Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Freepik/Kjpargeter
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EU-Kommissarin schlägt Alarm: Für Corona-Herbst und -Winter wappnen

BRÜSSEL: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides schlägt wegen befürchteter Corona-Wellen im Laufe des Jahres Alarm. Der Sommer müsse dazu genutzt werden, sich auf Herbst und Winter vorzubereiten, heißt es in einem Schreiben der Zypriotin an die Gesundheitsminister der 27 EU-Staaten vom Montag. «Angesichts einer möglichen Verschlechterung der epidemiologischen Situation ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir alle aufmerksam bleiben.» Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vor.

Während die Bürger einen wohlverdienten Sommer ohne die Einschränkungen der vergangenen zwei Jahre genössen, müssten die Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie fortgesetzt werden. In den vergangenen Wochen habe man einen besorgniserregenden Anstieg der Fallzahlen erlebt mit mehr schweren Erkrankungen, mehr Einweisungen ins Krankenhaus und mehr Behandlungen auf der Intensivstation.

Kyriakides verweist in ihrem Brief auf mehrere Maßnahmen, die die EU-Staaten ergreifen sollten. Dazu gehören etwa verstärkte Impf-Bemühungen, die Vorbereitung künftiger Impf-Kampagnen mit angepasstem Impfstoff, der Aufbau von Test-Kapazitäten und einer ganzjährigen Überwachung der Corona-Lage sowie die Bevorratung mit ausreichend Medikamenten.


Luxemburgs Premierminister positiv auf Corona getestet

LUXEMBURG: Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel ist positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Das teilte die luxemburgische Regierung am Montag mit. Der 49-Jährige habe leichte Symptome und arbeite aus dem Homeoffice, hieß es. Die Infektion wurde demnach bei einem Antigen-Schnelltest festgestellt. Ein PCR-Test habe das Ergebnis bestätigt. Bettel hatte sich schon einmal, Ende Juni 2021, infiziert und war damals wegen verstärkter Symptome vier Tage lang im Krankenhaus behandelt worden.


Tschechien beginnt mit vierter Corona-Impfung

PRAG: Alle Erwachsenen in Tschechien haben ab sofort die Möglichkeit, eine zweite Corona-Auffrischimpfung zu erhalten. Seit Montag ist dies nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Prag ohne Anmeldung bei Hausärzten und in Krankenhäusern möglich. Voraussetzung für die vierte Impfung ist, dass der dritte Stich mindestens vier Monate zurückliegt. Der zweite Booster werde allen Menschen ab 60 Jahren und Risikogruppen dringend empfohlen, sagte Gesundheitsminister Vlastimil Valek. Er betonte zugleich, dass die Impfung freiwillig sei.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und die EU-Arzneimittelbehörde EMA hatten die Mitgliedsstaaten in der vergangenen Woche zu diesem Schritt aufgefordert.

Das Infektionsgeschehen zieht in Tschechien seit einiger Zeit wieder leicht an. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Fälle je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - lag am Montag bei 101. Bereits seit Anfang Mai sind alle Corona-Regeln aufgehoben. Neue Maßnahmen seien derzeit nicht erforderlich, weil keine Überlastung der Krankenhäuser drohe, sagte vor kurzem der liberalkonservative Ministerpräsident Petr Fiala.

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als zwei Jahren starben in Tschechien 40.355 Menschen mit oder an dem Virus. Der EU-Mitgliedstaat hat mehr als 10,5 Millionen Einwohner.


Bidens Pandemie-Berater Fauci will bis 2025 in den Ruhestand gehen

WASHINGTON: US-Präsident Joe Bidens Pandemie-Berater Anthony Fauci will noch vor dem Ende von Bidens aktueller Amtszeit in den Ruhestand gehen. «Ich habe das schon lange gesagt», sagte der 81 Jahre alte Immunologe dem Sender CNN am Montag. «Bis zum Ende von Bidens erster Amtszeit werde ich höchstwahrscheinlich gehen.» Ein konkretes Datum für sein Ausscheiden gebe es aber noch nicht, berichtete CNN. Bidens aktuelle Amtszeit endet im Januar 2025.

Der Mediziner Fauci leitet seit 1984 das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal «Politico» sagte er, er rechne nicht damit, Berater der Regierung zu bleiben, bis das Coronavirus ausgerottet sei. «Ich denke, wir werden noch jahrelang damit leben müssen», sagte er.

Der Wissenschaftler gilt seit Jahrzehnten als einer der herausragendsten Experten für Infektionskrankheiten in den USA. In der Corona-Krise war er zu Amerikas Gesicht im Kampf gegen die Pandemie geworden. Fauci hat bislang jeden US-Präsidenten seit Ronald Reagan in medizinischen Belangen beraten.

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