Neues Zentrum zum Aufspüren von Kampfstoffen

​Chemiewaffen-Behörde

Niederländischer König eröffnet ChemTech Center der OPCW. Foto: epa/Sem Van Der Wal / Pool
Niederländischer König eröffnet ChemTech Center der OPCW. Foto: epa/Sem Van Der Wal / Pool

NOOTDORP: Der niederländische König Willem-Alexander hat das neue Zentrum für Chemie und Technologie der Kontrollbehörde zum Verbot der Chemiewaffen (OPCW) eröffnet. Das Zentrum in Nootdorp bei Den Haag umfasst ein großes Labor sowie Trainingseinrichtungen. Dort sollen Chemikalien analysiert und mögliche Kampfstoffe aufgespürt werden. Das Zentrum unterstreiche die Anstrengungen der Weltgemeinschaft für eine Welt ohne Chemiewaffen, teilte die OPCW am Freitag mit.

«Das Zentrum ermöglicht es der OPCW Schritt zu halten mit den schnellen Entwicklungen in Wissenschaft und Technologie sowie auch Experten der Vertragsstaaten auszubilden», sagte der Generaldirektor der OPCW, Fernando Arias. Das rund 43 Millionen Euro teure Zentrum mit einer Oberfläche von knapp 6000 Quadratmetern wurde von 56 Vertragsstaaten, darunter auch Deutschland, finanziert.

Die Behörde mit Sitz in Den Haag muss die Durchsetzung der Konvention zum Verbot von Chemiewaffen kontrollieren. Die 193 Vertragsstaaten verpflichteten sich, alle Bestände ihrer Chemiewaffen zu melden und zu vernichten sowie keine Chemiewaffen einzusetzen. In wenigen Wochen werden nach Angaben der OPCW alle gemeldeten Bestände vernichtet sein. Mehr als 70.000 Tonnen der tödlichsten Waffen wie Senfgas oder Sarin wurden seit 1997 vernichtet. Die restliche rund 127 Tonnen werden zurzeit in den USA zerstört.

Beim Verdacht auf Einsatz von Chemiewaffen in Konfliktfällen schickt die OPCW Ermittler in das betreffende Land. Im Syrien-Krieg hatten Regierungstruppen mehrfach verbotene Kampfstoffe eingesetzt. Die Behörde inspiziert auch regelmäßig die chemische Industrie in Vertragsstaaten.

Zu den Staaten, die die Konvention nicht unterzeichneten, gehören Nordkorea, Israel, Ägypten und Südsudan. Die OPCW war für ihren Einsatz 2013 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

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