Erdogan entgegnet US-Kritik zu Hamas

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht während einer Pressekonferenz. EPA-EFE/FILIP SÄNGER
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan spricht während einer Pressekonferenz. EPA-EFE/FILIP SÄNGER

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die US-Kritik an der Unterstützung der Hamas durch seine Regierung zurückgewiesen. «Ich kann die Hamas niemals als terroristische Organisation akzeptieren, egal, was irgendjemand sagt», sagte Erdogan laut einer Mitteilung seines Büros auf dem Rückflug von der Weltklimakonferenz in Dubai am Samstag vor Reportern.

Mit diesem Satz antwortete Erdogan laut Mitteilung auf eine Frage zu einer Äußerung von Brian Nelson aus dem US-Finanzministerium. Nelson habe sich während seines Besuches in Ankara in dieser Woche besorgt über die türkische Unterstützung für die Hamas geäußert, hieß es in der Mitteilung. Türkische Medien werteten Nelsons Äußerungen als eine mögliche Drohung gegen Ankara. «Wir machen unsere Außenpolitik in Ankara und gestalten sie nur nach den Interessen der Türkei und den Erwartungen unseres Volkes», fügte Erdogan laut Stellungnahme hinzu.

Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas aus dem Gazastreifen hatten Israel am 7. Oktober angegriffen und mehr als 1200 Menschen umgebracht. Zugleich wurden rund 240 Menschen als Geiseln verschleppt. Daraufhin begann Israel massive Luftangriffe und Ende Oktober eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Hamas wird in Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

«Es wäre sehr schlimm, wenn ein künftiger Anschlag der Hamas mit der Mittelbeschaffung oder Unterstützung in der Türkei zusammenhinge», hatte Nelson zudem laut «Wall Street Journal» am Rande seines Türkei-Besuchs gesagt.

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michael von wob 04.12.23 10:20
@ Bongard
Die Türkei ist umgeben von Muslims ? Genial ...die Türken sind Muselmanen !
Juergen Bongard 04.12.23 10:00
Das ist zu kurz gedacht - bei aller Kritik
an Erdogan sollte man sich seine Position von allen Seiten betrachten. die Türkein ist Bestandteil Asiens und Umgeben von islamistischen Ländern. Diese braucht er alle bei seinem Kampf gegen die Kurden und braucht vor allem Syrien und Irak dafür. Ebenso muss er die Stimmung in seinem eigenen Land beachten und begeistert die Türken mit seiner Agitation gegen das ungeliebte Israel. Er wäre also ein Dummkopf all diese nicht zu beachten und sollte ihm wichtiger sein, als irgendwelche Westler denen das nicht gefällt Diese brauchen ihn ohnehin mehr als er sie. Die jüngste Geschichte siehe Getreideliefrung aus der Ukraine und gibt ihm wieder mal Recht. Mir gefällt diese Retohrik auch nicht , aber ehrlich, wer würde nicht so handeln? Also bitte etwas mehr Hintergrund bevor ich von Erdewahn spreche.
Ingo Kerp 03.12.23 15:00
Der Erdowahn kann den Amis ans Bein pinkeln, so wie er will und lustig ist. Die brauchen den Despoten in der NATO und als Stützpunkt vor dem unruhigen Na-Ost-Bereich. Somit kann er sich alles zu sagen erlauben, ohne derzeit eine Konsequenz fürchten zu müssen.