Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Impfung in Südafrika ausgerollt. Foto: epa/Nic Bothma
Impfung in Südafrika ausgerollt. Foto: epa/Nic Bothma

Südafrika lockert Corona-Maßnahmen - Sorge um Wirtschaft

KAPSTADT: Südafrika lockert angesichts weniger neu gemeldeter Corona-Fälle seine Lockdown-Maßnahmen. Das kündigte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Sonntag an. Unter anderem werden die Ausgangssperre verkürzt und die Einschränkungen bei Treffen und dem Verkauf von Alkohol gelockert, sagte Ramaphosa in einer Fernsehansprache an die Bürger.

Von den Lockerungen erwarte man höhere Konsumausgaben und eine stetige Erholung des Arbeitsmarkts, sagte Ramaphosa. «Unsere ganze Anstrengung muss dem Wachstum der Wirtschaft gelten.» 33 der 53 Grenzübergänge ins Land bleiben geschlossen, zudem sind nur fünf Flughäfen für internationale Reisen geöffnet.

Südafrika gilt mit mehr als 1,5 Millionen registrierten Infektionen und fast 50.000 Toten als das zahlenmäßig am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent. Auch die Wirtschaft ist schwer getroffen: Die Arbeitslosenquote lag Ende vergangenen Jahres bei 32,5 Prozent. Finanzminister Tito Mboweni hatte zuletzt angekündigt, dass Südafrika wegen ausgefallener Steuern in Rekordhöhe absehbar jährlich neue Schulden in Höhe von über 500 Milliarden Rand (mehr als 27 Milliarden Euro) machen müsse.


Österreich entscheidet über weitere Schritte in der Corona-Krise

WIEN: Drei Wochen nach Öffnung aller Geschäfte in Österreich entscheidet die Regierung in Wien am Montag über weitere Maßnahmen. Im Raum stand zuletzt der Neustart der Gastronomie und Hotellerie noch vor Ostern. Allerdings hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntag die Entwicklung bei der Zahl der Neuinfektionen als «besorgniserregende Trendwende» bezeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich aktuell bei etwa 160. Am Sonntag waren binnen 24 Stunden mehr als 2100 Fälle verzeichnet worden, ein Sonntags-Rekord für 2021. Haupttreiber der Steigerung sei die rasche Ausbreitung der stärker ansteckenden Mutanten in Österreich und ganz Europa, hieß es.

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte die Hoffnung auf weitere Lockerungen zuletzt noch geschürt. In einem Interview mit «Bild live» hatte er erklärt, dass niemand etwas von einem Lockdown habe, an den sich immer weniger hielten. Zuletzt war gerade die Zahl der Neuinfektionen unter den Jüngeren deutlich gestiegen. Am Wochenende wurde in Wien unter anderem eine Party mit 100 Gästen in einem Studentenwohnheim von der Polizei aufgelöst.


Protest mit Leichensäcken gegen «VIP-Impfungen»

BUENOS AIRES: Tausende Argentinier haben gegen die Vorzugsbehandlung politischer Verbündeter der Regierung bei der Impfung gegen das Coronavirus protestiert. Argentiniens Präsident Alberto Fernández kritisierte die Proteste, nachdem Demonstranten am Regierungspalast in Buenos Aires schwarze Säcke aufgehangen hatten um diejenigen zu symbolisieren, die ohne Impfung gestorben seien, während ein «VIP» statt ihnen geimpft worden sei. «Die Art und Weise, in einer Demokratie zu demonstrieren, kann nicht darin bestehen, Leichensäcke mit den Namen von politischen Persönlichkeiten vor der Casa Rosada auszustellen», schrieb Fernández am Samstagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Am Freitag vor einer Woche hatte Fernández den damaligen argentinischen Gesundheitsminister Ginés González García entlassen, nachdem bekannt geworden war, dass der Regierung nahe stehende Personen außer der Reihe geimpft worden waren. Insgesamt soll der Ex-Minister 3000 Impfdosen zur persönlichen Verfügung reserviert haben.

