Vergnügungsparks in New York dürfen im Frühjahr wieder öffnen
NEW YORK: Die Vergnügungsparks im US-Bundesstaat New York dürfen trotz Corona-Pandemie im Frühjahr wieder öffnen. Masken, Abstand, Einhaltung von Hygieneregeln und Reduzierung der erlaubten Besucherzahlen auf rund ein Drittel seien dabei Pflicht, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit). So kann beispielsweise der berühmte Vergnügungspark Coney Island im New Yorker Stadtteil Brooklyn, der im vergangenen Jahr komplett geschlossen bleiben musste, ab 9. April wieder seine Tore für Besucher öffnen.
Bereits Ende März dürften Vergnügungseinrichtungen in Innenräumen wie beispielsweise Trampolin-Zentren oder Spielhallen wieder öffnen, sagte Cuomo. Damit verkündete der Gouverneur schon zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen neue Lockerungen: Zuvor waren unter anderem Stadien wieder eingeschränkt für Großveranstaltungen freigegeben und die Innenräume der Restaurants, Cafés und Bars der Millionenmetropole New York bei eingeschränkter Kapazität wieder geöffnet worden.
New York - einst Epizentrum der Pandemie in den USA - hat die zweite Welle auch wegen streng durchgesetzter Maßnahmen bislang vergleichsweise gut und mit in der Spitze weniger Krankenhaus-Einweisungen als bei dem fatalen ersten Ausbruch im Frühjahr 2020 überstanden.
Selbsttests an Schulen : 536 positive Fälle
WIEN: Bei den Corona-Tests an österreichischen Schulen sind in dieser Woche 536 Schüler und Lehrer positiv getestet worden. Das teilte das Bildungsministerium der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Am Montag und Mittwoch wurden insgesamt 1,3 Millionen sogenannte Nasenbohrer-Tests gemacht. Wer den seit 8. Februar wieder eingeführten Präsenzunterricht besuchen will, muss sich selbst testen.
«Gerade Volksschulkinder verstehen es von Woche zu Woche besser, die Probenentnahme durchzuführen und damit für valide Ergebnisse zu sorgen», sagte Bildungsminister Heinz Faßmann. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Fälle in einzelnen Bundesländern. Dies liege aber wohl nicht an einer steigenden Infektionshäufigkeit, sondern an einer besseren Testroutine, hieß es.
Mit den Selbsttests würden die hochinfektiösen Schülerinnen und Schüler entdeckt und damit weitere Ansteckungen verhindert. Das österreichische Modell mache Schule. Mittlerweile hätten sich Tschechien, die Slowakei, Frankreich und einige deutsche Länder danach erkundigt, so das Ministerium.
Serbien verabreicht eine Million Impfungen gegen Covid-19
BELGRAD: Serbien hat mit Stand Mittwochnachmittag mehr als eine Million Impfungen gegen die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit Covid-19 verabreicht. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug unter Berufung auf Regierungskreise. Die Zahl schließt Erst- und Zweitimpfungen ein. 356.010 Bürger erhielten die zweite Impfung, nach der bei den derzeit vorhandenen Impfstoffen der weitestgehende Schutz entsteht.
In Hinblick auf die Impfrate steht Serbien in Europa an zweiter Stelle hinter Großbritannien. Das hohe Tempo bei den Impfungen erreicht das Balkanland mit sieben Millionen Einwohnern, weil es neben den westlichen auch russische und chinesische Vakzine verabreicht. Dabei spielt eine Rolle, dass die Führung in Belgrad gute Beziehungen zu Moskau und Peking pflegt. Vor allem aus China konnte sie deshalb relativ zügig große Mengen an Impfstoff besorgen.
«Wir haben Tag und Nacht an nichts anderem gearbeitet», sagte der serbische Präsident Aleksandar Vucic in einem Interview mit «bild.de», das in der Nacht zum Mittwoch veröffentlicht wurde. Die weitaus meisten Impfungen erfolgen mit dem chinesischen Vakzin Sinopharm, das in der EU nicht zugelassen ist.
Auf Kritik an der Menschenrechtslage in den beiden autokratisch regierten Ländern wollte Vucic in dem «Bild»-Interview nicht eingehen. «Wir müssen uns um uns selbst kümmern, um unsere eigenen Leute.» In die inneren Angelegenheiten anderer Länder mische er sich grundsätzlich nicht ein, erklärte er.
US-Regierung pumpt weiteres Geld in Ausbau der Corona-Testkapazitäten
WASHINGTON: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie pumpt die US-Regierung weitere Millionensummen in die Testkapazitäten im Land. Das Weiße Haus teilte am Mittwoch mit, 815 Millionen US-Dollar sollten in die Produktion von Test-Material fließen. 650 Millionen US-Dollar sollten eingesetzt werden, um die Testkapazitäten in Schulen sowie in Einrichtungen wie etwa Obdachlosenunterkünften auszubauen. Außerdem will die Regierung rund 200 Millionen US-Dollar einsetzen, um mutierte Corona-Viren gezielter aufzuspüren - durch die verstärkte Nutzung der sogenannten Genom-Sequenzierung.
