Küstenwache kommt mehr als 1000 Migranten zu Hilfe

Ein Schiff der italienischen Küstenwache rettet Migranten aus dem Meer. Foto: epa/Francesco Ruta
Ein Schiff der italienischen Küstenwache rettet Migranten aus dem Meer. Foto: epa/Francesco Ruta

ROM: Italiens Behörden melden immer mehr Überfahrten von Migranten und Flüchtlingen im zentralen Mittelmeer. Die Küstenwache rückte am Freitag mit mehreren Schiffen aus, um drei Booten mit insgesamt mehr als 1000 Migranten vor der süditalienischen Küste zu helfen. Wie es in einer Mitteilung hieß, komme zudem ein Flugzeug zum Einsatz, der wegen der vielen Menschen «außergewöhnlich komplex» sei. Zudem beteiligte sich ein Militärschiff an den Rettungseinsätzen.

Der Wetterbericht kündigte für das Wochenende starke Winde und zunehmend rauere See an. Am Freitagmorgen waren zunächst von einem Boot mit 500 Menschen an Bord Notrufe abgesetzt worden.

Die Küstenwache war zuletzt in die Kritik geraten, weil sie Ende Februar einem Boot mit mehr als 150 Migranten zunächst nicht zu Hilfe gekommen war. Das Holzboot kenterte vor der kalabrischen Küste, mindestens 72 Menschen starben. Die Behörde und die Regierung in Rom erklärten, dass sie in der Nacht des Unfalls zunächst nicht von einer Notsituation ausgegangen waren.

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erinnerte am Donnerstag nach einer Sitzung ihres Kabinetts in der Stadt Cutro, vor deren Strand das Schiff sank, dass die Küstenwache täglich Booten zu Hilfe komme. Vorwürfe, wonach jenen Migranten bewusst nicht geholfen wurde, wies sie zurück.

Italiens Innenministerium zählte in den vergangenen Tagen mehrere Tausend Bootsmigranten, die an den Küsten des Mittelmeerlandes oder auf der Insel Lampedusa ankamen. Stand Donnerstagabend wurden mehr als 15.800 Migranten registriert - in den Jahren 2021 und 2022 waren es zum Vergleichzeitraum jeweils knapp 6000 Menschen gewesen.

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Jürgen Franke 11.03.23 19:30
Es ist schlimm genug,
dass es bisher noch nicht gelungen ist, die Schlepperbanden zu dezimieren.
jaagen chon 11.03.23 19:10
Ich sehe nur Maenner
Frauen, Kinder fluechten nicht?
Hans-Dieter Volkmann 11.03.23 16:50
Rolf W. Schwake 11.03.2023 5 nach 12 ?
Herr Schwake, ihre Befürchtungen wie sie von ihnen dargestellt, kann ich gut verstehen. Die Wohlstands-Migration würde für die menschliche Gesellschaft, inklusive der damit verbundenen Gewalttaten, eine nie dagewesene Katastrophe bedeuten. Soweit wird es nicht kommen. Ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass es eine höhere Intelligenz als den Menschen gibt, die das nicht zulässt.
Rolf W. Schwake 11.03.23 16:20
5 nach 12?
Die Erde hatte nach dem 2. Weltkrieg ca. 2,5 Milliarden Bewohner. Gut 75 Jahre später sind es bereits 8 Milliarden. Die 10-Milliarden-Grenze ist für 2050 prognostiziert. Diesen extremen Anstieg der Menschheit werden wir Afrika sowie dem Nahen und mittleren Osten und auch Südamerika verdanken. Was wir also heute bereits als Wohlstands-Migration bezeichnen, ist nur der Hauch des Ansatzes der Spitze eines Eisbergs, der da auf uns zuschwimmt! Ich bin Gott sei Dank zu alt, um dieses Drama noch zu erleben - und ich bedauere meine Enkel wegen der einfallslosen Politik mit ihrem dümmlichen Gut-Mensch-Getue und ihrer Vogel-Strauss-Politik!