Auch in anderen Ländern Lateinamerikas wie Peru hatte es Ärger um vorzeitige Corona-Impfungen für Politiker gegeben. Die bolivianische Zeitung «La Razón» berichtete von einem Dutzend «heimlicher Impfungen» in La Paz. Auch Brasilien registrierte Tausende Klagen über Vordrängler.


Scotland Yard löst illegale Partys in London auf - Hohe Bußgelder

LONDON: Die Polizei in London hat am Sonntag gleich zwei illegale Partys aufgelöst. Wie Scotland Yard mitteilte, wurden in den frühen Morgenstunden 50 Menschen in einer Wohnung im Zentrum der britischen Hauptstadt angetroffen. Der 29 Jahre alte Veranstalter sei wegen Verstoßes gegen die Lockdown-Regeln mit einer Geldbuße von 10.000 Pfund (rund 11.500 Euro) belegt worden, hieß es. Bei den Gästen seien jeweils 800 Pfund (rund 920 Euro) fällig geworden.

Wenig später wurden die Beamten dann zu einer weiteren Wohnung ganz in der Nähe gerufen. Auch dort verhängten sie Geldbußen von jeweils 800 Pfund an 20 Partygäste. «Illegale Versammlungen wie diese sind unverantwortlich und erhöhen den Druck auf die Rettungsdienste, die mit den Konsequenzen der egoistischen Handlungen dieser Leute fertig werden müssen», mahnte der zuständige Polizeibeamte, Inspector Kevin Fagan, der Mitteilung zufolge.


Viele Schüler wegen Corona wieder im Distanzunterricht

ROM: Mit den aktualisierten Corona-Beschränkungen müssen ab Montag wieder viele Schüler in Italien per Internet den Unterricht verfolgen. Das gilt unter anderem für die Regionen Basilikata und Molise in Süditalien, in denen ab Montag ein Lockdown herrscht. Die neue Zonen-Einteilung hatte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Samstag angeordnet. In anderen Regionen schritten die Regierungen bereits ein und schlossen teilweise Schulen in Gegenden, in denen sich Infektionsherde gebildet hatten.

Die Corona-Lage hatte sich zuletzt wieder verschärft. Verschiedene Varianten des Virus breiteten sich aus. Der Inzidenzwert stieg auf 145 Fälle je 100.000 Einwohner für den erhobenen Zeitraum vom 15. bis 21. Februar an. Experten des Gesundheitsministeriums gingen aufgrund der Daten von mehr Infektionen in den Schulen aus. Ihre Schließung sei zwar schmerzhaft, aber man müsse pragmatisch denken, hieß es.

Für Aufsehen sorgten am Wochenende zudem Bilder aus der Metropole Mailand in der Lombardei, wo sich zahlreiche Menschen auf Plätzen und den Fußgängerzonen versammelt hatten. Die Region wird ab Montag in die Orange Zone fallen, für die Menschen gelten dann wieder strengere Regeln. Die Polizei riegelte teilweise Zugänge zu beliebten Orten in der Innenstadt ab.

Unterdessen wird die Insel Sardinien am Montag als erste italienische Region in die Weiße Zone fallen und kann auf mehr Normalität unter anderem mit einer möglichen Öffnung von Fitnessstudios hoffen. Sardinien hatte über drei Wochen in Folge eine Inzidenz von unter 50 Fällen je 100.000 Einwohner erreicht. Damit entfallen die Beschränkungen des Corona-Dekrets und es können punktuell Regeln verhandelt werden. Am Sonntag registrierten die Gesundheitsbehörden knapp 17.500 Corona-Neuinfektionen und rund 190 Tote mit dem Virus. Insgesamt wurden damit seit Pandemiebeginn mehr als 2,9 Millionen Infektionen verzeichnet sowie etwa 97.700 Tote.


