NAIROBI (dpa) - UN-Generalsekretär António Guterres hat vor der wachsenden Bedrohung durch Terrorismus in Afrika gewarnt. «Afrika ist zunehmend an vorderster Front im globalen Kampf gegen Terrorismus und gewalttätigen Extremismus», sagte Guterres am Mittwoch bei einer UN-Konferenz in Kenia zur Bekämpfung von Terrorismsus. Diese Bedrohung könne ganze Regionen destabilisieren, warnte er.
Ein Mangel an Bildung sowie Armut seien Faktoren in der Radikalisierung von jungen Menschen, sagte Guterres. Doch die letzte Motivation sei oftmals «staatliche Gewalt und der Missbrauch von Macht». Diese Faktoren müssten angesprochen werden, wenn der Terrorismus effektiv bekämpft werden soll. Guterres mahnte, die Länder Afrikas sollten verstärkt miteinander kooperieren und die internationale Gemeinschaft müsse die Staaten mehr unterstützen.
In 13 Ländern Afrikas kommt es zu regelmäßigen Angriffen durch radikal-islamische Gruppen, wie die Denkfabrik Africa Center for Strategic Studies erklärt. Demnach starben im vergangenen Jahr knapp 9400 Menschen durch derartige Angriffe. In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind mehrere Gruppen aktiv, die dem Islamischen Staat oder Al-Kaida die Treue geschworen haben, vor allem in Mali. Dort beteiligen sich 1000 Bundeswehrsoldaten an einer UN-Mission. In Nigeria und Nachbarländern terrorisiert Boko Haram seit Jahren die Bevölkerung. Und in Somalia kämpft Al-Shabaab um die Vorherrschaft und verübt dort sowie im Nachbarstaat Kenia immer wieder Anschläge.