Die Direktorin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, sagte am Mittwoch, die ansteckendere britische Coronavirus-Mutation sei in den USA inzwischen in 42 der 50 Bundesstaaten nachgewiesen worden. Die Behörde CDC hatte Mitte Januar gewarnt, die britische Mutation verbreite sich schnell und könne bis März in den USA «zur vorherrschenden Variante» des Coronavirus werden.
Walensky sagte zugleich, die Zahl neuer Corona-Infektionen in den USA sei fünf Wochen in Folge gesunken. In der vergangenen Woche seien im Schnitt 86.000 neue Fälle pro Tag gezählt worden.
US-Präsident Joe Biden hat die Eindämmung der Pandemie zu seinem vorrangigen Anliegen erklärt. Er hat unter anderem als Ziel ausgegeben, dass bis zum Ende seiner ersten 100 Tage im Amt - Ende April - mindestens 100 Millionen Impfdosen verabreicht sein sollen. In den vergangenen Wochen nahm das Impf-Tempo deutlich zu. Laut CDC wurden bislang mehr als 55 Millionen Impfdosen in den USA verabreicht, 15 Millionen Menschen bekamen bereits zwei Impfdosen. Nach Angaben aus dem Weißen Haus wurden im Schnitt von sieben Tagen zuletzt täglich rund 1,7 Millionen Impfdosen gespritzt. Die USA haben rund 330 Millionen Einwohner.
USA wollen ausstehende WHO-Millionen noch im Februar zahlen
NEW YORK: Die USA wollen nach dem Bekenntnis der neuen Regierung zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch im Februar ihre Schulden begleichen. «Bis Ende des Monats beabsichtigen die Vereinigten Staaten, mehr als 200 Millionen (Dollar) an veranschlagten und laufenden Verpflichtungen gegenüber der WHO zu zahlen», kündigte Außenminister Antony Blinken am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat an. Unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump hatten die USA vergangenes Jahr ihren Ausstieg aus der WHO erklärt.
Blinken sagte, die Wiederaufnahme der Zahlungen spiegele das Bestreben der Regierung von Präsident Joe Biden wider, den internationalen Kampf gegen die Corona-Pandemie anzuführen. Nichtsdestotrotz strebten die USA eine Reform der Weltgesundheitsorganisation an. Trump hatte trotz Corona-Krise die Zahlungen an die UN-Organisation im April vergangenen Jahres eingefroren. Der Schritt wäre Anfang Juli 2021 wirksam geworden, wurde von Biden aber gleich am ersten Arbeitstag zurückgenommen.
Die USA sind schon seit 1948 Mitglied der WHO und deren wichtigster Geldgeber. Trumps Entscheidung hatte weltweit Kritik ausgelöst. Er machte der Organisation schwere Vorwürfe in Bezug auf ihren Umgang mit der Pandemie: Er beschuldigte sie, zu spät über die Gefahren des Virus informiert und sich notwendigen Reformen verschlossen zu haben. Damit sei die WHO mitverantwortlich für die hohe Opferzahl.
Papst-Appell zur Fastenzeit: Navigationsgerät des Lebens befragen
ROM: Papst Franziskus will die Fastenzeit nicht als «Reihe von Opfervorsätzen» verstanden wissen, sondern als Suche nach dem besten Weg im Leben. «Es ist eine Zeit, um die Wege zu überprüfen, die wir gehen, eine Zeit, um wieder den Pfad zu finden, der uns nach Hause zurück führt», sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei einer Messe im Petersdom zum Aschermittwoch.
«Versuchen wir uns zu fragen: Wohin führt mich das Navigationsgerät meines Lebens - zu Gott oder zu meinem eigenen Ich?», erläuterte der 84-Jährige. Er mahnte die Menschen zu weniger Selbstverliebtheit und weniger Flatterhaftigkeit.
Bei der Messe bestreute ein Kardinal den Hinterkopf von Franziskus mit Asche. Die Teilnehmer trugen Corona-Schutzmasken, der Papst nicht. Das Kirchenoberhaupt wiederum legte den anwesenden Kardinälen Asche auf die Köpfe. Eine traditionelle Bußprozession auf dem Aventin-Hügel in Rom entfiel zum Corona-Schutz.
Die christliche vorösterliche Bußzeit beginnt unmittelbar nach dem Karneval, der am Aschermittwoch endet. Sie dauert bis vor Ostern.
Von der Leyen: Corona-Impfstoffverträge für 33 Milliarden Euro
BRÜSSEL: Die EU-Verträge mit den Herstellern von Corona-Impfstoffen haben insgesamt ein Volumen von 33 Milliarden Euro.
