Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Freepik
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Laufzeit von Grünem Pass wird verlängert

TEL AVIV: Die Laufzeit des Grünen Passes für alle Menschen in Israel, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind, wird bis Jahresende verlängert. Dies teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mit. Der Pass war für Geimpfte bislang ein halbes Jahr gültig, beginnend ab dem siebten Tag nach der Zweitimpfung. Unklar blieb bislang, ob anschließend eine Folgeimpfung notwendig ist. Auch Genesene können sich in dem Land mittlerweile impfen lassen.

Der Impfstoff scheine mindestens bis Jahresende zu wirken, erklärte der Generaldirektor des Ministeriums, Chesi Levy, zur Verlängerung der Laufzeit. Er mahnte, weiter Distanz zu halten und in Innenräumen Masken zu tragen.

In Israel hatte kurz vor Weihnachten eine erfolgreiche Impfkampagne begonnen. Die Zahl der Infektionen und schweren Erkrankungen fiel in den vergangenen Wochen stark. Viele Corona-Restriktionen wurden wieder aufgehoben. Geimpfte und Genesene mit Grünem Pass konnten leichter und schneller wieder Grundrechte wahrnehmen.


Weißes Haus nach Trump-Entscheid: Soziale Medien tragen Verantwortung

WASHINGTON: Nach der vorläufigen Bestätigung der Facebook-Sperre von Donald Trump hat das Weiße Haus die Verantwortung der sozialen Medien für die Verbreitung von Fehlinformationen betont. Die Zukunft des früheren Präsidenten auf Plattformen wie Facebook oder Twitter wollte Sprecherin Jen Psaki am Mittwoch bei der täglichen Pressekonferenz in der Regierungszentrale aber nicht kommentieren. Es liege nun an dem Unternehmen, den Fall in den kommenden sechs Monaten noch einmal zu prüfen, sagte Psaki.

US-Präsident Joe Biden sei der Ansicht, dass die sozialen Medien mehr dafür tun müssten, dass Miss- und Fehlinformationen sowie «schädliche, manchmal lebensbedrohliche Informationen» nicht die amerikanische Öffentlichkeit erreichten. Das gelte insbesondere mit Blick auf Themen wie das Coronavirus und Impfungen, aber auch hinsichtlich der Wahlen.

Facebook, Twitter und Youtube hatten Trump im Januar kurz vor dem Ende seiner Amtszeit gesperrt. Auslöser war die Erstürmung des US-Kapitols durch seine Anhänger - und dass er Sympathie für die Angreifer bekundete. Er behauptet nach wie vor ohne jegliche Belege, dass ihm der Sieg bei der Präsidentenwahl im November durch Betrug gestohlen worden sei. Zudem verbreitete Trump als Präsident Fehlinformationen über das Coronavirus über seine Accounts, die eine extrem hohe Reichweite hatten.

Das unabhängige Aufsichtsgremium von Facebook mit dem Namen Oversight Board befand am Mittwoch, dass Trump vorerst nicht auf die soziale Plattform zurückkehren darf. Facebook soll den Sachverhalt aber noch einmal auf den Prüfstand stellen und eine angemessene Strafe festlegen, gemäß den Regeln, die auch für andere Nutzer der Plattform gelten.


Nach Pandemie-Pause: Frieze-Kunstmesse ist in New York zurück

NEW YORK: Die Kunstmesse Frieze New York, die im vergangenen Jahr noch wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt werden musste, ist zurück. Die Messe eröffnete am Mittwoch ihre Türen in der Veranstaltungshalle The Shed im Viertel Hudson Yards im Westen Manhattans und soll bis zum Sonntag laufen. Es handelt sich um eine der größten Vor-Ort-Veranstaltungen in der Metropole seit Anfang 2020.

Die Messe ist im Vergleich zu früheren Veranstaltungen, die meist auf Randall's Island im East River stattfanden, allerdings deutlich verändert: Anstelle von rund 200 Ausstellern sind nur etwa 60 angemeldet, die meisten aus den USA. Alle Besucher müssen einen negativen Corona-Test oder einen Impfnachweis vorweisen. Zusätzlich gibt es eine Online-Version.

New York war im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden, inzwischen ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen aber deutlich gesunken und die Impfkampagne kommt rasch voran.


