Auktion für weltgr. Nashornzuchtprojekt endet.

Foto: Pixabay/Nel Botha
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KAPSTADT: Das ist doch ein ungewöhnliches Angebot: Wer das nötige Geld hat, kann in Südafrika eine riesige Nashorn-Farm mit Hunderten Tieren ersteigern. Ob das Projekt am Ende tatsächlich den Besitzer wechselt?

In Südafrika ist am Montagnachmittag die Versteigerung des größten Nashornzuchtprojekts der Welt zu Ende gegangen. Eigentümer John Hume besitzt nach eigenen Angaben knapp 2000 bedrohte Breitmaulnashörner auf seiner Farm «Platinum Rhino» im Norden des Landes - gut 12 Prozent der geschätzt 16.000 Breitmaulnashörner weltweit. Der Einstiegspreis der Auktion war auf 10 Millionen US-Dollar (etwa 9 Millionen Euro) angesetzt. Zunächst gab es keine Informationen, wie viele Bieter bei der Auktion mitgeboten haben und wie hoch das höchste Gebot ausfiel.

Der 81-Jährige John Hume züchtet Breitmaulnashörner bereits seit mehr als 30 Jahren. Auf seiner 8500 Hektar großen Farm, die er als «größtes privates Nashornschutzprojekt der Welt» bezeichnet, seien mehr als 1800 Nashornkälber geboren worden. Das Projekt solle dazu beitragen, die rückläufige Zahl von Breitmaulnashörnern auf dem afrikanischen Kontinent wieder anzuheben, heißt es auf der Website der Farm. Die Nashörner leben dauerhaft auf dem Farmgelände.

John Hume hoffe auf einen passionierten Käufer, der bereit ist, viele Millionen Euro in das Projekt zu stecken, sagte die Sprecherin und Schwiegertochter Tammy Hume. «John hat das Projekt bislang selbst finanziert. Jetzt ist ihm das Geld ausgegangen.» Die Betriebskosten beliefen sich jährlich auf knapp drei Millionen Euro, ein Einkommen werde nicht erwirtschaftet. «Der Lohn ist der Beitrag, den die Farm zum Schutz der Nashörner beiträgt», so Hume.

Ein Großteil der laufenden Kosten wird nach Angaben der Sprecherin von Sicherheitsmaßnahmen verursacht, um die Nashörner vor Wilderern zu schützen. Das Horn der Tiere ist vor allem in China und Vietnam begehrt, wo ihm aphrodisierende und heilende Kräfte zugeschrieben werden. Dabei bestehen die Hörner aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel.

Obwohl der Handel mit Horn von Nashörnern international verboten ist, sind von 2018 bis 2021 nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) mindestens 2707 afrikanische Nashörner Wilderern zum Opfer gefallen. 90 Prozent der Fälle wurden aus Südafrika gemeldet, wo die meisten Nashörner leben.

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