Die Zahl nannte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Darin enthalten sind nach ihren Angaben etwa 3 Milliarden Euro Vorauszahlungen zum Ausbau der Produktion sowie rund eine Milliarde an Forschungsgeldern. Der Rest ist das Volumen der eigentlichen Impfdosen, die von den EU-Staaten angekauft werden. Kritiker hatten der Kommission immer wieder vorgehalten, zu wenig in die Impfstoffversorgung investiert zu haben.
New York klagt gegen Amazon - mangelnder Arbeitsschutz in Pandemie
NEW YORK: Der US-Bundesstaat New York hat Klage gegen Amazon eingereicht wegen angeblich unzureichender Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter in der Coronavirus-Pandemie. Der weltgrößte Online-Händler habe durch das Versäumnis, für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen, gegen Arbeitsrecht im Bundesstaat verstoßen, teilte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James am Mittwoch mit.
Die Vorwürfe gehen noch weiter. Der Konzern von Multimilliardär Jeff Bezos wird in der Klage auch beschuldigt, Mitarbeiter widerrechtlich gefeuert und diszipliniert zu haben, die gegen die Arbeitsbedingungen protestiert hatten. «Amazon hat den Profit über die Menschen gestellt», sagte James. Während der Konzern in der Krise Milliarden gemacht habe, hätten Mitarbeiter Sicherheitsrisiken ertragen müssen.
Das Unternehmen wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme gegenüber US-Medien zurück. Der Konzern kümmere sich «zutiefst» um die Gesundheit und Sicherheit seiner Mitarbeiter. Amazon war vergangene Woche bereits seinerseits gegen James vor Gericht gezogen, um ihre Klage zu verhindern. Die Staatsanwältin überschreite ihre Befugnisse, die Regulierung der Arbeitsplatzsicherheit stehe ihr nicht zu.
Amazon war unter anderem im April 2020 wegen der Kündigung eines Mitarbeiters in die Kritik geraten, der eine Protestaktion mit gestartet hatte, weil der Konzern Beschäftigte in Staten Island angeblich unzureichend vor dem Coronavirus geschützt habe. Dem Mann sei gekündigt worden, weil er gegen Quarantäne-Auflagen verstoßen und dadurch Kollegen gefährdet habe, hielt Amazon dagegen.
Zwölf Kilometer Lkw-Stau vor Corona-Teststelle
PRAG: In Tschechien sorgen die strengen deutschen Grenzkontrollen und Einreiseregeln für teils erhebliche Komplikationen. Viele Lkw-Fahrer haben den erforderlichen negativen Corona-Test nicht dabei. Vor einem Testzentrum in Rozvadov an der Autobahn D5/E50 Prag-Nürnberg bildete sich am Mittwoch ein zwölf Kilometer langer Lkw-Rückstau auf der rechten Fahrspur. Zeitweise standen nach Angaben der Feuerwehr bis zu 1000 Menschen in der Schlange vor den beiden Zelten, in denen getestet wird.
«Wir versuchen, die Situation zu retten», sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Manche Lkw-Fahrer im Transitverkehr sprächen weder Englisch noch Tschechisch oder Deutsch. Der tschechische Spediteursverband Cesmad Bohemia beklagte, dass mehr als die Hälfte aller grenzüberschreitenden Lieferungen verspätet eintreffe. Das sei ein riesiges Problem, sagte Sprecher Martin Felix. Er forderte, dass ein Test pro Woche genügen sollte.
Wegen der neuen Virus-Varianten dürfen seit Sonntag aus Tschechien nur noch Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es für Pendler systemrelevanter Berufe und Lastwagenfahrer. Sie müssen sich digital anmelden und an der Grenze einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.
Von der Leyen verwundert über Moskaus Impf-Politik
BRÜSSEL: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich verwundert über die russische Impf-Politik mit Liefer-Angeboten an andere Länder gezeigt. Man frage sich, warum Moskau anderen Staaten theoretisch Millionen Dosen seines Impfstoffs Sputnik V anbiete, aber beim Impfen der eigenen Bevölkerung noch nicht ausreichend vorankomme, sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Dies sei eine Frage, die beantwortet werden solle.
Zugleich stellte die deutsche Politikerin klar, dass bei der Europäischen Arzneimittelbehörde bislang kein Antrag des Sputnik-V-Herstellers auf bedingte Marktzulassung in der EU eingegangen sei. Der Hersteller, das staatliche Gamaleja-Forschungszentrum, hatte sich in der Vergangenheit gegenteilig geäußert.
Falls das Gamaleja-Forschungszentrum doch noch die Zulassung in der EU beantrage, müsse er wie jeder andere Hersteller das «ganze Datenset» vorlegen und den gesamten Prozess durchlaufen, sagte von der Leyen. Zudem müsse es eine Inspektion der Produktionsstätten geben. Man habe gelernt, dass es einen stabilen und qualitativ hochwertigen Produktionsprozess brauche.
