Militäroffensive in Rafah wäre Sargnagel für Hilfsprogramme

Guterres 

Die 55. Sitzung des Menschenrechtsrates. Foto: epa/Salvatore Di Nolfi
Die 55. Sitzung des Menschenrechtsrates. Foto: epa/Salvatore Di Nolfi

GENF: UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut eindringlich vor einer israelischen Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. «Eine umfassende israelische Offensive auf die Stadt wäre nicht nur schrecklich für die mehr als eine Million palästinensische Zivilisten, die dort Schutz suchen, sondern würde auch den letzten Nagel in den Sarg unserer Hilfsprogramme schlagen», sagte er am Montag in Genf zum Auftakt der Frühjahrssitzung des UN-Menschenrechtsrates.

Er verurteilte die Terroranschläge extremistischer Palästinenser in Israel vom 7. Oktober und die militärische Reaktion Israels darauf. Nichts könne das Töten, Verletzen, Foltern und Entführen von Zivilisten und den Einsatz von sexueller Gewalt rechtfertigen, sagte er. «Und nichts kann die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen», sagte Guterres.

Israel hat auf die Terroranschläge mit umfassenden militärischen Angriffen im Gazastreifen reagiert, um extremistische Strukturen zu zerstören. Hunderttausende Menschen sind vor den Bomben und Angriffen und der weitreichenden Zerstörung geflohen und haben im Grenzort Rafah im Süden des Küstengebiets Zuflucht gesucht. Ungeachtet heftiger Kritik will Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an einer geplanten Offensive in der Stadt Rafah festhalten. Es sei unmöglich, sein Kriegsziel der Eliminierung der Hamas zu erreichen, wenn vier Hamas-Bataillone in Rafah verblieben, betonte der Regierungschef immer wieder.

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