Britischer Premier entschuldigt sich

​D-Day-Gedenken früher verlassen 

Die britische Gedenkzeremonie zum 80. Jahrestag des D-Day in Ver-sur-Mer. Foto: epa/Ludovic Marin
Die britische Gedenkzeremonie zum 80. Jahrestag des D-Day in Ver-sur-Mer. Foto: epa/Ludovic Marin

LONDON: In Frankreich ist an die Landung alliierter Soldaten vor 80 Jahren erinnert worden. Premier Rishi Sunak verlässt die Feierlichkeiten vorzeitig - und gerät dafür in seiner Heimat in die Kritik.

Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat sich dafür entschuldigt, die Gedenkveranstaltungen zum D-Day in der Normandie vorzeitig verlassen zu haben. «Nach dem Abschluss der britischen Veranstaltung in der Normandie bin ich ins Vereinigte Königreich zurückgekehrt», teilte der 44-Jährige am Freitagmorgen auf der Plattform X mit. «Im Rückblick war es ein Fehler, nicht länger in Frankreich zu bleiben - und ich entschuldige mich.»

In der Normandie war am Vortag an die Landung alliierter Soldaten vor 80 Jahren erinnert worden. Sunak hatte an einer britischen Veranstaltung teilgenommen, eine internationale Gedenkveranstaltung mit US-Präsident Joe Biden aber ausgelassen. Stattdessen war er zurückgereist und hatte im Wahlkampf ein Fernsehinterview aufgezeichnet.

Oppositionspolitiker kritisierten Sunak scharf. «Eines der größten Privilegien des Amts des Premierministers ist es, die zu ehren, die gedient haben, aber Rishi Sunak hat sie an den Stränden der Normandie zurückgelassen», warf ihm Ed Davey von den Liberaldemokraten vor. «Das ist eine absolute Pflichtverletzung und zeigt, warum diese konservative Regierung gehen muss.» Großbritannien wählt am 4. Juli ein neues Parlament.

Politische Kommentatoren merkten an, Sunak habe mit seiner Entscheidung seinem Kontrahenten Keir Starmer das Feld überlassen, der an der internationalen Gedenkfeier teilnahm und dessen Labour-Partei in Umfragen seit Längerem vorn liegt.

Sunak schrieb in seiner Entschuldigung, das Gedenken an den D-Day sei ein wichtiger Moment gewesen, die mutigen Männer und Frauen zu würdigen, die ihr Leben riskiert hätten, um Freiheit und Demokratie zu verteidigen. «Das Letzte, was ich will, ist, dass die Gedenkfeiern von Politik überschattet werden», hieß es in seinem Beitrag.

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