Auto mit Hisbollah-Kämpfern im Libanon zerstört

Rettungskräfte bei der Begutachtung von Schäden nach angeblichen israelischen Luftangriffen. Foto: EPA-EFE/Sana Handout
Rettungskräfte bei der Begutachtung von Schäden nach angeblichen israelischen Luftangriffen. Foto: EPA-EFE/Sana Handout

TEL AVIV/BEIRUT: Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben ein Auto mit Mitgliedern der vom Iran unterstützten Hisbollah-Milizen getroffen. «Heute Morgen haben Flugzeuge der Armee ein Fahrzeug im Südlibanon angegriffen, in dem mehrere Terroristen unterwegs waren, die Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert haben», teilte die Armee am Samstag mit. Zudem hätten Kampfjets «terroristische Infrastruktur» der Hisbollah in der Gegend von Labuneh und in der Nacht zwei Militärstützpunkte der Hisbollah in der Nähe des Ortes Blida angegriffen.

Nach Angaben der Hisbollah wurden bei israelischen Angriffen insgesamt sechs ihrer Mitglieder getötet. Die Miliz berichtete zugleich, sie habe eine israelische Kaserne bei dem Ort Liman und israelische Soldaten nahe der gemeinsamen Grenze beschossen. Berichte über mögliche Opfer in Israel gab es zunächst nicht. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Massaker der mit der Hisbollah verbündeten Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel am vergangenen 7. Oktober kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu gegenseitigem Beschuss. Israels Verteidigungsminister Yoav Galant hatte vor wenigen Tagen angekündigt, den militärischen Druck auf die Hisbollah-Miliz in Reaktion auf deren tägliche Angriffe auf Israel zu erhöhen, bis sich die Miliz von der Grenze zu Israel zurückgezogen habe.

Die Schiiten-Miliz hat sich in der Pufferzone eingerichtet, die nach Ende des zweiten Libanon-Kriegs 2006 im Grenzgebiet im Südlibanon festgelegt worden war, und feuert von dort auf den Norden Israels. Israel will durch diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht. Notfalls sei Israel aber auch zu einem größeren Militäreinsatz bereit, warnte Galant kürzlich. Die Hisbollah gilt allerdings als schlagkräftiger als die im Gazastreifen herrschende Hamas.

Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Zehntausende Anwohner verließen in beiden Ländern ihre Heimatorte wegen der Kämpfe.

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