Coronabedingte Beschränkungen für Seoul werden verschärft

Der Alltag inmitten der Coronavirus-Pandemie in Seoul. Foto: epa/Yonhap
Der Alltag inmitten der Coronavirus-Pandemie in Seoul. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Angesichts des ungebremsten Anstiegs von Corona-Infektionsfällen gelten für die südkoreanische Hauptstadt Seoul und die umliegende Region vom Montag an verschärfte Kontaktbeschränkungen. Ministerpräsident Kim Boo Kyum verkündete am Freitag die Entscheidung der Regierung, dass für den Großraum Seoul die Maßnahmen der höchsten Stufe ihres neuen Vier-Stufen-Plans für Beschränkungen greifen sollen. Ein kompletter Lockdown ist danach nicht vorgesehen. Die Anordnung soll zunächst für die Dauer von zwei Wochen gelten.

Auf Stufe vier sollen vor 18.00 Uhr private Zusammenkünfte auf höchstens vier Personen begrenzt bleiben, danach auf maximal zwei. Bars und Nachtlokale müssen schließen, in den Stadien dürfen keine Zuschauer mehr eingelassen werden und Kirchgänger können Gottesdienste nur noch online verfolgen. An Hochzeiten und Trauerfeiern dürfen lediglich Verwandte teilnehmen. Auch sollen Schulen von Mittwoch an wieder zum Online-Unterricht zurückkehren.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurden am Donnerstag 1316 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet, womit ein neuer Höchststand bei den täglich erfassten Neuinfektionen im Land seit dem Beginn der Pandemie verzeichnet wurde. Die Gesamtzahl kletterte demnach auf mehr als 165.000. Die Schwelle von 1000 Fällen war bereits am Dienstag zum ersten Mal seit Ende Dezember wieder überschritten worden.

Südkorea ist zwar bislang relativ gut durch die Pandemie gekommen. Es wurden jedoch bisher nur etwa 30 Prozent der 51,3 Millionen Einwohner einmal geimpft.

Von den neuen Fällen entfiel der Großteil wieder auf Seoul und die umliegende Region. Als Gründe für den raschen Anstieg hatte die Leiterin der Behörde für Krankheitskontrolle und Prävention, Jeong Eun Kyeong, unter anderem eine allgemeine Corona-Müdigkeit der Bürger und die nachlassende Vorsicht bei Kontakten sowie die Ausbreitung der Delta-Variante des Virus genannt.

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