Corona-Notstand: Slowakei will EU um Hilfe bitten
BRATISLAVA: In der Slowakei hat sich die Corona-Situation so dramatisch zugespitzt, dass das Land nun die EU um Hilfe bitten will. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASR berichtete, beschloss die Regierung in Bratislava am Mittwoch ein offizielles Hilfegesuch im Rahmen der EU-Mechanismen für gegenseitigen Beistand in zivilen Notsituationen. Konkret geht es demnach um die Entsendung von zehn Ärzten und 25 Krankenschwestern aus den EU-Partnerländern. Sollte sich die Lage weiter verschlimmern, wäre auch eine Aufstockung dieses Kontingents vorstellbar, heißt es in dem Vorschlag des slowakischen Gesundheitsministeriums.
Die Slowakei war glimpflicher als die meisten anderen EU-Staaten durch die erste Pandemiewelle im Frühling 2020 gekommen und bestätigte bis Herbst nur 28 Corona-Tote. Etwa seit Oktober steigen aber die Infektionszahlen ebenso wie die Zahl der bestätigten Corona-Toten so dramatisch an, dass Experten vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems warnen. Zudem dominiert mittlerweile die sogenannte britische Variante B.1.1.7 des Coronavirus bei den bestätigten positiven Corona-Fällen.
Bis Mittwoch kletterte die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen seit Ausbruch der Pandemie in dem 5,5 Millionen Einwohner zählenden Land auf 282.864 nach PCR-Tests. Als Corona-Tote zählten die Gesundheitsbehörden in Bratislava bis Mittwoch 6168 Menschen.
Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in der Slowakei binnen 14 Tagen bei 496,4. Die vom ECDC angegebene Zahl von 220,7 Toten pro 100.000 Einwohner im selben Zeitraum war in der EU bereits die zweithöchste hinter Portugal mit 353,5. Nach kurzfristigeren Berechnungen dürfte die Slowakei sogar schon Portugal überholt haben.
Von der Leyen zu Grenzschließungen: An gemeinsame Beschlüsse halten
BRÜSSEL: Mit Blick auf die jüngsten Grenzkontrollen und Einreiseverbote in Europa hat EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen Deutschland und andere Staaten ermahnt, gemeinsam getroffenen Entscheidungen zu folgen. «Wenn man in der Krise schaut, wo sind die größten Schwierigkeiten, dann, wenn wir uns an die gemeinsamen Beschlüsse nicht halten», sagte die deutsche Politikerin am Mittwoch in Brüssel. «Das Virus hat uns gelehrt, dass es durch geschlossene Grenzen nicht aufgehalten wird.» Stattdessen sehe man Störungen an den Grenzen.
Derzeit hätten neun Staaten Maßnahmen an den Grenzen ergriffen, sagte von der Leyen. Darunter ist auch Deutschland, das am Wochenende schärfere Einreiseregeln an den Grenzen zu Tschechien und Tirol eingeführt hatte. Zu Wochenbeginn gab es teils kilometerlange Staus. Eigentlich hatten sich die EU-Staaten jüngst auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt.
EU will bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen von Moderna
BRÜSSEL: Die EU-Kommission hat einen Vertrag über bis zu 300 Millionen weitere Impfstoffdosen des US-Herstellers Moderna ausgehandelt. Dies teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel mit.
Von der Leyen legte außerdem einen Aktionsplan im Kampf gegen die gefürchteten Varianten des Coronavirus vor. Ziel ist, rasch angepasste Impfstoffe gegen die mutierten Viren in großen Mengen zur Verfügung zu haben. «Neue Varianten des Virus entwickeln sich schnell, aber wir müssen in unserer Reaktion noch schneller sein», erklärte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel.
Der Plan namens «Hera Incubator» setzt an drei Stellen an: Entdeckung der mutierten Viren, schnelle Entwicklung und Zulassung von Impfstoffen und Ausbau der Impfstoffproduktion in der EU.
Um die mutierten Corona-Viren gezielter aufzuspüren, schlägt die Kommission die Entwicklung spezialisierter Tests und die verstärkte Nutzung der sogenannte Genom-Sequenzierung vor. Dafür sollen 75 Millionen Euro EU-Gelder bereit stehen, zur Erforschung der Virusvarianten noch einmal 150 Millionen Euro. Ein Netzwerk aus 16 EU-Staaten und fünf weiteren Ländern namens «Vaccelerate» soll klinische Tests beschleunigen, auch bei Kindern und Jugendlichen
Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt wieder
WARSCHAU: In Polen ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen nach einem zeitweisen Rückgang erneut gestiegen und hat den höchsten Stand seit mehr als einem Monat erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch verzeichnete Polen 8994 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Im selben Zeitraum starben 279 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
«Leider beobachten wir, dass sich der Trend zu steigenden Infektionszahlen bestätigt», sagte ein Ministeriumssprecher laut Agentur PAP. Er betonte, es hänge im großen Maße vom Verantwortungsbewusstsein der Bürger ab, wie sich die Werte in den kommenden Tagen entwickeln würden.
