Kosovo feiert Nato-Einzug vor 20 Jahren

Foto: epa/Valdrin Xhemaj
Foto: epa/Valdrin Xhemaj

PRISTINA (dpa) - Das Kosovo hat am Mittwoch den 20. Jahrestag des Einrückens der Nato in die damalige serbische Provinz gefeiert. Am Staatsakt in der Hauptstadt Pristina nahmen neben der Regierungsspitze des heute fast ausschließlich von Albanern bewohnten Balkanlandes der damalige US-Präsident Bill Clinton und die damalige US-Außenministerin Madeleine Albright teil. Bei einem kurzen Rundgang durch die Stadt jubelten tausende Bürger Clinton und Albright zu, berichteten Medien in Pristina.

«Sie haben uns geholfen, den Krieg zu gewinnen, und wir haben gemeinsam Frieden geschaffen», erklärte der kosovarische Ministerpräsident Ramush Haradinaj beim Festakt an Clinton gewandt. Dank der Entschlossenheit der damaligen US-Führung «haben wir unser Recht auf Freiheit und Demokratie wahrgenommen und den Staat Kosovo aufgebaut», fügte Haradinaj hinzu.

Unter dem von 1993 bis 2001 amtierenden Clinton hatte die Nato im März 1999 in den bewaffneten Konflikt zwischen Serbien und aufständischen Albanern eingegriffen. Nach 78-tägigen Bombardierungen des damaligen Jugoslawiens unter Beteiligung Deutschlands hatte das nordatlantische Bündnis den damaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic dazu gezwungen, seine Sicherheitskräfte aus dem Kosovo abzuziehen und dem Einrücken der Nato zuzustimmen.

Am 12. Juni 1999 zogen die Nato-Soldaten in das damals schon überwiegend albanisch bevölkerte Kosovo ein. Die Kosovo-Albaner empfanden dies als Befreiung von einer serbischen Besatzungsherrschaft, viele Kosvo-Serben flohen vor Racheakten der Albaner. Die Verwaltung des Kosovos übernahm die UN-Administration Unmik. 2008 erklärte sich das Kosovo für unabhängig, was von Serbien, Russland, China und fünf EU-Ländern bis heute nicht anerkannt wird. Mehr als 100 Staaten, darunter Deutschland, anerkennen hingegen die Republik Kosovo.

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