Finnland registriert immer mehr einreisende Migranten

Die finnische Innenministerin Mari Rantanen spricht vor Beginn des ersten Tages des informellen Ministertreffens für Justiz und Inneres zu den Medien. Foto: epa/Raquel Manzanares
Die finnische Innenministerin Mari Rantanen spricht vor Beginn des ersten Tages des informellen Ministertreffens für Justiz und Inneres zu den Medien. Foto: epa/Raquel Manzanares

HELSINKI: Finnland registriert an der russischen Grenze eine wachsende Zahl von Migranten ohne gültige Papiere. Russland ermögliche ihnen anders als früher trotz fehlender Dokumente die Weiterreise nach Finnland, sagte Innenministerin Mari Rantanen am Dienstag, wie der Sender YLE berichtete. «Dies ist ein Fall von illegaler Einreise», kritisierte sie.

Die Regierung erwägt nach ihren Worten, die Zahl der Grenzübergänge zu beschränken oder zentrale Übergänge für Einreisen zu schaffen. Auch eine Grenzschließung sei denkbar. Die Regierung könne aber nicht sofort zu den schärfsten Maßnahmen greifen.

Den Angaben zufolge wurden vergangene Woche 71 Menschen ohne gültige Papiere an der Grenze registriert, an diesem Montag und Dienstag waren es insgesamt bereits etwa 60. Die meisten kamen demnach aus dem Nahen Osten. Einige hätten eine gewisse Zeit in Russland verbracht. Andere reisten dort nur durch, wie es hieß.

Ministerpräsident Petteri Oropo sagte, es sei klar, dass den Menschen geholfen worden sei, um an die Grenze zu kommen. Russische Grenzschützer seien ihnen gefolgt und hätten sie transportiert.

Grenzschutzbeamte sagten dem Fernsehsender am Montag, Russland lasse Asylbewerber mit Fahrrädern über die Grenze, obwohl Finnland dies seit Donnerstag im Südosten verboten habe. Der Vizechef des Grenzschutzbereichs Südostfinnland, Jukka Lukkari, teilte mit, vergangene Woche seien unter anderem Menschen aus dem Irak, Syrien, dem Jemen und Somalia gekommen, Ukrainer seien nicht dabei gewesen. Zumindest in einigen Fällen seien internationale Verbrechergruppen in die Einreisen verwickelt.

Außenministerin Elina Valtonen hat angekündigt, das Thema, beim EU-Außenministertreffen kommende Woche zur Sprache zu bringen zu wollen.

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