Lokalbesuch trotz Ausgangssperre: Slowakische Politiker treten zurück

BRATISLAVA: Zwei führende Politiker der slowakischen Regierungspartei «Für die Menschen» haben am Mittwoch ihren Rücktritt erklärt, weil sie von Journalisten trotz geltender Corona-Ausgangssperre bei einem unerlaubten Lokalbesuch ertappt worden waren. Die Boulevardzeitung «Plus7dni» veröffentlichte Fotos, die belegten, dass sich Vize-Parlamentspräsident Juraj Seliga und seine Parteikollegin Jana Zitnanska während der nächtlichen Ausgangssperre mit dem liberalen Präsidenten der Region Bratislava in einer Kneipe getroffen hatten, die einem politisch nahestehenden Journalisten gehört. Seliga habe auf dem Nachhauseweg betrunken gewirkt, berichtete das Medium.

Seliga war als führender Kopf der Demonstrationsbewegung «Für eine anständige Slowakei» bekannt geworden, die nach dem Mord am Investigativjournalisten Jan Kuciak im Februar 2018 entstanden war. Dank dieser Popularität wurde er 2020 ins Parlament in Bratislava gewählt und kandidierte sogar für den Chefsessel in der kleinsten der vier Koalitionsparteien gegen die letztlich siegreiche Vize-Regierungschefin Veronika Remisova.

Die ehemalige EU-Abgeordnete Zitnanska wiederum war gemeinsam mit dem ehemaligen Staatspräsidenten Andrej Kiska Mitgründerin dieser konservativen Partei und zuletzt Vorsitzende des Sozialausschusses im Parlament in Bratislava.


Peloton ruft nach Unfällen Laufbänder zurück

NEW YORK: Der Fitnessgeräte-Anbieter Peloton, ein großer Gewinner der Corona-Krise, ruft nach einer Serie von Unfällen beide Modelle seiner Laufbänder zurück. Brisant ist, dass die Firma Mitte April zunächst eine Warnung der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC vor ihren Laufbändern zurückgewiesen hatte. Jetzt nannte Peloton-Chef John Foley den damaligen Widerspruch einen Fehler und entschuldigte sich. In Deutschland verkauft Peloton die Laufbänder nicht, sondern beschränkt sich auf seine Trainings-Bikes.

Die Peloton-Aktie fiel im frühen US-Handel am Mittwoch zeitweise um mehr als zehn Prozent. Das über 4000 Dollar teure Modell Tread+ war bereits im März in die Schlagzeilen geraten, als der Tod eines Kindes bekannt wurde. Die CPSC berichtete wenige Wochen später von 39 Zwischenfällen und warnte davor, dass Kinder unter die hintere Walze des Laufbands gezogen und eingequetscht werden könnten. Beim etwas günstigeren Modell Tread könne der Bildschirm abbrechen und die Nutzer verletzen, warnten jetzt Peloton und die CPSC.

Dem Unternehmen droht zudem eine Klagewelle. Etliche Anwaltskanzleien trommeln bereits Mandanten für Massenverfahren zusammen, die ersten Sammelklagen wurden bereits bei US-Gerichten eingereicht. Neben betroffenen Kunden rufen Anwaltskanzleien auch Aktionäre auf, sich an den Verfahren zu beteiligen, um Schadenersatz für angeblich wegen der Sicherheitsmängel entstandene Kursverluste einzuklagen.

Peloton war in der Corona-Pandemie angesichts geschlossener Fitness-Studios rasant gewachsen und knackte im Weihnachtsquartal die Marke von einer Milliarde Dollar beim Umsatz. Dabei kam die Firma sogar mit den Lieferungen nicht hinterher und nahm 100 Millionen Dollar in die Hand, um mit schnellerem Transport per Flugzeug und Schiff die «nicht akzeptablen» Wartezeiten zu verkürzen.


Serbien bietet rund 25 Euro für Corona-Impfungen

BELGRAD: Um die weit verbreitete Impfskepsis in der Bevölkerung des Balkanlandes zu überwinden, will Serbien den Bürgern Geld für eine Corona-Impfung zahlen. Wer sich bisher impfen ließ oder bis zum 31. Mai eine Impfung erhält, soll eine einmalige Unterstützung in Höhe von 3000 Dinar (25 Euro) erhalten, gab Präsident Aleksandar Vucic am Mittwoch in Belgrad bekannt. Durchschnittlich verdienen die Serben derzeit 520 Euro im Monat.

