Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

Foto: Freepik
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Polizei: Flucht aus Flugzeug in Spanien eventuell in Facebook geplant

PALMA: Die spanische Polizei prüft, ob die Notlandung einer marokkanischen Passagiermaschine auf Mallorca und die anschließende Flucht von 21 Passagieren möglicherweise auf Facebook geplant worden ist. Dabei gehe es um eine Mitteilung in einer marokkanischen Facebook-Gruppe, in der die Ereignisse vom vergangenen Freitag schon vor längerem beschrieben worden sein sollen. Ob diese Mitteilung etwas mit der Notlandung zu tun habe, sei aber noch offen, teilte die Polizei am Montag mit.

Die Maschine der Fluggesellschaft Air Arabia Maroc hatte auf dem Weg von Casablanca nach Istanbul einen medizinischen Notfall an Bord gemeldet und um eine Notlandung auf Mallorca gebeten. Der angeblich erkrankte Passagier wurde von Sanitätern in ein Krankenhaus gebracht. Während die Maschine auf dem Flughafen wartete, stürmten männliche Passagiere aus dem Flugzeug, sprinteten über die Rollbahn zum Zaun um den Flughafen und verschwanden in der Nacht. Zugleich meldete das Krankenhaus, dass der angeblich kranke Passagier wohlauf und sein Begleiter verschwunden sei.

In dem auf Arabisch abgefassten Text im Internet, von dem nur noch ein Foto, ein sogenannter Screenshot, existiert, heißt es unter anderem nach einer Übersetzung der Deutschen Presse-Agentur: «Ihr müsst Tickets von Casablanca nach Istanbul über Spanien buchen. (...) Sobald ihr über Spanien fliegt, tut einer von euch so, als sei er krank und fängt an zu schreien und seine Freunde müssen Chaos anrichten, indem sie um Hilfe bitten, dass der Passagier schnell gerettet wird, ehe er stirbt. Dieser Trick zwingt den Kapitän zu einer Notlandung.» Dann solle die Flucht versucht werden, so der Text weiter.

Die Polizei suchte am Montag weiter nach zwölf der Passagiere. Zwölf andere, die in Gewahrsam genommen werden konnten, wurden dem Haftrichter vorgeführt. Ihnen droht ein Strafverfahren.


Rückkehr in die Normalität: Europäer fliegen wieder in die USA

FRANKFURT/WASHINGTON: Fast 20 Monate nach dem coronabedingten Einreiseverbot für EU-Bürger haben die USA ihre Grenzen wieder geöffnet. Am Flughafen warteten die ersten Passagiere geimpft und voller Vorfreude auf ihre Trips über den Ozean.

Es herrscht eine fast aufgekratzte Stimmung am Flugsteig Z54 am Frankfurter Flughafen. Abflugbereit steht an diesem Montagmorgen der Lufthansa-Flug LH400 nach New York. Die Flugbegleiter verteilen kleine US-Flaggen und Hochglanz-Postkarten. «Ich bin so froh, dass es endlich losgeht», sagt der 23 Jahre alte Hannes Joos, der gemeinsam mit einem Freund seinen Onkel in New York besuchen will. Eine Woche Urlaub und Verwandtschaftsbesuch - das war für die meisten Europäer für fast 20 Monate unmöglich, weil die USA zur Abwehr der Pandemie ihre Grenzen für EU-Ausländer dichtgemacht hatten.

Mehr als eineinhalb Jahre lang trennten die Reisebeschränkungen Familien, Liebespaare und Freunde. Geschäftsleute konnten plötzlich nicht mehr ohne Weiteres in die USA reisen. Touristen blieben Ziele verwehrt. Der weitgehende Einreisestopp belastete zunehmend die Beziehungen zwischen den USA und ihren europäischen Partnern wie Deutschland. Die EU hatte die Mitgliedstaaten bereits Juni aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen wieder erlaubt, ausdrücklich auch für US-Urlauber, während sich die Amerikaner in umgekehrter Richtung bis zum 8. November Zeit nahmen.

«Wir müssen dringend nach New York, weil wir dort eine Niederlassung gründen wollen», erzählt am Gate eine Delegation der italienischen Messegesellschaft Bologna. «Das geht einfach nicht aus der Ferne.» Ein paar Reihen weiter stehen zwei Ingenieure des Maschinenbauers Bültmann aus dem Sauerland, die auf ihren Flug nach Detroit warten, um dort die Maschinen eines Kunden zu erweitern. «Wir konnten auch schon vorher fliegen, aber es war sehr viel Bürokratie», erzählt einer der Männer. Wie alle anderen sind sie geimpft und frisch getestet. Eie Einreisebestimmungen werden streng und mehrfach kontrolliert.

«Wir haben für die kommenden Wochen eine Auslastung wie im Jahr 2019», frohlockt Lufthansa-Manager Klaus Froese. Allein seine Gesellschaft fliegt im Winterflugplan von Frankfurt und München wöchentlich 160 Verbindungen zu 19 US-Zielen - eine enorme Steigerung nach 30 Verbindungen im Sommer, als nur US-Bürger, Diplomaten und Menschen mit Ausnahmegenehmigungen reisen durften. Wegen der starken Nachfrage wird der traditionsreiche New-York-Flug bereits in drei Tagen wieder mit einem Boeing-Jumbo bestückt. Der hat rund 150 Plätze mehr als die A340 von Airbus und ist nach Ausmusterung der A380 das größte Flugzeug des Konzerns.

Die Freundinnen Sarah Borchardt und Karin Deges haben ihre USA-Reise wegen der Einreisebeschränkungen bereits zweimal verschoben. Umso mehr freuen sie sich, dass es nun endlich mit Singapore Airlines losgehen kann, die von Frankfurt aus ebenfalls nach New York fliegt. «Wir sind total happy jetzt, im ersten Flieger zu sitzen und endlich rüber zu können», sagt Borchardt. Was sich die beiden von ihrem Urlaub erhoffen? «Einfach gemeinsame Zeit zu verbringen, die City zu genießen, das schöne Wetter, die Leute, einfach alles genießen und aufsaugen», berichtet Deges. Bedenken haben die beiden auf ihrer ersten Flugreise seit Pandemiebeginn nicht. «Vorsichtsmaßnahmen sind ergriffen, wir sind geimpft, wir verhalten uns entsprechend, tragen Maske, da haben wir keine Sorge», sagt Borchardt.

Trotz steigender Ansteckungszahlen ist es ein Moment der Rückkehr in die Normalität. «Wir sind geimpft und haben auch schon den Booster», berichtet das New Yorker Ehepaar Steve und Danuta Wright, das gerade von einer Mittelmeer-Kreuzfahrt zurückkommt. «Wir wollen möglichst viel reisen, solange wir das noch so gut können», sagt der 69-jährige Steve. «Wir nehmen Covid ernst, aber wir wollen nicht in Angst leben.»

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