Kritische Feinstaubwerte am Sonntag

Foto: The Nation
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BANGKOK: Die Luftverschmutzung in Chiang Mai im Norden des Landes hat am Sonntagmorgen (12. März 2023) kritische Werte erreicht, wobei die PM2,5-Werte in vielen Gebieten weit über 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m³) lagen.

Alle Luftqualitätsmessstationen in der Nord-Provinz meldeten am Sonntagmorgen Alarmstufe Rot, wobei die höchste PM2,5-Belastung im Tambon Mueang Na im Bezirk Chiang Dao mit einem Wert von 145 µg/m³ gemessen wurde.

PM2,5 steht für Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern (mehr als 100-mal dünner als ein menschliches Haar), die lange Zeit in der Luft schweben. Diese Partikel sind besonders gefährlich für Menschen mit chronischen Atemwegs- und Herzkrankheiten.

Thailand hat den Grenzwert für die PM2,5-Belastung auf 50 µg/m³ festgelegt, obwohl die Weltgesundheitsorganisation diesen Wert auf 12 µg/m³ oder weniger festlegt.

Die PM2,5-Werte in Chiang Mai am Sonntagmorgen waren:

  • Tambon Chang Puak, Bezirk Muang: 109µg/m³
  • Tambon Sriphume, Bezirk Muang: 97µg/m³
  • Tambon Hang Dong, Bezirk Hot: 129µ/m³
  • Tambon Muang Na, Bezirk Chiang Dao: 145µg/m³
  • Tambon Suthep, Bezirk Muang: 108µg/m³

Die Verkäufer auf vielen Lebensmittelmärkten beklagten, dass ihre Umsätze um mehr als die Hälfte zurückgegangen seien, weil viele Menschen aufgrund der Luftverschmutzung ihre Häuser und Wohnungen nicht verließen.

Dr. Pannawit Chantharaklang vom Nakhonping Hospital sagte gegenüber der Presse, dass die Menschen sich in klimatisierten Räumen aufhalten und Luftreinigungsgeräte benutzen sollten, wenn sie welche haben.

Chiang Mai Gouverneur Nirat Pongsitthavorn sagte unterdessen, dass er alle zuständigen Behörden angewiesen habe, ihr Bestes zu tun, um Waldbrände zu verhindern, die als Hauptursache für die Verschmutzung gelten.

Wenn ein Waldbrand entdeckt wird, sollte er innerhalb eines Tages gelöscht werden, betonte er und fügte hinzu, dass für die Löscharbeiten Hubschrauber in Bereitschaft stehen.

Die örtlichen Büros der Königlichen Regenmacher und der Abteilung für landwirtschaftliche Luftfahrt wurden angewiesen, in Alarmbereitschaft zu gehen, um künstlichen Regen zu erzeugen, sobald genügend Feuchtigkeit in der Luft ist.

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Peter Weber 13.03.23 19:12
Gesundheitlich sichere Feinstaubwerte? (2)
Danke für die Erlaubnis zum 2. Teil. Der im Farang zu häufig als „sicher“ benannte Grenzwert (50 µg/m³) suggeriert fälschlicherweise auch beim Stand von knapp +1.000 % über der WHO-Empfehlung noch gesundheitliche Sicherheit in Thailand. Das sind unverantwortliche Falschaussagen!
Analog wäre der genannte Jahresdurchschnitt für Bangkok von „etwa 52 µg/m³“ nach dem TH-Richtwert und der bisherigen Lesart des Redakteurs den Touristen mit „naja, noch im Rahmen“ schmackhaft zu machen, obwohl dieser 1.400 % der WHO-Empfehlung entspricht.
Die Aussage, PM2,5 sei besonders gefährlich für Menschen mit chronischen Atemwegs- und Herzerkrankungen ist zu erweitern. PM2,5 ist deshalb der gefährlichste Schadstoff, da er beim Einatmen über die Lunge in das Blut gelangt und dort in alle Organe gebracht wird und auch bei „gesunden“ Menschen lebensbedrohliche Krankheiten verursachen und befördern kann.
Wie kritisch der hohe TH-Grenzwert gesehen wird, zeigt die aktuelle, sehr besorgte Empfehlung des thailändischen Gesundheitsministeriums für jedermann, bei 50 µg/m³ Maske zu tragen und bereits bei 75 µg/m³ Aktivitäten im Freien zu unterlassen!
Auch in Pattaya, der Stadt am Meer, liegt das aktuelle Monatsmittel der durchschnittlichen Tagesbelastungen über 60 µg/m³ mit Stunden-Spitzenwerten über 100 µg/m³ (App AirVisual).

