PARIS: Nach dem Brand im griechischen Flüchtlingslager Moria hat Frankreich seine Unterstützung angeboten. Das Land sei bereit, sich an der Solidarität zu beteiligen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris nach einer Sitzung des Ministerrats. «Frankreich hat sich nie seiner Verantwortung entzogen», so Attal. Nähere Angaben zu der möglichen Unterstützung machte er zunächst nicht.
Auf der griechischen Insel spiele sich ein «humanitäres Drama» ab, sagte Attal. Der französische Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, Clément Beaune, habe sich bereits mit seinem griechischen Amtskollegen ausgetauscht. Beaune habe sich dabei nach den Bedürfnissen der griechische Behörden erkundigt, um ein Hilfsangebot machen zu können.
Moria ist das größte Flüchtlingslager Griechenlands und Europas. Es ist seit Jahren heillos überfüllt, zuletzt lebten dort nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums rund 12.600 Flüchtlinge und Migranten - bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.
In der Nacht zum Mittwoch waren mehrere Feuer in dem Lager ausgebrochen. Vorangegangen waren Unruhen unter den Migranten, weil das Lager seit voriger Woche nach einem ersten Corona-Fall unter Quarantäne gestellt worden war.