Polen hatte am vergangenen Freitag Hotels und Skigebiete für eine Testphase von zwei Wochen erneut geöffnet. Daraufhin war es am Wochenende in dem beliebten Wintersportort zu Party-Exzessen gekommen. Fernsehaufnahmen zeigten dicht gedrängte Gruppen von Feiernden, die tanzend und singend durch die Einkaufs- und Vergnügungsstraße Krupowki zogen. Viele trugen keine Maske. Als Reaktion darauf hat Gesundheitsminister Adam Niedzielski bereits damit gedroht, dass die Regierung die Lockerungen wieder rückgängig machen könnte.
Tschechische Regierung warnt vor Verschlechterung der Corona-Lage
PRAG: Der tschechische Gesundheitsminister Jan Blatny hat an die Menschen in seinem Land appelliert, sich verantwortungsvoll zu verhalten und die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten. Wenn man der Übertragung des Virus nicht gemeinsam Einhalt gebiete, werde die Situation «in zwei bis drei Wochen» im ganzen Land wie in den Hotspots aussehen, warnte der Mediziner am Mittwoch. Es sei eine Anstiegswelle zu beobachten, die sich von Westen kommend nach Osten ausbreite. Die Regierung hatte die Bezirke Cheb, Sokolov und Trutnov weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Der Minister schloss nicht aus, dass man mit weiteren Hotspots ähnlich verfahren werde.
Das Gesundheitssystem als Ganzes nähere sich seinem Limit, sagte Blatny. Im zeitweise stark überlasteten Stadtkrankenhaus der Grenzstadt Cheb (Eger) habe sich die Lage indes verbessert und sei nun «unkritisch». Am Mittwoch meldeten die Behörden 12.486 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden - so viele an einem Tag wie seit Anfang Januar nicht mehr. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als eine Million nachgewiesene Infektionen und 18.596 Todesfälle.
Trotz der Risiken hat sich Industrie- und Handelsminister Karel Havlicek für eine Öffnung der Geschäfte ab nächster Woche ausgesprochen, verbunden mit einer FFP2-Maskenpflicht für das Personal. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. «Es gibt Ansichten, dass Lockerungen wie die Öffnung der Geschäfte absoluter Wahnsinn wären», sagte Regierungschef Andrej Babis der Agentur CTK.
Großbritannien infiziert für Studie Freiwillige mit Corona
LONDON: Für ein besseres Verständnis des Coronavirus will Großbritannien absichtlich Probanden mit dem Erreger infizieren. Bis zu 90 Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren würden in einer «sicheren und kontrollierten Umgebung» dem Virus ausgesetzt, teilte das Wirtschaftsministerium in London am Mittwoch mit. Gesucht würden gesunde, junge Menschen. Die Probanden würden nicht zuvor geimpft, sagte eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage.
Das Projekt soll in den kommenden Wochen starten. Man wolle unter anderem herausfinden, wie das Immunsystem auf das Virus reagiert und wie Infizierte Viruspartikel in die Umgebung abgeben, hieß es. Die Studie werde auch eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Impfstoffen spielen. In einer Folgestudie sollen Probanden mit einem neuen Wirkstoff geimpft und dann dem Virus ausgesetzt werden.
«Die Sicherheit der Freiwilligen hat Vorrang», betonte das Ministerium. Genutzt werde der Corona-Erreger, der seit März 2020 in Großbritannien auftritt und nicht die weitaus ansteckendere Variante B.1.1.7, die im Herbst in Südostengland erstmals aufgetreten war. Ärzte und Wissenschaftler würden die Probanden rund um die Uhr überwachen.
Staatsminister Roth besorgt wegen Impflage auf dem Westbalkan
BERLIN: Der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), blickt mit Sorge auf den chinesische und russische Impfstofflieferungen in den Westbalkan. «Wir machen es Russland und China gerade zu leicht, als Impfstofflieferanten geostrategischen Profit aus der Lage zu schlagen. Hier müssen wir dringend besser werden», sagte er dem Nachrichtenportal «The Pioneer» (Mittwoch). Er forderte die Europäische Union auf, möglichst rasch Impfdosen an die Staaten des Westbalkans zu schicken und ein «Zeichen der Solidarität» zu setzen. «Die Menschen in der Region müssen spüren, dass wir sie nicht allein lassen.»
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic sagte der «Bild»-Zeitung (Mittwoch), Serbien sei von der EU-Seite viel versprochen worden. Er habe aber schnell gewusst, dass es viele Probleme geben würde, von der EU Impfstoffe für sein Land zu bekommen. «Daher begannen wir, mit all den anderen zu arbeiten, inklusive Großbritannien, China, Russland, Vereinigte Arabische Emirate.» Vucic betonte: «Es geht nicht um Politik. Wir retten das Leben unserer Leute.»
