Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Foto: Freepik
Foto: Freepik

Microsoft verfehlt Erwartungen bei Gewinn und Erlösen

REDMOND: Der Software-Riese Microsoft hat im jüngsten Quartal trotz deutlich mehr Umsatz schlechter als erwartet abgeschnitten. Corona-Lockdowns in China, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und der zuletzt schwächere PC-Markt erschwerten die Geschäfte, teilte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. In den drei Monaten bis Ende Juni verdiente Microsoft 16,7 Milliarden Dollar und damit zwei Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Erlöse legten um zwölf Prozent auf 51,9 Milliarden Dollar zu.

Trotz der deutlichen Geschäftszuwächse hatten Analysten mit besseren Zahlen gerechnet. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit Kursverlusten. Die Bilanz litt auch erheblich unter dem starken Dollar, der Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung schmälert. Ohne diesen Wechselkurseffekt hätte das Umsatzplus dem Unternehmen nach bei 16 Prozent gelegen. Microsoft macht einen wesentlichen Teil seiner Geschäfte außerhalb des US-Heimatmarkts und hatte die Erwartungen an die Quartalszahlen im Juni bereits gedämpft.


Richtervereinigungen kritisieren Entwürfe für Justizgesetz

BUKAREST: Drei Vereinigungen von Richtern und Staatsanwälten in Rumänien haben die jüngsten Entwürfe des Justizministeriums für Gerichtsreformen scharf kritisiert. Die vorgeschlagenen Regelungen stünden im Gegensatz zu den Standards und Anforderungen der Europäischen Union (EU), zu denen sich das Land verpflichtet hat, hieß es in der Stellungnahme, die am Dienstag in Bukarest veröffentlicht wurden. «Es ist einfach unverständlich, wieso diese Projekte in der vorgeschlagenen Form angenommen werden sollten», schrieben die Richter und Staatsanwälte.

Im EU-Land Rumänien schwelt seit Jahren ein Streit um die Unabhängigkeit der Gerichte und Staatsanwaltschaften bei der Korruptionsbekämpfung. Der sozialistische Ministerpräsident Livniu Dragnea, der von 2015 bis 2019 amtierte, ließ den Handlungsspielraum der bis dahin erfolgreich arbeitenden Sonderstaatsanwaltschaften DIICOT (gegen organisiertes Verbrechen) und DNA (Korruptionsbekämpfung) massiv einschränken. Für die Richter und Staatsanwälte wurde außerdem eine eigene, von der Regierung eingesetzte Disziplinarkammer geschaffen.

Anschließend verbüßte Dragnea selbst eine Gefängnisstrafe wegen Korruption. Die nachfolgende bürgerlich-sozialistische Koalition verpflichtete sich gegenüber der EU, die Unabhängigkeit der Justiz in vollem Umfang wiederherzustellen. Diese Zusage ist auch Voraussetzung dafür, dass Rumänien Gelder aus den Corona-Wiederaufbaufonds der EU erhält.

Die bereits am vergangenen Donnerstag vorgelegten Gesetzesentwürfe wiesen allerdings nicht in diese Richtung, stellten die Richtervereinigungen fest. Unter anderem würden wichtige Richter- und Staatsanwaltsämter weiterhin politisch besetzt. Außerdem könne der von der Regierung ernannte Oberstaatsanwalt künftig die Einstellung von Verfahren der Sonderstaatsanwaltschaften anordnen.


Mercedes-Benz berichtet über Geschäft im ersten Halbjahr

STUTTGART: Vor dem Hintergrund der Halbleiter-Knappheit und Corona-Lockdowns in Asien berichtet Mercedes-Benz am Mittwoch (07.00 Uhr) über sein Geschäft in der ersten Jahreshälfte. Dabei wird sich auch Konzernchef Ola Källenius zu Wort melden. Der Autohersteller hatte bereits berichtet, dass er von Januar bis Ende Juni des laufenden Jahres 985.200 Pkw verkauft hat, das waren 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Mercedes setzt vor allem auf teure und schwere Luxusautos, um mehr zu verdienen. Von Januar bis Ende März hatte der Hersteller mit dem Stern trotz sinkender Absatzzahlen Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Mercedes bietet aus eigener Sicht attraktive Autos an, für die Kunden bereit seien, vergleichsweise hohe Preise zu zahlen.

Die Nachfrage sei weiter hoch, hatte Mercedes erst zur Monatsmitte berichtet. China ist für die Stuttgarter besonders wichtig: Der Hersteller lieferte bisher gut ein Drittel aller neuen Wagen seiner Stammmarke dort aus.


DER Touristik: Buchungen zuletzt weit über Vor-Corona-Sommer

FRANKFURT/MAIN: Die hohe Inflation scheint die Reiselust der Menschen in Deutschland nicht zu bremsen. «Die Buchungseingänge der letzten Monate lagen weit über dem Stand vor der Pandemie», berichtete Ingo Burmester, Chef von DER Touristik Zentraleuropa am Dienstag. Der Umsatz liege in diesem Sommer 2022 bei den Konzern-Veranstaltern Dertour, Jahn Reisen, ITS, Meiers Weltreisen und Travelix über dem Niveau des Vor-Corona-Sommers 2019. «Wir haben eine neue Normalität.»

Nach einer Auswertung des Buchungs- und Reiseverhaltens lassen sich die Reisenden den Urlaub in diesem Sommer zudem mehr kosten. Sie geben demnach im Schnitt 51 Prozent mehr für ihren Hotelaufenthalt aus. Dabei buchten sie insbesondere höhere Hotelkategorien und mehr All-Inclusive-Verpflegung.

Hotels mit drei oder weniger Sternen werden den Angaben zufolge seltener gebucht als vor der Pandemie: Im Sommer 2019 entschieden sich 40 Prozent der Gäste für diese Kategorien, in diesem Sommer sind es lediglich 28 Prozent. Die Nachfrage nach Vier-Sterne- und Fünf-Sterne-Hotels steigt dagegen. Insgesamt buchten etwa drei Viertel der Gäste Hotels in dieser Kategorie. 2019 waren es nur 60 Prozent.

Auch das Marktforschungsunternehmen GfK war jüngst zu dem Ergebnis gekommen, dass die Menschen bei Reisen in diesem Sommer nicht sparen. Nach mehr als zwei Jahren Corona-Pandemie bestehe hier ein großer Nachholbedarf bei den Konsumenten. Die Buchungszahlen für private Urlaubsreisen seien in der aktuellen Sommersaison vergleichbar mit dem letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019, teils gingen sie sogar darüber hinaus, hatte die GfK mitgeteilt.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.