Ermittlungen wegen Verhandlungen mit Jugendgang

Angehörige der Mara Salvatrucha (MS13) verlassen den Raum nach der Aussetzung eines Prozesses gegen 426 Bandenmitglieder dieser kriminellen Struktur in San Salvador. Archivfoto: epa/Rodrigo Sura
Angehörige der Mara Salvatrucha (MS13) verlassen den Raum nach der Aussetzung eines Prozesses gegen 426 Bandenmitglieder dieser kriminellen Struktur in San Salvador. Archivfoto: epa/Rodrigo Sura

SAN SALVADOR: Nach einem Medienbericht über angebliche Verhandlungen der salvadorianischen Regierung mit der mächtigen Jugendgang Mara Salvatrucha hat die Generalstaatsanwaltschaft Ermittlungen eingeleitet. «Wir leiten eine Untersuchung ein und prüfen, was passiert ist», sagte Generalstaatsanwalt Raúl Melara am Freitag. «Niemand darf sein Amt missbrauchen, um mit Terroristen zu verhandeln.» Präsident Nayib Bukele wies die Vorwürfe des Nachrichtenportals El Faro in einer Reihe von Tweets zurück und verwies auf sein hartes Vorgehen gegen die sogenannten Maras.

Laut dem Bericht von El Faro soll die Regierung seit rund einem Jahr mit der Mara Salvatrucha über eine Art Waffenruhe verhandelt haben. Im Gegenzug für Zurückhaltung bei kriminellen Aktivitäten und Unterstützung bei der Parlamentswahl im kommenden Jahr sollen den inhaftierten Gangchefs bessere Haftbedingungen zugesagt worden sein.

Der Oberste Gerichtshof hatte 2015 die beiden Jugendbanden Mara Salvatrucha und Barrio 18 zu terroristischen Vereinigungen erklärt. Gegen mehrere Politiker des mittelamerikanischen Landes wurde bereits wegen mutmaßlicher Verhandlungen mit den Gangs ermittelt.

In Mittelamerika kontrollieren mächtige Jugendgangs - die sogenannten Maras - ganze Stadtviertel und sind in Schutzgelderpressung sowie Drogenhandel verwickelt. Die häufig am ganzen Körper mit Gangsymbolen tätowierten Bandenmitglieder dürften für den Großteil der Gewalt in der Region verantwortlich sein.

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