Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

Vorbereitungsarbeiten vor der Einweihung des neuen internationalen Flughafens Felipe Angeles in Mexiko. Foto: epa/Isaac Esquivel
Vorbereitungsarbeiten vor der Einweihung des neuen internationalen Flughafens Felipe Angeles in Mexiko. Foto: epa/Isaac Esquivel

Neuer Hauptstadtflughafen in Mexiko eröffnet

ZUMPANGO: In Mexiko ist ein zweiter Hauptstadtflughafen eröffnet worden. Der erste kommerzielle Flieger startete am Montag vom internationalen Flughafen Felipe Ángeles. Bei dessen Bau auf einem Militärstützpunkt rund 50 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt handelte es sich um eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Regierung des populistischen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador - neben einer Zugstrecke auf der Halbinsel Yucatán und einer Ölraffinerie. «Mission erfüllt», verkündete dieser bei einer Pressekonferenz vor Ort.

Zur Eröffnung waren nach Medienberichten manche Zufahrtsstraßen nicht fertig, eine geplante Anbindung an ein öffentliches Schienennetz stand noch aus. Kritik gab es auch an der langen Anfahrt aus Mexiko-Stadt, die den Berichten zufolge ein Grund war, weshalb bislang wenige Fluggesellschaften den neuen Flughafen nutzen wollten. Auch kritisierte etwa die Gruppe «Mexikaner gegen die Korruption», dass das Militär, das mit dem Bau betraut wurde, Aufträge ohne Ausschreibungen an fragwürdige Unternehmen vergeben habe.

Mexikos vorherige Regierung hatte bereits mit dem Bau eines neuen Flughafens begonnen, der den bestehenden, überlasteten international Flughafen Benito Juárez (AICM) ersetzen sollte. López Obrador stoppte das Projekt jedoch, als er Ende 2018 an die Macht kam, mit Hinweis auf zu hohe Kosten und angebliche Korruption. Indem stattdessen der Militärflughafen Santa Lucía ausgebaut wurde, um den AICM zu entlasten, sparte das nordamerikanische Land ihm zufolge rund 125 Milliarden Peso (derzeit etwa 5,55 Milliarden Euro). Mexiko-Stadt ist eine der größten Städte der Welt - rund neun Millionen Menschen leben im Kerngebiet und etwa 22 Millionen im Großraum.


Warnstreik an acht Flughäfen - Ausfälle und Verspätungen erwartet

FRANKFURT/MAIN: Mal wieder ist bei Fluggästen Geduld gefragt. Die Gewerkschaft Verdi überzieht die Flughäfen mit einer Warnstreikwelle, um die Interessen der Sicherheitskräfte durchzusetzen.

Flugausfälle, Verspätungen und lange Wartezeiten drohen den Passagieren am Dienstag an acht deutschen Flughäfen. Die Gewerkschaft Verdi hat die privaten Sicherheitskräfte zu einem ganztägigen und nahezu flächendeckenden Warnstreik aufgerufen.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt werden wegen fehlender Kontrollen erneut keine Passagiere zusteigen können, wie der Betreiber Fraport mitgeteilt hat. Für Notfälle und Umsteiger ist ein Notdienst eingerichtet.

Außerdem sollen Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn bestreikt werden. Die Flughäfen erwarten erhebliche Einschränkungen des Luftverkehrs, konnten eine genaue Zahl der Ausfälle aber noch nicht nennen. «Wir empfehlen Reisenden, vor der Fahrt zum Flughafen unbedingt den Flugstatus bei der Fluggesellschaft zu checken», sagte eine Sprecherin des Flughafens Stuttgart.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi zeitversetzt an mehreren Flughäfen ganztägige Warnstreiks durchgezogen, was zu Protesten bei den Flughäfen und Fluggesellschaften führte. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen, die Verdi mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen führt. Eine fünfte Runde ist für Donnerstag in Raunheim bei Frankfurt angesetzt.

Die Sicherheitskontrollen stehen unter Aufsicht der Bundespolizei und sind weitgehend an private Dienstleister ausgelagert. Lediglich in Bayern werden Kontrolleure nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bezahlt und streiken daher nicht mit. Verdi fordert, die Gehälter in den Luftsicherheitsdiensten um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. Wesentlich kostspieliger könnten regionale Angleichungen sowie vereinheitlichte Tarifgruppen werden, die den Arbeitgebern zufolge für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bringen würden.


Fluglotsen: Polnische Flugsicherung bald mit Personalmangel?

FRANKFURT/MAIN: Auf drohende Personalprobleme bei der zivilen polnischen Flugsicherung Pansa haben die europäischen Fluglotsengewerkschaften aufmerksam gemacht. Dies könnte auch zu Engpässen im deutschen Luftraum führen. Neben den Luftraumeinschränkungen wegen des Ukraine-Kriegs droht bereits zum Monatsende das Ausscheiden von knapp 50 Lotsen, die abgesenkte Tarifgehälter nicht akzeptieren wollen, berichtete am Montag der Vize-Vorsitzende der Gewerkschaftskoordination ATCEUC, Volker Möller. Insgesamt wollten rund 180 der 204 Lotsen an Tower und Center Warschau die um 70 Prozent abgesenkten Bezüge ablehnen.

Wegen des Ukraine-Kriegs ist die Leistungsfähigkeit des polnischen Luftraums bereits eingeschränkt, weil die zivilen Überflugrouten aus Sicherheitsgründen von der russischen Grenze nach Westen verlegt wurden. Möller machte Pansa-Chef Janus Janiszewski für den zusätzlich drohenden Personal-Aderlass verantwortlich. Der frühere Gewerkschafter wolle die Corona-Flaute nutzen, um mit einem einseitigen Tarifdiktat die Kosten zu Lasten der operativen Mitarbeiter zu senken. Dem Vernehmen nach sollen sich etliche zivile Fluglotsen aus Polen bei der Deutschen Flugsicherung beworben haben.

Ein Personalengpass in Warschau könnte direkte Auswirkungen auch auf den deutschen Luftraum haben, wenn keine Überflüge über ganz Polen mehr möglich wären, sondern nur noch Direktverkehre von und nach Warschau, sagte Möller. Insbesondere Flüge aus Skandinavien würden dann nach Deutschland umgeleitet, wie auch die Deutsche Flugsicherung in Langen bei Frankfurt bestätigte. Die Lage ist Gegenstand europäischer Abstimmungsgespräche. Europaweit wird für den ab Ende März beginnenden Sommerflugplan mit einem starken Anstieg des Luftverkehrs gerechnet.

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