Neue Corona-Beschränkungen in Oslo - Restaurants und Geschäfte dicht

OSLO: Nach einem erneuten Anstieg der lokalen Corona-Zahlen durch die Ausbreitung der britischen Virus-Variante schließt die norwegische Hauptstadt Oslo alle Lokale und Geschäfte. Das gab der Vorsitzende der städtischen Regierung, Raymond Johansen, am Sonntagabend auf einer Pressekonferenz bekannt. Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, Ausnahmen bei der vorübergehenden Geschäftsschließung gelten unter anderem für Supermärkte und Apotheken. Von organisierten Freizeitaktivitäten für Erwachsene wird ebenso abgeraten wie von privaten Zusammenkünften und Besuchen.

Die Maßnahmen gelten von Mitternacht in der Nacht zum Dienstag bis vorläufig zum 15. März. Der Beschluss wurde vor dem Hintergrund gefasst, dass die britische Variante nach Angaben der norwegischen Gesundheitsbehörde FHI mittlerweile die dominierende in Oslo ist.

Norwegen ist bislang im europäischen Vergleich gut durch die Corona-Krise gekommen. In der Hauptstadt Oslo sind die Fallzahlen jedoch deutlich höher als im Rest des Landes. In den vergangenen 14 Tagen kamen allein in Oslo 1785 Infektionsfälle hinzu, die Tendenz bei den täglichen Neuinfektionen zeigt nach oben.


Tschechien verschärft Lockdown - Kontrollen an Bezirksgrenzen

PRAG: In Tschechien gilt von Montag an ein deutlich härterer Corona-Lockdown. Die Menschen dürfen ihren jeweiligen Bezirk für drei Wochen nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Erlaubt bleiben Fahrten zur Arbeit, zum Arzt und zu Behörden, wenn schriftliche Nachweise erbracht werden. Die 77 Bezirke entsprechen in ihrer Größe den Landkreisen in Deutschland. Mehr als 25.000 Polizisten und bis zu 5000 Soldaten sollen die Einhaltung der strikten Maßnahmen kontrollieren. Bei Missachtung drohen Geldstrafen von umgerechnet mehr als 400 Euro.

Spaziergänge und Sport sind sogar nur noch in der eigenen Stadt oder Gemeinde erlaubt. Verwandtschaftsbesuche sind verboten. Nur absolut notwendige Geschäfte dürfen noch öffnen. Hintergrund ist, dass Tschechien unter allen EU-Staaten die höchste Corona-Neuinfektionsrate aufweist. Ministerpräsident Andrej Babis warnte eindringlich vor einem Kollaps des Gesundheitssystems und einem «Bergamo in Tschechien». Die italienische Provinz war im Frühjahr 2020 zum tragischen Symbol der Corona-Krise geworden.


Mehr als 20 Millionen Menschen haben Erstimpfung

LONDON: Mehr als 20 Millionen Menschen haben in Großbritannien eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, das sind etwa 30 Prozent. Das teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock am Sonntag mit. In Großbritannien wird anders als in Deutschland sowohl der Astrazeneca-Impfstoff als auch das Präparat von Biontech und Pfizer im Abstand von bis zu zwölf Wochen verabreicht, damit so viele Menschen wie möglich schnell eine Erstimpfung erhalten können. Die Zahl der für den vollen Impfschutz notwendigen Zweitimpfungen lag in dem Land zuletzt noch bei unter einer Million.

Nach Berechnungen der «Financial Times» wirkt sich der rapide Fortschritt des britischen Impfprogramms bereits auf Neuinfektionen, Krankenhauseinweisungen und Todesfällen aus. Demnach sinken die Zahlen bei den bereits zu großen Teilen geimpften über 80-Jährigen deutlich schneller als bei jüngeren Altersgruppen.

Die Fallzahlen in der Coronavirus-Pandemie sind in Großbritannien weiterhin rückläufig. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit etwa 110 angegeben. Damit ist die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gemeint. Der Wert stammt jedoch bereits vom 22. Februar.

