PHUKET: In Phuket, einem der begehrtesten Reiseziele für Ausländer auf der Suche nach einem Zweitwohnsitz in Thailand, hat sich der Verkauf von Immobilien und Resorts im vergangenen Jahr verdoppelt.

Während 2022 noch 1.500 Einheiten verkauft wurden, waren es 2023 bereits über 3.000. Dieser anhaltende Aufwärtstrend hat die Aufmerksamkeit internationaler Investoren, insbesondere aus dem Westen, aufgrund geopolitischer Unsicherheiten weltweit verstärkt auf sich gezogen.

Ho Kwon Ping, Gründer und Vorsitzender der Banyan Tree Group, beobachtet eine zunehmende Konkurrenz auf dem Immobilienmarkt von Phuket. Neben großen thailändischen Bauträgern wie Sansiri und AssetWise haben auch ausländische Investoren, darunter russische Akteure, Projekte in der Region etabliert. Trotz der intensiven Wettbewerbssituation sieht Ho zwei positive Aspekte: die gesteigerte Bekanntheit von Phuket und eine Verbesserung der Qualität bei der Projektentwicklung.

Die Banyan Tree Group profitiert dabei von einem erheblichen Kostenvorteil, da sie bereits frühzeitig Land zu günstigen Preisen erworben hat. Das Unternehmen verfügt über mehr als 3.000 rai (ca. 1.186,11 Morgen) Land, das voraussichtlich noch 20 Jahre für weitere Entwicklungen zur Verfügung stehen wird.

Der Luxusimmobilienmarkt, auf den sich die Banyan Tree Group konzentriert, ist weniger preissensitiv, was das Unternehmen vor einem Preiskampf schützt. Ho vergleicht das Angebot seiner Firma mit dem von BMW im Automobilsektor – eine Vielzahl von Marken für Luxusimmobilien, die sich deutlich von den Konkurrenzprodukten abheben.

Der Immobilienmarkt in Phuket wurde auch durch globale Ereignisse wie die Covid-19-Pandemie und den Ukraine-Russland-Konflikt beeinflusst. Während in der Vergangenheit hauptsächlich chinesische Käufer dominierten, sind nun verstärkt Russen und Bürger aus Myanmar sowie Käufer aus Usbekistan, Kirgisistan und Indien auf dem Markt aktiv.

Der Inlandstourismus in Phuket hat ebenfalls zugenommen, wobei Thais, die zuvor Europa bevorzugten, nun verstärkt Luxusimmobilien auf der Insel erwerben. Dies hat dazu geführt, dass sich auch Mittelschicht-Thais zunehmend für einen Zweitwohnsitz in Phuket entscheiden.

Die wachsende Nachfrage gibt jedoch auch Anlass zur Sorge, da die Infrastruktur der Insel nicht mit dem schnellen Wachstum mithalten kann. Ho schlägt vor, Phuket als Sonderverwaltungszone zu fördern, ähnlich wie Bangkok und Pattaya, um eine effizientere Verwaltung und eine bessere Nutzung der Einnahmen der Zentralregierung zu ermöglichen. Diese Maßnahme könnte entscheidend sein, um die infrastrukturellen Herausforderungen, insbesondere im Verkehrsbereich, zu bewältigen und das Wachstum der Stadt nachhaltig zu unterstützen.