Nach Unglück in Zermatt: Lawinengefahr weiter groß

In der Gipfelregion des Clochers d'Arpettes im Schweizer Kanton Wallis ist eine Lawine abgegangen. Foto: Maxime Schmid/Keystone/dpa
In der Gipfelregion des Clochers d'Arpettes im Schweizer Kanton Wallis ist eine Lawine abgegangen. Foto: Maxime Schmid/Keystone/dpa

ZERMATT: In Zermatt ist am Ostermontag genau das eingetreten, wovor Experten gewarnt hatten: Eine Lawine hat sich gelöst und mindestens drei Wintersportler in den Tod gerissen. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.

Stunden nach dem tödlichen Lawinenunglück in Zermatt am Ostermontag gab es noch keine Entwarnung für Wintersportler: Das Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung schätzte die Lawinengefahr für das Gebiet vom Wallis bis nach Graubünden Richtung Österreich nach wie vor als groß ein. Es galt nach Mitteilung von Montagabend zunächst weiterhin Gefahrenstufe vier auf der fünfstufigen Skala. Für Dienstag wurde eine Rückstufung auf Gefahrenstufe drei ins Auge gefasst, wie es hieß.

Am Riffelberg in Zermatt waren beim Abgang einer großen Lawine am frühen Montagnachmittag vier Menschen von den Schneemassen mitgerissen worden. Drei kamen ums Leben, eine vierte Person wurde verletzt geborgen und ins Krankenhaus gebracht. Über die Identität und den Zustand des oder der Verletzten machte die Polizei zunächst keine Angaben. Weil keine Vermisstenmeldungen vorlagen, gingen die Retter davon aus, dass sich keine weiteren Menschen unter dem Schnee befanden, wie der Rettungschef von Zermatt der Zeitung «Blick» sagte.

Die erhöhte Gefahrenlage zeichnete sich wegen der Wetterverhältnisse über die Ostertage schon ab. In der Höhe war viel Schnee gefallen, und gleichzeitig gab es teils orkanartige Winde. Dadurch entstanden große Treibschnee-Ansammlungen, die besonders störanfällig sind. Auch in Österreich und Südtirol in Italien war die Lawinengefahr stellenweise groß. Selbst bei einer Rückstufung auf die Gefahrenstufe drei waren Lawinen nicht ausgeschlossen, wie die Experten am Montagabend mitteilten: «Einzelne Wintersportler können stellenweise Lawinen auslösen, auch sehr große. Touren und Variantenabfahrten erfordern große Vorsicht und Zurückhaltung.»

Das Unglück am Montag war in einem Variantengebiet passiert. Dort sind keine angelegten und überwachten Pisten, sondern Wintersportler fahren im Tiefschnee. Hier passieren die meisten Lawinenunfälle. Markierte Pisten werden gesperrt, wenn oberhalb Lawinengefahr besteht.

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