Kein Ende der Hitze - Brände teils unter Kontrolle

Gesundheitswarnungen bei extremer Hitze in Griechenland angesichts der hohen Temperaturen. Foto: epa/Orestis Panagiotou
Gesundheitswarnungen bei extremer Hitze in Griechenland angesichts der hohen Temperaturen. Foto: epa/Orestis Panagiotou

ATHEN: Die Hitzewelle in Griechenland hält weiter an - und wird laut Wetterexperten sogar noch schlimmer. Auf Rhodos wütet ein großer Brand, Hotels werden evakuiert. Auch Italien erwartet neue Hitze - mit Temperaturen bis zu 48 Grad.

In Griechenland zeichnet sich kein Ende der Hitzewelle ab. Wie das Meteorologische Amt am Samstag mitteilte, werden am Sonntag im Süden des Landes Werte bis 45 Grad Celsius erwartet. In der mittelgriechischen Stadt Larisa zeigte das Thermometer am frühen Samstagnachmittag 44 Grad. Auf der Ferieninsel Rhodos mussten zwei Dörfer und mehrere Hotels evakuiert werden. Die Rauchbildung eines Waldbrandes nahe der Ortschaft Laerma war zu stark, wie der staatliche Rundfunk weiter berichtete. «Es ist der schwierigste Brand, mit dem wir kämpfen müssen», sagte ein Sprecher der griechischen Feuerwehr am Samstag.

Nach Angaben der Küstenwache wurden 1500 Menschen von den Stränden aus in Sicherheit gebracht, weil Fluchtwege abgeschnitten waren. Die meisten von ihnen waren Touristen. Auch Fischer und Privatleute nahmen mit ihren Booten Menschen mit. Die Touristen sollen nun in Hotels und in einer Basketballhalle untergebracht werden. Hunderte Einwohner von Rhodos meldeten sich freiwillig, um den Touristen zu helfen, wie das Staatsfernsehen weiter berichtete.

Die seit drei Tagen tobenden Waldbrände auf Rhodos gerieten am Samstagnachmittag außer Kontrolle. In der Region von Rhodos wehen Winde der Stärke sechs. «Die Rauchbildung ist so stark, dass man kaum atmen kann. Die Menschen werden in die Kleinstadt Gennadi gebracht, von wo aus sie in andere Hotels untergebracht werden sollen», sagte Konstantinos Traraslias, stellvertretender Bürgermeister von Rhodos, dem Athener Nachrichtensender Skai.

Wie Regierung in Athen am Abend mitteilte, wurden acht Menschen mit Atemwegs-Beschwerden ins Krankenhaus gebracht. Der Brand, der seit vier Tagen auf den Bergen von Rhodos tobte, nahm wegen der Änderung der Windrichtung eine Drehung Richtung Küste und überraschte die Feuerwehr, teilte ein Sprecher mit.

Auch im Norden Griechenlands gab es am Samstag vielerorts Werte um die 40 Grad. Sogar auf den meisten Inseln der Ägäis herrschen Temperaturen über 38 Grad. Einer der führenden griechischen Meteorologen, Konstantinos Lagouvardos, schätzte im Staatsfernsehen, dass diese Hitzewelle, «wenn es so weitergeht», die längste werden könnte, seitdem es Messungen in Griechenland gibt. Im Juli 1987 waren in Griechenland bei einer ähnlichen Hitzewelle nach Schätzungen 1300 Menschen ums Leben gekommen.

Die Feuerwehr warnte abermals vor großer Waldbrandgefahr. «Uns stehen noch schwierigere Zeiten bevor», sagte ein Sprecher am Samstag im Staatsfernsehen. Die Brände im Raum Athen und auf der Halbinsel Peloponnes seien unter Kontrolle gebracht worden. Sie flammen aber immer wieder auf, weil alles vertrocknet sei, hieß es.

Unterdessen sind Hunderte Feuerwehrleute aus Rumänien, Bulgarien, Polen, der Slowakei und Malta zur Verstärkung der Feuerwehr in Griechenland angekommen und kämpfen gegen die Flammen. Frankreich, Italien, die Türkei, Zypern, Israel und Jordanien beteiligen sich mit Löschflugzeugen und Hubschraubern an den Löscharbeiten, teilte der griechische Zivilschutz mit.

Die Hitzewelle wird nach Angaben der Meteorologen mit kleinen Schwankungen auch in der kommenden Woche andauern. Am Mittwoch wird ein neuer Höhepunkt mit Temperaturen um die 46 Grad in Südgriechenland erwartet.

Auch die italienischen Meteorologen erwarten für Anfang kommender Woche eine neue Hitzewelle. Dann seien zwischen Sardinien und Sizilien Spitzentemperaturen von 47 bis 48 Grad möglich, schrieb der Wetterdienst Ilmeteo.it am Samstag. Der Wetterdienst der italienischen Luftwaffe registrierte am frühen Samstag Nachmittag 40 Grad aus Palermo, der Hauptstadt Siziliens. In Rom waren es 37 Grad. Dort waren am vorigen Dienstag schon 41,8 Grad gemessen worden.

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