Drei Raumfahrer von ISS zur Erde zurückgekehrt

Nasa will im Mai Astronauten von den USA aus zur ISS schicken

NASA-Astronautin der Expedition 62, Jessica Meir, kurz nach der sicheren Landung des Sojus MS-15-Sondenabstiegsmoduls in der Steppe etwa 147 km östlich der Stadt Zhezkazgan, Kasachstan. Foto: epa/Roscosmos
NASA-Astronautin der Expedition 62, Jessica Meir, kurz nach der sicheren Landung des Sojus MS-15-Sondenabstiegsmoduls in der Steppe etwa 147 km östlich der Stadt Zhezkazgan, Kasachstan. Foto: epa/Roscosmos

SCHESKASGAN: Die drei Raumfahrer haben die Erde vor Monaten verlassen, als das Coronavirus noch kein Thema war. Nun kehren sie von der Internationalen Raumstation zurück - und für sie gelten erstmal strenge Sicherheitsvorkehrungen.

Nach Monaten auf der Internationalen Raumstation ISS sind drei Raumfahrer mitten in der Corona-Krise wieder sicher auf der Erde gelandet. Die Sojus-Kapsel mit den beiden US-Astronauten Jessica Meir und Andrew Morgan sowie dem Russen Oleg Skripotschka setzte pünktlich und ohne Probleme am Freitag in der kasachischen Steppe auf, wie in einer Live-Übertragung der US-Raumfahrtbehörde Nasa zu sehen war. «Touchdown!», twitterte die Nasa nach der Landung. Alle seien «gesund und munter».

Meir und Skripotschka waren seit September vergangenen Jahres auf dem Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde im Einsatz, Morgan seit Juli 2019. Eine Verschiebung der Rückreise wegen der Pandemie auf einen anderen Zeitpunkt hatte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos ausgeschlossen.

Die Raumfahrer erwartete in der Steppe rund 150 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kasachstan Frühlingswetter. Bei strahlendem Sonnenschein segelte die Kapsel an einem riesigen Fallschirm zur Erde. Die Rückreise lief komplett nach Plan, wie es hieß. Die Rückkehrer wurden nach der Bergung aus der Kapsel von Spezialteams versorgt.

Für sie galten strenge Vorschriften. Nur ausgewählte Mitarbeiter durften ihnen nach der Landung aus der Kapsel helfen, der Rest musste einen Sicherheitsabstand einhalten. Alle seien vorab auf das Coronavirus getestet worden, teilte Roskosmos mit. Die Mitarbeiter am Landeplatz trugen als Vorsichtsmaßnahme Mundschutz und Handschuhe. Schließlich sollten die Raumfahrer mit Helikoptern zum russischen Weltraumbahnhof Baikonur - dem Ausgangspunkt ihrer Reise - gebracht werden.

Ärzte sollen die Rückkehrer nach ihrer Ankunft beobachten. So solle das Risiko reduziert werden, dass sich die durch die Monate in der Schwerelosigkeit geschwächten Rückkehrer anstecken, hieß es.

Auf der ISS halten nun zunächst drei Raumfahrer weiter die Stellung. Vor dem Abdockmanöver hatte Skripotschka die Verantwortung für die Station an seinen Kollegen Christopher Cassidy übergeben. Der US-Astronaut und die beiden Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sind erst in der vergangenen Woche unter beispiellosen Sicherheitsvorkehrungen wegen der Corona-Pandemie zur ISS gereist. Sie mussten vor ihrer Abreise mehrere Wochen in strenger Quarantäne verbringen, wichtige Termine wurden abgesagt.


Nasa will im Mai Astronauten von den USA aus zur ISS schicken

WASHINGTON: 2011 flog mit der «Atlantis» zum letzten Mal ein US-Shuttle zur Internationalen Raumstation. Seitdem sind die USA beim Transport von Astronauten auf Russland angewiesen. Doch das soll sich Ende Mai ändern - mit einer großen Premiere.

Ende Mai will die US-Raumfahrtbehörde Nasa erstmals seit fast einem Jahrzehnt wieder Astronauten von den USA aus zur Internationalen Raumstation ISS schicken. Die Nasa-Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley sollen am 27. Mai an Bord eines «CrewDragon» des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX mit einer «Falcon 9»-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus starten, teilte Nasa-Chef Jim Bridenstine am Freitag (Ortszeit) per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Damit würden erstmals seit 2011 wieder Astronauten von den USA aus zur ISS starten - und erstmals befördert von SpaceX. Das Unternehmen hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert. Die Nasa hatte ihre eigene Shuttle-Flotte aus Kostengründen ausgemustert. Im Juli 2011 war die «Atlantis» zum letzten Mal geflogen. Seitdem ist die Nasa auf die Mitnahme ihrer Astronauten in russischen Sojus-Kapseln angewiesen, um zur ISS zu gelangen - was in den USA aus finanziellen und geopolitischen Gründen schon länger für Unmut sorgt.

Die nun anstehende Mission sei der «letzte Flugtest» von SpaceX, hieß es von der Nasa. Wie lange die Astronauten Behnken und Hurley an Bord der ISS bleiben werden, müsse noch geklärt werden.

Wegen der Corona-Pandemie wird es allerdings beim Start Beschränkungen für die Zahl der Zuschauer auf dem Weltraumbahnhof im US-Bundesstaat Florida geben. Die Nasa hat ihre Arbeit in der Krise eingeschränkt, der Betrieb der ISS läuft aber weiter. Erst am Freitag waren drei Raumfahrer - die US-Astronauten Jessica Meir und Andrew Morgan sowie der Russe Oleg Skripotschka - nach Monaten auf der Raumstation rund 400 Kilometer über der Erde in einer Sojus-Kapsel wieder sicher in der kasachischen Steppe gelandet. Auf der ISS halten nun zunächst drei Raumfahrer weiter die Stellung, der US-Astronaut Christopher Cassidy und die Russen Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner.

Bereits 2014 hatte die Nasa angekündigt, wieder selbst in die bemannte Raumfahrt einsteigen zu wollen - damals war das Jahr 2017 als Zielsetzung angegeben worden. Neben SpaceX wurde auch Boeing damit beauftragt, Transporter für Astronauten zu entwickeln. Der von Boeing entwickelte «Starliner» schaffte es allerdings bei einem ersten Versuch im Dezember nicht zur ISS. Der unbemannte Test soll nun zunächst wiederholt werden.

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