Festnahme im Krankenhaus mit algerischem Präsidenten in Genf

Foto: epa/Martial Trezzini
Foto: epa/Martial Trezzini

GENF (dpa) - In dem Genfer Krankenhaus, in dem der schwer kranke algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika behandelt wird, ist ein Mann festgenommen worden. Es handele sich um eine Person, die «politische Forderungen» gehabt habe, sagte eine Sprecherin der Genfer Polizei. Einen Namen nannte sie nicht.

Nach Medienberichten soll es sich um einen Franko-Algerier handeln, der bei den Präsidentenwahlen im April antreten wollte, aber disqualifiziert wurde. Der Mann werde noch verhört, sagte die Polizeisprecherin am Freitagnachmittag.

Nach ihren Angaben hatte das Krankenhaus die Polizei gerufen. Es sei eine apolitische Institution, die dem Mann keinen Zutritt habe gewähren wollen. Vorausgegangen sei eine nicht genehmigte Demonstration von etwa 30 Personen vor dem Krankenhaus. Die Polizei sei vor Ort gewesen und habe die Teilnehmer aufgefordert, sich vom Krankenhaus zu entfernen.

Bouteflika (82) wird seit knapp zwei Wochen im Genfer Universitätskrankenhaus HUG behandelt. In seiner Heimat demonstrieren seit Wochen Tausende gegen seinen Antritt bei der Wahl am 18. April. Trotzdem hatte er vom Krankenhausbett aus seine offizielle Kandidatur für eine fünfte Amtszeit eingereicht. Die Regierung veröffentlichte am Donnerstag eine Botschaft Bouteflikas mit der Warnung, dass die Proteste in Chaos enden könnten. Oppositionspolitiker sehen Bouteflika nicht in der Lage, weiterhin Amtsgeschäfte zu führen. Er benutzt seit einem Schlaganfall 2013 einen Rollstuhl, hat Schwierigkeiten beim Sprechen und tritt selten in der Öffentlichkeit auf.

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