Tausende beten für Gaza in libanesischem Fußballstadion

Solidaritätsprotest für das palästinensische Volk im Libanon. Foto: epa/Wael Hamzeh
Solidaritätsprotest für das palästinensische Volk im Libanon. Foto: epa/Wael Hamzeh

BEIRUT: Tausende Libanesen und Palästinenser sind am Freitag zu einem Massengebet in einem Fußballstadion zusammengekommen, um für die zivilen Opfer in Gaza zu beten. Sie riefen zu einem «sofortigen Waffenstillstand» im Gazastreifen auf. Im Anschluss an das Freitagsgebet in der Küstenstadt Sidon hielten sie palästinensische Flaggen hoch und riefen: «Möge Gott unsere Brüder in Gaza beschützen.» Der sunnitische Großmufti im Libanon hatte zu dem Gebet aufgerufen.

Es war das zweite Massengebet in der Geschichte des Libanons. Das letzte fand im Stadion der Hauptstadt Beirut während der israelischen Invasion im Libanon 1982 statt.

In der jordanischen Hauptstadt Amman gingen indessen Hunderte Menschen im Anschluss an das Freitagsgebet in «Solidarität mit den Palästinensern» auf die Straße. Nach Angaben der jordanischen Nachrichtenagentur Petra verurteilten die Demonstranten die «brutalen und feindseligen Bombenanschläge» des israelischen Militärs im Gazastreifen. Sie prangerten das «weltweite Schweigen» und die «Doppelmoral» im Umgang mit dem Gaza-Krieg an.

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn am 7. Oktober nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10.818 gestiegen. Mehr als 27.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Die Zahlen und Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt haben. Auf israelischer Seite sind dabei und in den Tagen darauf mehr als 1400 Menschen getötet worden.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Hans-Dieter Volkmann 11.11.23 18:51
I. Kerp 11.11.23 13:10 tausende beten für Gaza
Herr Kerp, es stimmt, bei einem recht großen Teil der Menschheit schlägt das Herz für die Bewohner des Gazastreifens. Ein absolut angebrachtes Gefühl, aber dabei wird der einfachste Verstand nicht beteiligt. Vielleicht sollten Sie mal darüber nachdenken. Denn all das, was heute im Gazastreifen geschieht, würde nicht geschehen, hätte es Anfang Oktober nicht den Überfall der Hamas auf israelitischen Boden, mit den ausgesprochen grausamen Aktionen gegen die Zivilbevölkerung, gegeben. Natürlich kann man auch weiter in der Vergangenheit nach Gründen suchen, die wären aber nicht so explosiv wie der Hamas-Überfall. Die Hamas ist nicht nur eine Terroristengemeinschaft, sondern auch noch ausgesprochen feige. Sonst würden sie sich nicht unter Zivilisten incl. Frauen und Kinder verstecken und die quasi wie ein Schutzschild benutzen.
Ingo Kerp 11.11.23 13:10
Bei einem recht großen Teil der Menschheit schlägt das Herz für die Bewohner des Gazastreifens. Die Pro-Israel Bekundungen kommen fast nur von Politikern, denen aber die Bevoelkerung nicht mehr folgt. Vielleicht sollten die Politiker mal darüber nachdenken.