Peter Weber 13.03.23 19:11
Gesundheitlich sichere Feinstaubwerte? (1)
Endlich etwas exaktere Angaben im Farang zu Gesundheitsschäden durch PM2,5-Feinstaub. Der Wert bis 50 µg/m³ wurde von Autor mehrfach explizit als „sicherer Wert“ bezeichnet mit der Begründung „Jeder Wert über 50 µg/m³ gilt als bedenklich, da eine langfristige Belastung mit chronischen Krankheiten... in Verbindung gebracht wird.“
Die WHO hat Empfehlungen ausschließlich mit gesundheitlicher Begründung derart definiert, dass bei einer Überschreitung schwere oder schwerste gesundheitlichen Schäden zu erwarten sind. Bei PM2,5 ist der empfohlene WHO-Richtwert = 5 µg/m³ für langfristige Belastung (Jahresdurchschnitt)! Bei Einhaltung dieses Jahreswertes sind tägliche Durchschnittswerte bis zu 15 µg/m³ zulässig. Maximale Tageswerte werden für staatliche kurzfristige Entscheidungen empfohlen.
Auf der Basis der WHO-Richtlinien sind national unterschiedliche zulässige Grenzwert festgelegt – 50 µg/m³ in Thailand, in der EU ist man bei der Umstellung von aktuell 25 µg/m³ auf 10 µg/m³. Diese Grenzwerte sind vorrangig wirtschaftspolitisch begründet, u. a. mit der Durchsetzbarkeit notwendiger Maßnahmen bei Überschreitung, wie z. B. Tempolimits, Fahrverbote bis zu Produktionseinschränkungen. Leider sind in TH diese Maßnahmen auf wenig kontrollierte Verbote und mehr auf Hoffen auf Wind und Empfehlungen wie Masken tragen etc. beschränkt.
Wenn erlaubt, folgt ein 2. Teil.
Rene Meyer 13.03.23 18:30
Es macht mich traurig
nein, sogar wütend, dass bei diesem, sehr ernsten, Thema, die Werte andauernd verwechselt werden! Ich bin überzeugt, dass im ganzen Land NOCH NIE 2,5 mg/3-Werte über etwa 110 lagen! Das müssen die AQI-Werte sein… Und eben diese Limite für 2,5-Werte liegt bei 25.
Wieso denn wird das immer wieder verwechselt? Das Thema ist viel zu ernst, als dass man damit „spielen“ sollte!!
Und: Beim Verkehr wird, zu Recht, bei den Todesfällen von ca. 20,000 laut augeschrieen. Wieso nicht auch bei über 30,000 „Erstickungstoten“ pro Jahr?
Man Farang 13.03.23 14:49
AQI
Die offiziellen Werte sind totaler Quatsch, leider negativer Unsinn. Die Werte bei der internationalen Mess-App AQI, die sehr differenziiert Werte angibt und sich akkurat an GPS orientiert, hat gestern morgen allein im Bereich Huay keow/ ChangPuak einen Wert von 278 fuer PM10 und ueber 150 fuer PM 2.5 angegeben. Diese gratis herunter zu ladende APP einer international unabhaengig messenden Organisation hat sich immer wieder als absolut zuverlaessig erwiesen. Gerade in Chinag Mai trifft man auch immer wieder auf Reihen von riesigen Bussen meist von chinesischen Gruppenreisen die leer wartend herumstehen, den Motor laufen haben , damit der Fahrer es schoen kuehl hat und Stunden auf ihre Faehnchen-folgenden Gaensemarschgruppen warten., die solche Werte ja von daheim gewohnt sind. Klar , das Abbrennen der Felder ringsum und des Zuckerrohr- und Ananasrests durch Egat macht einen Teil des PM10 Wertes aus, aber tatsaechlich entstammt das meiste aus dem irrwitzig gestiegenen Verkehr......und der Inlandstourismus - Promotion der "Regierung" nach dem Motto "werfen wir doch mal ein paar Millionen in die Menge, es sind bald Wahlen". Naja, nicht neu, hat es in Europa und anderswo genauso und bald sind wir den Planeten eh los, wer braucht schon O2 wenn es auch kein H2O mehr gibt , dafuer Plastikmuell ohne Ende. Der Trost ist : die Verursacher, shareholder , etc. werden genauso wie arme Leute darunter leiden, sie glauben es nur noch nicht weil sie alle privatversichert sind .
Helmut Spiegel 13.03.23 12:10
Feinstaubwerte
Thailand mit seinen Stinkdieseln und Waldbraenden muss natuwrlich die Grenzwerte 3 mal hoeher
anlegen, als die Umweltorganisation empfielt.
Und was der Gouverneur von Chian Mai predigt geht den Thais am A. vorbei, da General Prayut den
Brandstiftern straffreiheit zugesagt hat. Weil es sonst Schwerigkeiten geben wuerde.
Welche Schwerigkeiten??? Verliert er Waehlerstimmen??????