Tötet weiteres wichtiges Hisbollah-Mitglied im Südlibanon

Trauergemeinde trägt den Sarg des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tawil, auch bekannt als Haj Jawad, in seiner Heimatstadt Khirbet Selm. Foto: epa/Str
Trauergemeinde trägt den Sarg des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tawil, auch bekannt als Haj Jawad, in seiner Heimatstadt Khirbet Selm. Foto: epa/Str

BEIRUT/TEL AVIV: Die israelische Armee hat ein weiteres wichtiges Mitglied der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon getötet. «Heute haben wir im Norden den Hisbollah-Kommandeur der Flugeinheit im südlichen Libanon, Ali Hussein Berdschi, mit Hilfe eines Flugzeugs eliminiert», bestätigte Armee-Sprecher Daniel Hagari frühere Angaben aus dem Libanon. Berdschi habe bei Dutzenden Drohnenangriffen auf Israel das Kommando gehabt, fügte Hagari hinzu. Auch mehrere seiner Begleiter seien bei dem Angriff getötet worden. Die Armee veröffentlichte ein von einem Flugzeug aufgenommenes Video, in dem die Explosion eines Fahrzeugs zu sehen ist.

Israelische Medien hatten bereits am Nachmittag über den Angriff auf Berdschi berichtet. Ein Hisbollah-Sprecher hatte seinen Tod bestätigt, jedoch bestritten, dass er ein Kommandeur der Schiitenmiliz gewesen sei.

Berdschi sei in einem Auto auf dem Weg zur Beerdigung des am Vortag bei einem israelischen Angriff getöteten Hisbollah-Kommandeurs Wissam al-Tauil in dem Ort Kherbet Selem im Südlibanon gewesen, als eine Rakete in das Fahrzeug einschlug, hatten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur gesagt. Die Hisbollah teilte mit, als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder habe sie eine Militärbasis in Safed im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Israelische Medien zeigten ein Video von dem Vorfall und schrieben, es sei nur Sachschaden entstanden.

Zuvor hatte die Schiitenmiliz Angriffe auf israelische Militärposten im Grenzgebiet für sich reklamiert. Die israelische Armee teilte mit, es habe mehrere Raketenangriffe vom Libanon aus auf israelisches Grenzgebiet gegeben. Die Abschussorte seien unter Feuer genommen worden. Bis zum Nachmittag gab es nach Armeeangaben zwölf Mal Luftalarm im Norden des Landes.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006.

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Ingo Kerp 10.01.24 13:40
Wenn das israel. Militär in dem Tempo fortfährt und die Koepfe der Hamas, Hisbollah etc. eliminieren kann, dürfte irgendwann Ende der Auseinandersetzungen sein, koennte man meinen. Dagegen spricht die israelfeindliche Haltung des Iran und die weltweiten Anfeindungen Israels durch die Toetung so vieler Zivilisten im Gaza. Somit darf als gesichert gelten, das der Unruheherd noch lange nicht zum Stillstand kommt. Die derzeitigen Politikerbesuche von Blinken, Baerbock und Co. sind total überflüssig und ohne Wert. Israel ignoriert bindende UN-Beschlüsse und wird auch westl. Bitten ignorieren.