Das EU-Land Ungarn bezieht bereits den russischen Impfstoff Sputnik V. Das EU-Land Kroatien bemüht sich nach eigenen Angaben um russische Impfstofflieferungen.
Kroatien bemüht sich um Anschaffung von russischem Impfstoff
ZAGREB: Nach Ungarn bemüht sich Kroatien als zweites EU-Land im Kampf gegen die Corona-Pandemie um den russischen Impfstoff Sputnik V. «Wir haben diplomatische Kontakte geknüpft», sagte Gesundheitsminister Vili Beros am Mittwoch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen HRT. «Es ist nur eine Ausweitung der Anstrengungen der Regierung, allen Bürgern unentgeltlich einen Impfstoff zur Verfügung zu stellen.»
Wichtig seien lediglich zwei Kriterien, fügte Beros hinzu: die Wirksamkeit und die Sicherheit. Sputnik V ist derzeit in der EU nicht zugelassen. Die kroatische Arzneimittelbehörde Halmed könne gegebenenfalls eine Notzulassung erteilen. Dies sei nach EU-Recht möglich, insbesondere wenn der Impfstoff innerhalb der EU knapp sei. «Jeder sucht nach seinem eigenen Weg», sagte Beros.
Der Minister wollte sich nicht näher dazu äußern, in welchen Mengen Kroatien den russischen Impfstoff bestellen möchte. Das Nachrichtenportal jutarnji.hr berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Quellen im Umkreis von Ministerpräsident Andrej Plenkovic, dass es sich um mindestens eine Million Dosen handeln würde. Damit könnten 500.000 Menschen geimpft werden. Kroatien hat vier Millionen Einwohner.
Als bisher einziges EU-Land verabreicht Ungarn den Impfstoff Sputnik V. Bisher wurden aber erst wenige Bürger damit geimpft. Ungarn bestellte in Russland zwei Millionen Dosen, die über die nächsten Monate geliefert werden sollen. Darüber hinaus plant das Donauland auch den Einsatz von Millionen Dosen des Vakzins des chinesischen Unternehmens Sinopharm.
Schwedische Regierung bereitet mögliche Lockdown-Maßnahmen vor
STOCKHOLM: Die schwedische Regierung will mit einer neuen Verordnung die Möglichkeit schaffen, größere Teile des öffentlichen Lebens zu beschränken. «Es gibt weiterhin Bedarf, mehrere Maßnahmen zu ergreifen, und es kann aktuell werden, Teile der schwedischen Gesellschaft zu schließen», sagte Sozialministerin Lena Hallengren am Mittwochmorgen auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in Stockholm. Insgesamt fünf Vorschläge zu verschärften Corona-Maßnahmen werden nun zur Prüfung an die Behörden geschickt. Darunter sind die Möglichkeiten, unter anderem Geschäfte, Einkaufspassagen, Restaurants und Fitnessstudios schließen zu können.
Es sei beunruhigend, dass der Rückgang der Neuinfektionszahlen abgenommen habe, sagte Hallengren. Es bestehe damit ein konkretes Risiko für eine dritte Infektionswelle. Zu den Vorschlägen zählt auch, den Zugang zu gewissen Plätzen zu beschränken. Freizeit- und Tierparks sollen ebenso wie Museen und Kunsthallen unter die Verordnung fallen, mit der die Anzahl der Besucher begrenzt wird.
Schweden hatte im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus von Beginn an eine ganz andere Strategie gewählt als die meisten anderen europäischen Staaten: Statt strikter Corona-Maßnahmen entschloss sich das skandinavische EU-Land zu einem Sonderweg mit verhältnismäßig moderaten Beschränkungen und Appellen an die Vernunft des einzelnen Bürgers. Mittlerweile sind aber auch in Schweden stärkere Einschränkungen eingeführt worden, sie sind bei Weitem nicht so weitgehend wie in Deutschland oder vielen anderen Ländern.
Bislang sind im Zehn-Millionen-Einwohnerland Schweden knapp 620.000 Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Rund 12.500 Menschen sind bisher in Verbindung mit einer Infektion gestorben. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet sind das deutlich höhere Corona-Zahlen als etwa in Deutschland oder dem Rest Skandinaviens. Die Neuinfektionszahlen pro 100.000 Einwohner sind in Schweden zuletzt mehr als doppelt so hoch gewesen wie in der Bundesrepublik.
Mehr als die Hälfte aller Israelis über 30 mindestens einmal geimpft
TEL AVIV: Mehr als die Hälfte aller Menschen in Israel über 30 Jahren ist mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft worden. Dies schrieb Gesundheitsminister Juli Edelstein am Mittwoch bei Twitter. Insgesamt wurden seit dem 19. Dezember etwa 4,1 Millionen Erst- und 2,7 Millionen Zweitimpfungen verabreicht. Israel hat rund 9,3 Millionen Einwohner. Rund 30 Prozent davon sind jünger als 16 Jahre; diese Gruppe kann vorerst nicht geimpft werden.