Diskriminierende Einschränkungen für Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, kämen nicht infrage, sagte Vucic dem regierungsnahen privaten Fernsehsender Pink. Er halte es für «verantwortungslos und egoistisch», wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte. «Deshalb haben wir darüber nachgedacht, wie wir Menschen belohnen können, die Verantwortung an den Tag legen.»

In Serbien haben derzeit rund 30 Prozent der Menschen zumindest eine Corona-Impfung erhalten. Das Land setzt seit Dezember auch Impfstoffe aus Russland und China ein, die in der EU nicht zugelassen sind. Anfangs erzielte Belgrad damit beachtliche Ergebnisse. In den vergangenen zwei Wochen stieg der Anteil der Menschen, die eine Corona-Impfung erhalten haben, aber nur noch um zwei Prozentpunkte.


Norwegen lockert Corona-Maßnahmen für Geimpfte und Genesene

OSLO: Norwegen lockert seine Maßnahmen für Corona-Geimpfte und -Genesene. Wer einen Schutz gegen Covid-19 habe, dem rate die Regierung nicht länger von unnötigen Reisen innerhalb Norwegens ab, teilte Ministerpräsidentin Erna Solberg am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo mit. Als geschützt gelten dabei von nun an neben vollständig Geimpften auch diejenigen, deren erste Corona-Impfung mehr als drei Wochen her ist, sowie Personen, die in den vergangenen sechs Monaten an Covid-19 erkrankt gewesen sind. Auch für private Zusammenkünfte gelten für diese drei Gruppen gewisse Lockerungen.

Im 5,4-Millionen-Einwohnerland Norwegen haben bislang knapp 1,4 Millionen Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Rund 380.000 haben auch schon Dosis Nummer zwei verabreicht bekommen.

Norwegen will darüber hinaus Anfang Juni eine erste Version eines Corona-Nachweises präsentieren, mit dem im Land Impfungen, Infektionen und negative Corona-Tests nachgewiesen werden könnten. Laut Solberg könnte dieser Nachweis zunächst beispielsweise für den Besuch von Veranstaltungen gebraucht werden.


Bundeskanzlerin Merkel: Erinnerung an NS-Verbrechen lebendig halten

DEN HAAG: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dazu ermahnt, die Erinnerung an die Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges lebendig zu halten. «Das ist die ewige Verantwortung Deutschlands». Es könne keinen «Schlussstrich» geben, sagte Merkel in einer Rede zum niederländischen Tag der Befreiung am Mittwoch in Den Haag.

Merkel erinnerte an das große Leiden der Niederländer unter der deutschen Besatzung von 1940 bis 1945. «Die Verbrechen verjähren nicht.» Nichts könne die Lücken füllen, die die Toten hinterlassen hätten, sagte Merkel.

Über 200.000 Niederländer verloren damals ihr Leben. 102.000 Juden wurden in deutschen Konzentrationslagern ermordet - so viel wie aus keinem anderen von Deutschen besetzten Land. Das Leiden während der Besatzung hatte über Jahrzehnte das deutsch-niederländische Verhältnis schwer belastet.

Vor 76 Jahren, am 5. Mai 1945, endete für die Niederlande die Besatzungszeit. Merkel ist erst die zweite Vertreterin Deutschlands, die die traditionelle Freiheitsrede hält. Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck war 2012 der erste. Merkel sollte bereits 2020 zum 75. Jahrestag des Kriegsendes die Rede halten, das war wegen der Corona-Krise verschoben worden. Wegen der Corona-Maßnahmen konnte sie nur über eine Live-Verbindung dabei sein.


Coronavirus-Infektion bei acht Löwen in indischem Zoo

NEU DELHI: Acht Löwen in einem indischen Zoo sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Löwen hätten Ende April Zeichen von Atemnot gezeigt, inzwischen lägen entsprechende Testresultate vor, teilte das indische Umweltministerium mit. Die Nasen-, Hals- und Atemwegsproben seien unter Narkose genommen worden. Die Tiere seien isoliert worden und sie seien auf dem Weg der Besserung, hieß es. Der Nehru Zoological Park in Hyderabad sei für Besucherinnen und Besucher geschlossen worden.

Seit Beginn der Pandemie gab es immer wieder vereinzelte Meldungen über Sars-CoV-2-Infektionen bei Wild-und Haustieren. In Deutschland gibt es eine Meldepflicht für Infektionen bei Haustieren. In Russland ließ die Aufsichtsbehörde kürzlich einen Corona-Impfstoff für Tiere zu, der unter anderem an Hunden, Katzen und Nerzen getestet worden sei. In vielen Ländern hat es laut dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben, die sich als hochempfänglich für Sars-CoV-2 erwiesen hätten. Dänemark hatte alle Nerze auf Farmen - mehrere Millionen Tiere - töten lassen und begründete dies damit, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe.