Trotz der erfolgreichen Impfkampagne bleibt das Vereinigte Königreich mit etwa 123.000 Toten bei nachweislich mit dem Virus infizierten Menschen eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.


Impfstoff-Hilfe aus Deutschland für Tschechien

DRESDEN: Sachsen, Bayern und Thüringen wollen Tschechien mit Corona-Impfstoff aushelfen. Ab Montag sei die Lieferung von insgesamt 15.000 Impfstoff-Dosen an das Nachbarland geplant, sagte Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber am Sonntag. Zuvor hatte MDR Aktuell darüber berichtet. Die tschechische Regierung werde demnach über die weitere Verteilung entscheiden. Tschechien hat gegenwärtig die höchste Infektionsrate in der ganzen EU. Das Land mit 10,7 Millionen Einwohnern registrierte seit Beginn der Pandemie rund 1,2 Millionen Infektionen. Mehr als 20.000 Corona-Patienten starben.

Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) kündigte an, der Freistaat werde einige Tausend Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs aus der für den Fall von Lieferausfällen angelegten Sicherheitsreserve zur Verfügung stellen. «Ich halte diese Hilfsmaßnahme angesichts der Tragödie für alternativlos», teilte sie der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit.


Färöer-Inseln erstmals seit Juli 2020 ohne aktiven Corona-Fall

TÓRSHAVN: Die Färöer-Inseln haben erstmals seit Juli 2020 keinen aktiven Corona-Fall mehr. Am Wochenende prangte eine blaue Null in der entsprechenden Auflistung auf der Corona-Webseite der Inselgruppe, nachdem dort bereits am späten Freitagabend zu lesen gewesen war: «Covid-free - for now» (Covid-frei - vorerst). Die vorerst letzte infizierte Person ist demnach am Freitag als gesund erklärt und aus der Quarantäne entlassen worden.

«Das sind ermutigende Nachrichten», wurde Regierungschef Bárður á Steig Nielsen in einer Mitteilung auf der Webseite zitiert. Vieles sei richtig gemacht worden auf den Färöern. «Unsere beste Entscheidung ist gewesen, uns an unseren ursprünglichen Plan zum Testen, Verfolgen und Isolieren zu halten.» Gleichzeitig wurde in der Mitteilung darauf verwiesen, dass Covid-19 bereits mehrere Male gezeigt habe, dass es zurückkehren und sich schnell verbreiten könne.

Die Färöer-Inseln mit ihren rund 50.000 Einwohnern zählen offiziell zum dänischen Königreich, sind aber weitgehend autonom. Sie liegen abgeschieden im Nordatlantik etwa auf halber Strecke zwischen Schottland und Island. Bislang sind auf den Inseln 658 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden - bei mehr als 230.000 Tests. 657 der Infektionen sind überstanden, eine Person ist gestorben.


Tschechiens Präsident: Pandemie könnte im September vorbei sein

PRAG: Tschechiens Präsident Milos Zeman glaubt, dass die Corona-Pandemie in seinem Land spätestens im September ausgestanden sein könnte. Alle, die eine Corona-Impfung bekommen möchten, würden bis dahin geimpft sein, sagte Zeman dem Fernsehsender CNN Prima News, wie die Nachrichtenagentur CTK am Sonntag meldete. Auch glaube er, dass die «leicht wahnsinnige Gruppe», die eine Impfung ablehne, bis dahin ihre Meinung geändert habe.

