UK-Parlament beschließt strikteres Asylrecht

Britische Innenministerin Suella Braverman verlässt Downing Street 10. Foto: epa/Tolga Akmen
Britische Innenministerin Suella Braverman verlässt Downing Street 10. Foto: epa/Tolga Akmen

LONDON: Das britische Unterhaus hat am Mittwoch für eine geplante Verschärfung der Asylgesetzgebung gestimmt. Für den von Innenministerin Suella Braverman vorgelegten Gesetzentwurf (Illegal Migration Bill) stimmten am Abend in dritter Lesung 289 Abgeordnete, dagegen 230. Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss es auch die Zustimmung des Oberhauses bekommen.

Mit dem Gesetz soll Menschen, die auf irreguläre Weise ins Land gekommen sind, der Weg zu einem Asylverfahren verbaut werden. Sie sollen stattdessen eingesperrt und schließlich abgeschoben werden. Die Regierung will damit vor allem Migranten abschrecken, die auf kleinen Booten über den Ärmelkanal nach Großbritannien gelangen. Im vergangenen Jahr waren das mehr als 45.000 Menschen.

Der Europarat und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mahnten, Großbritannien verletze damit seine internationalen Verpflichtungen gegenüber Asylsuchenden.

Selbst in der konservativen britischen Regierungspartei gab es scharfe Kritik an dem Gesetzentwurf. Ex-Premierministerin Theresa May sprach von einem «Schlag ins Gesicht» der Menschen, die sich für die Opfer von moderner Sklaverei einsetzen. Auch sie sollen nach den Plänen der Regierung abgeschoben werden können, sollten sie auf irregulärem Weg ins Land gekommen sein. Das mache sie noch anfälliger für Drohungen ihrer Peiniger, sagte May.

Innenministerin Braverman hingegen hatte ihr Vorhaben am Mittwoch verteidigt. In einem Interview mit dem Sender Sky News behauptete sie, viele irregulär eingereiste Menschen seien in Drogenkriminalität, Gewaltverbrechen oder Prostitution verwickelt - ohne allerdings dafür Beweise vorzulegen.

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Thomas Knopf 28.04.23 09:50
Dazu fällt..
.. mir der Spruch von Robert Gernhardt ein : Die Kritiker der Elche, waren früher selber welche..
OTTO ULLMANN 27.04.23 16:40
Migranten sollen nach Deutschland weiterreisen !
In Deutschland gibt es nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes kaum noch Reserven, um fehlende oder demnächst ausscheidende Fachkräfte zu ersetzen !
werner spierling 27.04.23 16:20
Die Engländer haben vollkommen Recht das ist ihr Land sie können selbst entscheiden was ja der dumme deutsche das Sozialamt für die Welt nicht kapiert weil unsere Politiker in ihrem Bunker in Berlin keine Ahnung haben was das Volk will für die eigenen Leute gibt es kaum bezahlbare Wohnungen das Schiff Deutschland ist übervoll dem Untergang geweiht der Staat ist Pleite.Der Rechtsruck ist vorprogramiert mit dieser Asylpolitik die uns diese Merkel eingeprockt hat Hauptsache sie ist gut versorgt Mehr als 100 Milliarden wurden dem deutschen Volk dadurch gestohlen.
Ingo Kerp 27.04.23 12:30
Diese radikale aber sicher effiziente Migrantenpolitik dürfte wohl nur funktionieren, wenn GB sich als Mitglied des EuGH verabschiedet. Wenn GB damit durchkommt, dürfte sich wohl keiner mehr dahin auf den Weg machen, wer moechte schon interniert werden, um danach in Ruanda zu landen?