In Indien nehmen die Corona-Fälle seit Wochen rasch zu. Krankenhäusern geht seit knapp zwei Wochen immer wieder der medizinische Sauerstoff aus, und sie sind wie auch die Krematorien überlastet. In den vergangenen Tagen wurden jeweils mehr als 300.000 Neuinfektionen erfasst. Es wird von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen.


Zufriedenheit bei Corona-Bekämpfung gesunken

KOPENHAGEN: Die Zufriedenheit mit dem staatlichen Krisenmanagement in der Corona-Pandemie ist in Deutschland laut einer internationalen Umfrage wie in anderen Demokratien deutlich gesunken. Während im Frühjahr 2020 noch 71 Prozent der deutschen Befragten der Meinung gewesen seien, dass ihr Land gut auf die Pandemie reagiere, seien nun nur noch 48 Prozent dieser Ansicht. Das teilte die Demokratie-Organisation des Ex-Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen, die Alliance of Democracies, am Mittwoch in Kopenhagen mit. Der Rückgang entspreche einem allgemeinen Trend in Europa, sei aber deutlich größer als im globalen Durchschnitt.

Fast die Hälfte aller Deutschen (48 Prozent) sei zudem der Meinung, dass die Bundesregierung die Freiheiten der Bürger in der Pandemie zu weit eingeschränkt habe, erklärte die Organisation. 31 Prozent hielten die Einschränkungen dagegen für angemessen. Auch diese Zahlen lagen im europäischen Durchschnitt.

Für die jährliche Studie zur Wahrnehmung der Demokratie, den «Democracy Perception Index», hat das Marktforschungsinstitut Latana im Auftrag der Alliance of Democracies insgesamt mehr als 50.000 Menschen in 53 Ländern befragt, in denen mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung leben. In Deutschland nahmen 1009 Menschen teil.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, heißen es durchschnittlich 58 Prozent der international Befragten gut, wie ihre Regierung auf die Pandemie reagiert - ein Jahr zuvor waren es noch 70 Prozent gewesen. Besonders hoch ist die Zufriedenheit heute demnach in asiatischen Ländern wie Vietnam und China, am niedrigsten in Lateinamerika und Europa, dort besonders in Brasilien, Peru, Polen, Frankreich und Italien. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) meint, dass ihre Freiheiten in der Corona-Krise übermäßig eingeschränkt worden seien. «Wir müssen jetzt aus der Covid-19-Pandemie herauskommen, indem wir den Menschen mehr Demokratie und Freiheit liefern», erklärte Fogh Rasmussen.


Fast 30 Prozent der Menschen mit Corona-Erstimpfung

BERLIN: In Deutschland haben 29,5 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des deutschen Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervor (Stand: 5. Mai, 10.00 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten der Bundesbehörde für Infektionskrankheiten zufolge bislang 8,3 Prozent der Bevölkerung.

Am Dienstag wurden demnach 813.290 Impfspritzen gesetzt. Wie der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter mitteilte, sei das nach dem Start der Impfkampagne in Deutschland der dritte Tag, an dem mehr als 800.000 Impfspritzen gesetzt worden seien. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden.

Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang knapp 31,5 Millionen Dosen, davon etwas mehr als 24,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere gut 6,9 Millionen bei Zweitimpfungen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 33,1 Prozent. Brandenburg liegt mit 26,4 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 88,1 Prozent verbraucht. Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen.


Höchstwert bei täglichen Corona-Todeszahlen

NEU DELHI: Indien hat an einem Tag so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Land erfasst wie nie davor. In den vergangenen 24 Stunden starben 3780 Menschen, wie das indische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. 382.000 Menschen haben sich im selben Zeitraum in Indien nachweislich neu mit Sars-CoV-2 angesteckt. In absoluten Zahlen ist Indien mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern mit insgesamt mehr als 20,6 Millionen erfassten Corona-Infektionen hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen.

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Opferzahl deutlich über den offiziellen Zahlen liegt. In Teilen des Landes ist es Berichten zufolge schwierig, überhaupt auf das Coronavirus getestet zu werden. Besonders in ländlichen Gebieten sterben viele Menschen zu Hause - nicht alle dieser Fälle tauchen letztlich in der Statistik auf.