Tschechien hat gegenwärtig die höchste Infektionsrate in der ganzen EU. Am Samstag meldeten die Behörden 7798 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Von Montag an soll die Bewegungsfreiheit der Menschen im ganzen Land drastisch eingeschränkt werden. Sie dürfen ihren jeweiligen Bezirk nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Die Bezirke entsprechen in ihrer Größe etwa den Landkreisen in Deutschland. Erlaubt bleiben Fahrten zur Arbeit, zum Arzt und zu Behörden, wenn entsprechende Nachweise erbracht werden. Spaziergänge und Sport in der Freizeit sind sogar nur in der eigenen Stadt oder Gemeinde möglich. Die Maßnahmen gelten zunächst für drei Wochen. Zusätzlich zu 26.000 Polizisten sollen 5000 Soldaten darüber wachen, dass die Auflagen eingehalten werden.


Hunderte demonstrieren in Kopenhagen gegen Corona-Beschränkungen

KOPENHAGEN: Bei einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen sind in Kopenhagen acht Personen festgenommen worden. Ihnen werden Verstöße gegen das Feuerwerksgesetz und andere Ordnungswidrigkeiten vorgeworfen, wie die Polizei der dänischen Hauptstadt in der Nacht zum Sonntag mitteilte.

Zu der Demonstration hatten sich auf Facebook mehr als 1300 Menschen angemeldet. Laut Polizei hatten sich zunächst knapp 600 Menschen am Samstagabend zu der Demo versammelt, weitere schlossen sich demnach später an, so dass zu einem Zeitpunkt bis zu 1200 dabei waren, wie die Nachrichtenagentur Ritzau berichtete. Videos in den sozialen Netzwerken zeigten, dass viele der Demonstranten Bengalos in den Händen hielten.

Die Organisatoren kritisieren die dänische Regierung für die anhaltenden Corona-Maßnahmen im Land. Sie halten auch nichts davon, Mund-Nasen-Schutz zu tragen, manche stellen die vom Coronavirus ausgehende Gefahr gänzlich in Frage.

Am Montag werden einige der dänischen Beschränkungen gelockert. Unter anderem öffnet der Großteil des Einzelhandels wieder, wie die Regierung am Mittwoch bekanntgegeben hatte.


Vatikan-Botschafter im Irak vor Papst-Reise corona-positiv

ROM/BAGDAD: Wenige Tage vor der Reise von Papst Franziskus in den Irak ist der vatikanische Botschafter in Bagdad Medienberichten zufolge positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Apostolische Nuntius, Mitja Leskovar, sei in Quarantäne, wie die Nachrichtenagentur Adnkronos unter Berufung auf Quellen im Vatikan berichtet hatte. Die Zeitung «La Repubblica» schrieb am Sonntag, Leskovar hätte den Papst auf der Reise begleiten sollen, was nun nicht mehr ginge. Demnach wäre dies sonst üblich gewesen.

Franziskus will am kommenden Freitag zu einer viertägigen Reise in den Irak aufbrechen. Auf seinem Programm stehen Termine mit Politikern in der Hauptstadt Bagdad. In Nadschaf im Süden ist ein Treffen mit Großajatollah Ali al-Sistani geplant. Außerdem soll ein interreligiöses Treffen in der Ebene von Ur abgehalten werden, die in der Bibel erwähnt wird. Im Nordirak will Franziskus Christen sowie die kurdische Regionalhauptstadt Erbil besuchen.

Zuletzt machten sich im Irak nach steigenden Corona-Fallzahlen Sorgen über eine neue Infektionswelle breit. Die Behörden registrierten zudem die britische Variante des Virus. Das Land regierte mit Beschränkungen, wie etwa einer Ausgangssperre.


Gesundheits-Direktor: Frankreich kann Corona-Lockdown noch verhindern

PARIS: Frankreichs Direktor der nationalen Gesundheitsbehörde geht davon aus, dass das Land trotz angespannter Corona-Situationen einen landesweiten Lockdown verhindern kann. «Ein Lockdown kann immer noch vermieden werden, wenn sich alle mobilisieren, wenn sich alle anstrengen», sagte Jérôme Salomon der Sonntagszeitung «Journal du Dimanche». Frankreich befinde sich in der «kritischen Phase eines Wettlaufs». Bisher habe man Zeit gewinnen können - etwa durch die abendliche Ausgangssperre.

