Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Montag

Foto: Freepik
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Tunesische Airline nimmt Flugverkehr nach Libyen wieder auf

TUNIS/TRIPOLIS: Nach langer Unterbrechung fliegt die staatliche Airline Tunesiens wieder Städte im benachbarten Bürgerkriegsland Libyen an. Eine Tunisair-Maschine landete am Montag in der Küstenstadt Bengasi im Osten Libyens. Die Fluggesellschaft veröffentlichte bei Facebook ein Video, wie zwei Löschfahrzeuge das Passagierflugzeug mit hohen Wasserstrahlen begrüßen. Von Tunis aus soll es künftig auch wieder regelmäßige Flüge in die libysche Hauptstadt Tripolis und zurück geben.

Wegen der schlechten Sicherheitslage in Libyen hatten die meisten ausländischen Airlines ihre Flüge in das nordafrikanische Land 2014 oder 2015 ausgesetzt. Das Land versank nach dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 in einem blutigen Machtkampf zwischen zahlreichen politischen Lagern und verbündeten Milizen, der von ausländischen Mächten befeuert wird. Extremisten nutzten das Chaos. Seit rund einem Jahr gab es in Libyen zwar keine größeren Gefechte mehr. Auch wegen der Corona-Pandemie gab es bis zuletzt aber weiterhin kaum Flüge von und nach Libyen.

Ende April hatte sich Libyen auch mit dem östlichem Nachbarland Ägypten auf eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs zwischen den beiden Hauptstädten Kairo und Tripolis geeinigt. Im Februar wurden bereits Flüge zwischen Bengasi und Alexandria im Norden Ägyptens genehmigt. Als Grund wurde vor allem die Wahl einer Übergangsregierung unter Ministerpräsident Abdul Hamid Dbaiba genannt, die vorsichtige Hoffnung auf eine Entspannung des Konflikts gibt. Die Regierung soll Libyen zu landesweiten Wahlen im Dezember führen.

Vor allem Libyer, die zur medizinischen Behandlung oder geschäftlich ins Ausland reisen wollen, sind auf die Flüge angewiesen. In Europa dürfen libysche Airlines nach wie vor keine Ziele anfliegen. Flüge nach Istanbul in der Türkei waren bis zuletzt eine der wenigen Möglichkeiten, um das Bürgerkriegsland mit dem Flugzeug zu verlassen.


Lufthansa: Keine Flüge nach Israel bis einschließlich Donnerstag

FRANKFURT/MAIN: Angesichts des Konflikts in Israel hat der Lufthansa-Konzern weitere Flüge zum Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv gestrichen. Bis einschließlich Donnerstag werde es nun keine Linienflüge der Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian geben, sagte ein Konzernsprecher in Frankfurt am Montag. Voraussichtlich ab Freitag werde man den Flugbetrieb wieder aufnehmen.

Die Lufthansa-Gruppe fliegt aus ihren Drehkreuzen üblicherweise wöchentlich 19 Verbindungen nach Israel. Auf die Hauptmarke Lufthansa entfallen dabei 11 Hin- und Rückflüge. Auch zahlreiche andere Fluggesellschaften haben ihre Verbindungen wegen der fortgesetzten Raketenangriffe der Hamas und israelischer Gegenschläge abgesagt.


Eurowings sieht starken Anstieg der Buchungszahlen

KÖLN/FRANKFURT: Die Fluggesellschaft Eurowings sieht sich nach den Corona-Einschränkungen auf Kurs zu deutlich mehr Flugverkehr im Sommer. Man werde voraussichtlich Ende August oder Anfang September die geplanten 80 Flugzeuge in der Luft haben, sagte der Chef der Lufthansa-Tochter, Jens Bischof, am Montag in Köln. Das sei eine Verspätung um etwa vier Wochen. Aktuell seien rund 45 Flugzeuge unterwegs.

Auch die Zahl der Buchungen habe sich parallel zu den Reise-Erleichterungen in den vergangenen zwei Wochen verdoppelt, erklärte der Airline-Chef. An Spitzentagen verkaufe man wegen der gestiegenen Nachfrage von Privatleuten und Reiseveranstaltern aktuell mehr als 50.000 Tickets im Vergleich zu mehr als 80.000 Tickets in der Vorkrisenzeit. Für die kommenden vier Wochen habe man bereits 500 zusätzliche Flüge aufgelegt.

Spitzenziel des größten deutschen Ferienfliegers bleibe Mallorca, das Eurowings im Sommer mehr als 300 Mal in der Woche anfliegen will. Eurowings will sich nach den Worten Bischofs als «preiswerter» Anbieter positionieren. «Die Kunden fragen zu allererst nach Sicherheit und Gesundheit.» Unterhalb der fälligen Steuern, Gebühren und Entgelte biete man keine Tickets an. «Wir sind nicht billiger als Ryanair, aber wir können es definitiv besser.»


Ryanair hofft nach Milliardenverlust auf Geschäftsjahr ohne Miese

DUBLIN: Europas größter Billigflieger Ryanair ist wegen der Corona-Krise im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in den roten Zahlen gelandet. Unter dem Strich stand für die zwölf Monate bis Ende März ein Minus von gut einer Milliarde Euro nach einem Gewinn von 649 Millionen ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Montag in Dublin mitteilte. Rechnet man eine Sonderbelastung wegen letztlich wertloser Treibstoffpreis-Sicherungsgeschäfte heraus, lag das Minus bei 815 Millionen Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende März 2022 glaubt das Management um Ryanair-Chef Michael O'Leary an ein Ergebnis nahe der Gewinnschwelle, wagt wegen der Unsicherheit rund um die Corona-Pandemie aber keine konkrete Prognose. Die Erwartungen basierten auf der Annahme, dass die Impfkampagnen erfolgreich sind und die Regierungen in Europa die Reisebeschränkungen rechtzeitig vor der wichtigen Sommersaison ab Juli aufheben, hieß es.

Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Ryanair ein Passagieraufkommen am unteren Ende der ausgegebenen Zielspanne von 80 bis 120 Millionen Fluggästen. Im laufenden ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni dürften es lediglich 5 bis 6 Millionen werden.

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