Angesichts der heftigen zweiten Corona-Welle hat Australien kürzlich alle Einreisen aus Indien verboten - auch für seine eigenen Bürgerinnen und Bürger. Ein in Bengaluru, dem sogenannten indischen Silicon Valley, gestrandeter Australier will nun gerichtlich gegen diese Einreisesperre vorgehen. Die Vorschrift soll zunächst bis Mitte des Monats gelten. Auf Verstöße gegen die Regeln stehen bis zu fünf Jahre Haft, auch hohe Geldstrafen wurden angedroht.


Zwei Asiatinnen in San Francisco mit Messer angegriffen

SAN FRANCISCO: Bei einem Messerangriff in San Francisco sind zwei asiatische Frauen verletzt worden. Wie die US-Polizei am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Nachmittag in der Innenstadt der kalifornischen Metropole. Stunden später sei ein 54-jähriger Verdächtiger festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher dem Sender CBS. Der Mann wohne in San Francisco. Ob die Tat einen rassistischen Hintergrund hatte, war zunächst nicht bekannt.

Die 85 und 65 Jahre alten Opfer seien an einer Bushaltestelle angegriffen worden, berichtete der Sender weiter. Beide hätten im Krankenhaus operiert werden müssen. Die ältere Frau habe durch Stiche in Brust und Arm schwere Verletzungen davongetragen. «Der Angreifer ging auf seine Opfer zu, stach auf sie ein und ging dann am helllichten Tag lässig fort», sagte eine Augenzeugin. «Es liegt eindeutig ein Muster vor, asiatische Einwohner zum Ziel zu machen, vor allem Senioren», sagte Stadt- und Bezirksrat Matt Haney dem «San Francisco Cronicle».

Die Zahl der Gewalttaten gegen asiatische oder asiatischstämmige Menschen in den USA hat zuletzt deutlich zugenommen. Erst am Montag war ein ähnlicher Fall in New York bekannt geworden. Dabei wurde eine 31-Jährige mit einem Hammer angegriffen und verletzt. Auch in San Francisco und Umgebung hat es in den vergangenen Monaten mehrere tätliche Angriffe dieser Art gegeben.

Das US-Justizministerium beobachtet einen «signifikanten Anstieg von Angriffen und Belästigungen», die durch Vorurteile gegen asiatischstämmige Amerikanerinnen und Amerikaner motiviert seien. Verschiedene Kongressabgeordnete sehen einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Ex-US-Präsident Donald Trump hatte das Coronavirus immer wieder als «China-Virus» bezeichnet und sich damit den Vorwurf eingehandelt, Ressentiments bewusst zu schüren.


Entwicklungsminister: G7-Staaten müssen Verantwortung übernehmen

BERLIN: Entwicklungsminister Gerd Müller hat das Ministertreffen der G7-Staaten aufgerufen, in der Corona-Pandemie ein Signal der Verantwortung für die Bekämpfung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen zu setzen. Aus einer Gesundheitskrise sei inzwischen eine Mehrfachkrise geworden, warnte der CSU-Politiker am Mittwoch.

«Weltweit haben 300 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Dazu kommt der Hunger, weil Lieferketten zusammengebrochen sind», so Müller. «130 Millionen Menschen sind durch die Pandemie in Hunger und extreme Armut zurückgefallen. Das gefährdet die Stabilität ganzer Regionen.»

Müller forderte, die G7 müssten vorangehen und die am meisten betroffenen Länder mit einem «Pakt gegen den Hunger» unterstützen. Er begrüße es, dass die 42 besonders gefährdeten Länder mit einem solchen Pakt unterstützt werden sollten. «Von dem Gipfel erwarte ich auch ein klares Zeichen zur finanziellen Unterstützung des Pakts. Deutschland wird auch 2021 einen substanziellen Beitrag leisten, um Menschen, die vom Hunger bedroht sind, zu helfen - insbesondere zur Versorgung der weltweit 80 Millionen Flüchtlinge», sagte Müller.

Beim heutigen virtuellen Treffen der G7 Außen- und Entwicklungsminister sind neben der Verteilung von Corona- Impfstoffen auch die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie Thema. Mit Blick auf die Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) im November wollen sich die G7-Staaten dazu verpflichten, die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und Klimaresilienz weiter auszubauen.

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