Am meisten bereite derzeit die Verbreitung der Varianten Sorge. «Ihre Anwesenheit bedeutet, dass wir eine höhere Stufe der kollektiven Immunität erreichen müssen, nämlich 80 Prozent. Heute sind zwischen 15 und 20 Prozent der französischen Bevölkerung immun und 5 Prozent sind geimpft.» Problematisch sei auch, dass es viele asymptomatische Fälle bei jungen Menschen gebe. Salomon rief die Menschen dazu auf, sich beim geringsten Zweifel testen zu lassen. Das ist in Frankreich problemlos in Apotheken und medizinischen Laboren möglich. Pro Woche werden in der Regeln mehr als zwei Millionen Tests durchgeführt.

Seit dem Wochenende gelten in Frankreich Teil-Lockdowns in der südfranzösischen Stadt Nizza sowie der dortigen Küstenregion und im nordfranzösischen Dunkerque (Dünkirchen). Wegen der hohen Fallzahlen gilt dort ein Lockdown am Wochenende zusätzlichen zur abendlichen Ausgangssperre ab 18.00 Uhr, die im gesamten Land gilt. In Nizza sind außerdem Strände und die Flaniermeile Promande des Anglais gesperrt. Im gesamten Département Nord, in dem Dunkerque liegt, sind Musik und Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen verboten.

Frankreichs Premier Jean Castex hatte für 20 Départements im Land eine erhöhte Corona-Warnstufe ausgerufen und die örtlichen Behörden aufgefordert, verstärkte Corona-Maßnahmen zu prüfen. Dazu zählt auch die Hauptstadt Paris. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner war in Frankreich zuletzt wieder auf über 200 angestiegen.


Biden «begeistert» über Notfallzulassung für Corona-Impfstoff

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat die Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson in den Vereinigten Staaten als wichtige Etappe bei der Bewältigung der Pandemie begrüßt. Biden sprach am Samstagabend (Ortszeit) von «begeisternden Nachrichten für alle Amerikaner und einer ermutigenden Entwicklung in unserem Bemühen, die Krise zu beenden». Die zuvor von der US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte Notfallzulassung sei aber kein Grund zur Entwarnung, auch wenn es «Licht am Ende des Tunnels» gebe. Entscheidend sei, schnellstmöglich so viele Menschen wie möglich zu impfen und Abstands- und Hygieneregeln weiterhin einzuhalten.

Die FDA hatte den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson am Samstag (Ortszeit) bedingt zugelassen. Damit ist - nach den Impfstoffen des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sowie des US-Pharma-Unternehmens Moderna - nun ein drittes Corona-Vakzin in den USA auf dem Markt. Das Präparat von Johnson & Johnson entfaltet seine volle Wirkung allerdings schon nach Verabreichung einer Dosis und muss - anders als die übrigen genutzten Impfstoffe - nicht zweimal gespritzt werden.

Anfang Februar hatte Johnson & Johnson die Notfallzulassung für den von seiner Pharmasparte entwickelten Corona-Impfstoff bei der FDA beantragt. Mitte Februar folgte der Antrag bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag International N.V. in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März abgeben.


Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson erhält Notfallzulassung

SILVER SPRING/NEW BRUNSWICK: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Corona-Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson eine Notfallzulassung erteilt. Das teilte die FDA am Samstag (Ortszeit) mit. Damit ist - nach den Impfstoffen des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer sowie des US-Pharma-Unternehmens Moderna - nun ein dritter Corona-Impfstoff in den USA bedingt zugelassen. Zudem handelt es sich um das erste Präparat, das nur einmal gespritzt werden muss.

Anfang Februar hatte Johnson & Johnson die Notfallzulassung für den von seiner Pharmasparte entwickelten Corona-Impfstoff bei der FDA beantragt. Mitte Februar folgte der Antrag bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA. Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag International N.V. in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März abgeben.

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