungskommission, die vor kurzem Anzeichen für russische Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine festgestellt hatte.

«Die Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine durch Russland sind abscheulich. Das gilt auch für die Entführung von Kindern», sagte die deutsche Botschafterin in Genf, Katharina Stasch. «Die Täter müssen jetzt zur Rechenschaft gezogen werden.»

Von den 47 Ländern im Menschenrechtsrat unterstützten 28 die Resolution. China und Eritrea stimmten dagegen. Indien gehörte zu den 17 Ländern, die sich der Stimme enthielten. Das Gremium hat keine Möglichkeiten, Moskau zur Umsetzung seiner Forderungen zu zwingen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.