Zum Vergleich: Deutschland hat etwa neun mal so viele Einwohner wie Israel. Dort erhielten bislang etwa 2,8 Millionen Menschen eine erste und rund 1,5 Millionen auch eine zweite Impfung (Stand 16. Februar).
Die Impfkampagne in Israel hatte im Vergleich zu Spitzenzeiten zwischenzeitlich etwas an Fahrt verloren. Um ihr neuen Schwung zu verleihen, bemüht sich die Regierung, insbesondere ältere Zögernde und jüngere Menschen zur Impfung zu bewegen. Für einen Anreiz sollen Privilegien für Geimpfte sorgen, die am Sonntag eingeführt werden.
Die Regierung hat mit einem schrittweisen Ausstieg aus dem dritten harten Lockdown des Landes begonnen, obwohl die täglichen Infektionszahlen noch immer sehr hoch liegen. Der Corona-Beauftragte Nachman Asch sagte dazu in einem Interview des Senders Kan, er sei mit den Öffnungen einverstanden, verspüre aber gleichzeitig ein gewisses Unbehagen. Es werde trotz der weiterhin hohen Infektionszahlen geöffnet und er hoffe, dass die Impfungen dabei helfen könnten, neue Krankheitsfälle zu verhindern. Er könne aber nicht versprechen, dass es keinen weiteren Lockdown geben werde.
Corona lässt die Löhne sinken
WIESBADEN: Die Corona-Krise hat negative Auswirkungen auf die Einkommen der Menschen in Deutschland. Erstmals seit Beginn der Erhebungen 2007 sind im vergangenen Jahr die Nominallöhne zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden berichtete.
Einschließlich von Sonderzahlungen lagen die Bruttolöhne durchschnittlich 0,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, hieß es auf der Grundlage vorläufiger Zahlen. Da gleichzeitig die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent gestiegen sind, blieben den Beschäftigten real rund 1,0 Prozent weniger Gehalt als noch 2019.
In der Statistik ist allerdings das Kurzarbeitergeld nicht berücksichtigt, das in der Corona-Krise für Millionen Erwerbstätige die Einkommensverluste zumindest abgefedert hat. Die Ausschläge nach unten sind 2020 wesentlich heftiger als in der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2009. Damals waren die nominalen Verdienste noch minimal um 0,2 Prozent gestiegen und die realen Verdienste um 0,1 Prozent gesunken.
Britische Variante wieder im Griff - Auckland öffnet
AUCKLAND: Nach einem dreitägigen Lockdown wegen des Auftauchens der britischen Coronavirus-Variante in Auckland werden die Maßnahmen in Neuseelands größter Stadt weitgehend wieder aufgehoben. Am Donnerstag dürften Schulen und Geschäfte wieder öffnen. Zudem seien Treffen von bis zu 100 Personen erlaubt, sofern sie die Regeln der sozialen Distanz einhielten, teilte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Mittwoch mit. Voraussichtlich am Montag würden dann alle Maßnahmen beendet, hieß es.
Am vergangenen Wochenende waren drei Menschen positiv auf die britische Variante getestet worden. Bei den Infizierten handelte es sich um Mitglieder einer Familie im Süden der Millionenstadt. Bei großangelegten Tests seien seither drei weitere Infizierte entdeckt worden, die aber alle aus der gleichen Familie stammen, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde, Ashley Bloomfield.
Wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist Neuseeland mit seinen gut fünf Millionen Einwohnern bislang extrem erfolgreich im Kampf gegen das Virus. Der Inselstaat ist schon lange zu einer weitgehenden Normalität zurückgekehrt. So gibt es auch wieder voll besetzte Stadien ohne Maskenpflicht.
Insgesamt wurden bislang nur etwa 2000 Infektionen bekannt, 25 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Dem australischen Lowy-Institut zufolge hat Neuseeland das weltweit beste Management der Corona-Krise bewiesen.
Südafrika erhielt 80.000 Dosen des Johnson & Johnson-Impfstoffs
JOHANNESBURG: Südafrika hat die ersten 80.000 Dosen des Corona-Impfstoffs des Pharmakonzerns Johnson & Johnson erhalten. Als einer der ersten wurde am Mittwoch Nachmittag Präsident Cyril Ramaphosa vor laufenden Kameras in einem Krankenhaus bei Kapstadt geimpft. «Dieser Tag stellt einen echten Wendepunkt für uns Südafrikaner dar», sagte er nach der Impfung. Zuvor hatten bereits einige Mitarbeiter des Krankenhauses ihre Impf-Dosis erhalten.
