Plan für Litauen-Brigade steht in diesem Jahr

Generalinspekteur 

Carsten Breuer, neuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Foto: epa/Filip Singer
Carsten Breuer, neuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Foto: epa/Filip Singer

VILNIUS: Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, erwartet zügige Fortschritte bei der geplanten Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen. Bei einem Besuch am Montag in dem baltischen Land machte er deutlich, dass der Planungsprozess in diesem Jahr abgeschlossen werden soll und beide Staaten 2024 in die «Umsetzungsphase» eintreten wollen.

«Wir werden am Ende dieses Quartals einen Plan haben», sagte Breuer bei einer Pressekonferenz in Vilnius nach einem Treffen mit Litauens Armeechef Valdemaras Rupsys. Deutschlands ranghöchster Soldat räumte ein, dass der Plan «ehrgeizig» und die zu besprechenden Themen «sehr vielfältig und zugegebenermaßen sehr komplex» seien. «Aber ich weiß, dass wir unseren Zeitplan einhalten können», sagte der General.

Die Bundesregierung will rund 4000 Soldaten als eigenständig handlungsfähigen und gefechtsbereiten Verband in Litauen stationieren. Damit soll dem Bedürfnis des Nato-Verbündeten nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Dies ist auch Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Auch Rupsys betonte, dass die politische und militärische Führung seines Landes ein Interesse daran habe, dass die Stationierung so schnell wie möglich erfolge. «Die Präsenz deutscher Truppen in Litauen ist besonders wichtig, um den Feind in der Nachbarschaft abzuschrecken und die Vorwärtsverteidigung Litauens zu ermöglichen», sagte er. «Wir müssen die richtigen Voraussetzungen schaffen.»

Beide Generäle betonten dabei die Wichtigkeit attraktiver Bedingungen vor Ort für die Männer und Frauen der Bundeswehr. Auf Informationen angesprochen, wonach einige deutsche Soldaten nicht nach Litauen verlegt werden wollten, entgegnete Breuer: «Ich würde nicht sagen, dass es Zurückhaltung gibt. Ich würde sagen, dass das Verständnis zunimmt.»

Die Bundeswehr beschreitet für sich selbst Neuland mit der festen Stationierung auf dem Boden eines Nato-Verbündeten. «Es gibt keine Blaupause dafür, also müssen wir wirklich in die Tiefe gehen, wir müssen es wirklich von Grund auf neu machen», sagte Breuer. «Eines ist klar: Der Einsatz wird so flexibel wie möglich im Einklang mit den Verteidigungsplänen der Nato erfolgen. Die Brigade ist Teil des Nato-Streitkräftemodells.»

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