Die Ladung war laut Regierungsangaben am Dienstagabend auf dem Johannesburger Flughafen eingetroffen. Sie soll vorrangig an das Personal des Gesundheitswesens gehen. «Der Impfstoff wurde von Südafrikas Behörde für Gesundheitsprodukte genehmigt», teilte das Gesundheitsministerium in einer Erklärung mit. Von dem Impfstoff hat auch die EU-Kommission Mengen für mindestens 200 Millionen Menschen geordert; er muss aber in der Europäischen Union erst noch von der zuständigen Behörde zugelassen werden. Das Besondere ist, dass er voraussichtlich nur einmal gespritzt werden muss.
Laut offiziellen Angaben hat sich der Kap-Staat neun Millionen Dosen dieses Impfstoffs gesichert, nachdem eine zuvor geplante Impfaktion mit dem Präparat von Astrazeneca wegen der Zweifel an dessen Wirksamkeit gegen die im Lande vorherrschende Coronavirus-Variante kurzfristig ausgesetzt worden war. Gesundheitsminister Zweli Mkhize teilte im Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass diese Dosen nun der Afrikanischen Union (AU) zur Verteilung an interessierte Länder auf dem Kontinent angeboten werden sollen.
Das Astrazeneca-Präparat schützt bei einer zunächst in Südafrika entdeckten Variante möglicherweise weniger vor milden und schweren Verläufen von Covid-19. Wegen dieser ansteckenderen Variante des Virus stufte die Bundesregierung den Kap-Staat Anfang Februar als Corona-Risikogebiet mit besonders gefährlichen Virusmutationen ein. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem zahlenmäßig am stärksten betroffenen afrikanischen Land knapp 1,5 Millionen Infektionen registriert, gut 48.300 Menschen starben an den Folgen.
WHO: Britische Corona-Variante schon in 94 Ländern nachgewiesen
GENF: Die zuerst in Großbritannien aufgetretene und besonders ansteckende Variante des Coronavirus ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in mittlerweile 94 Ländern nachgewiesen worden. Das teilte die Organisation am späten Dienstagabend in Genf mit. Die aus Südafrika stammende Virus-Variante hat sich demnach bereits auf 46 Länder ausgebreitet, bei der zunächst in Brasilien und Japan entdeckten Mutante seien es 21 Länder. Anzunehmen ist jedoch, dass Varianten wie die britische Mutante B.1.1.7 sich unbemerkt noch weiter ausgebreitet haben, da nicht jede Ansteckung auch entdeckt und entsprechend registriert wird.
Sorgen bereitet vor allem die britische Mutante, die nach vorsichtigen Schätzungen gut ein Drittel ansteckender ist als das ursprüngliche Virus. Auch für andere Varianten wie die südafrikanische wird eine höhere Übertragbarkeit angenommen, genaue Daten dazu gibt es aber noch nicht.
Angesichts der zunehmenden Verbreitung dieser Virusvarianten bietet die gleichzeitig zurückgehende Gesamtzahl der Neuinfektionen wenig Anlass zur Entwarnung. In der vergangenen Woche wurden nach WHO-Angaben weltweit 2,7 Millionen zusätzliche Infektionen nachgewiesen. Das seien rund 500.000 Fälle oder 16 Prozent weniger als in der Vorwoche, hieß es. Der stetige Rückgang der Neuinfektionen vom bisherigen Höchststand von knapp fünf Millionen Fällen in der ersten vollen Januar-Woche setze sich damit fort. Bei den Sterbefällen gab es laut WHO einen Rückgang von zehn Prozent auf 81.000 zusätzliche Tote im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Brasiliens Umweltminister mit Coronavirus infiziert
BRASÍLIA: Mit dem brasilianischen Umweltminister Ricardo Salles ist ein weiteres Kabinettsmitglied positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies berichteten brasilianische Medien unter Berufung auf das Umweltministerium in Brasília am Dienstagabend (Ortszeit). Salles habe hohes Fieber und werde in Isolation bleiben, aber es gehe ihm gut.
Salles ist den Berichten zufolge das 15. Mitglied der ersten Ebene der Regierung, das sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Dazu gehören auch Präsident Jair Bolsonaro (im Juli) und Vizepräsident Hamilton Mourão (im Dezember). Bolsonaro hatte das Coronavirus zuerst verharmlost und zieht mittlerweile auch den Sinn von Impfungen in Zweifel.
Bislang haben sich im größten Land Lateinamerikas mehr als 9,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher. Zudem sind fast 241.000 Patienten in Brasilien im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.
Angesichts fehlender Impfstoffdosen setzen nach der Ankündigung Rio de Janeiros auch die brasilianischen Metropolen Cuiabá und Salvador die Corona-Impfungen aus oder kündigten eine Unterbrechung an. Das Gesundheitsministerium, das bisher rund zwölf Millionen Dosen der Impfstoffe von Astrazeneca und dem chinesischen Hersteller Sinovac bekommen hat, kündigte die Lieferung weiterer 54 Millionen Dosen von Sinovac an.