Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Foto: Freepik
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Zypern und Bulgarien fürchten Fernbleiben russischer Touristen

NIKOSIA/SOFIA: Sie kommen seit Jahren und bringen eine Menge Geld: Russische Touristen sind auf Zypern und in Bulgarien gerngesehen. Nun aber bricht der Kundenstamm wegen der Sanktionen gegen Russland weg. Könnte die Türkei davon profitieren?

Auf Zypern und in Bulgarien bangt die Tourismus-Branche um die Sommersaison 2022. Durch die Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs dürften russische Gäste fast vollständig fernbleiben. Nach den Umsatzeinbrüchen in der Pandemie fürchten viele Unternehmen, nicht mehr lange über die Runden zu kommen. Profitieren könnte die Türkei: Ankara spricht sich gegen Sanktionen aus und hält den Luftraum für russische Flieger offen.

Der russische Botschafter in Nikosia, Stanislaw Ossadtschi, sagte es kurz nach Kriegsbeginn unverblümt einem zyprischen Fernsehsender: «Wo wird Zypern russische Touristen herbekommen? Sie werden nicht kommen!» Nikosia hatte seinen Luftraum für russische Flieger gesperrt. Zypern habe sich selbst ins Knie geschossen, sagte Ossadtschi. Die Russen würden stattdessen in die Türkei reisen und ihr Geld dort ausgeben.

Russen stellten zuvor rund 25 Prozent Feriengäste auf der Insel. «Wenn wir davon ausgehen, diese Gäste alle zu verlieren, dann wird uns das bis zu zwei Prozent unseres Bruttoinlandsprodukts kosten», warnt Finanzminister Konstantinos Petridis.

Auch an der bulgarischen Schwarzmeerküste zeichnet sich eine schlechte Sommersaison ab. In den Hotels dort sind jetzt Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Ausfallen könnten neben den russischen und ukrainischen Touristen auch die gut 350.000 russischen Besitzer von Ferien-Immobilien - zwischen den Ländern gibt es zurzeit keine Flugverbindungen. Auch Buchungen aus West- und Mitteleuropa gab es seit Kriegsbeginn kaum. Das Land liegt wohl zu nah am Kriegsschauplatz.

Ob sich russische Urlauber stattdessen in diesem Jahr in die Türkei aufmachen, bleibt offen. Auch die Branche dort fürchtet einen Einbruch. «Wenn der Krieg weitergeht und es keine neue Entwicklung gibt, werden nur 30 Prozent der Russen kommen», sagte der Chef des Tourismusverbands Etik, Mehmet Isler, türkischen Medien. Schon jetzt gebe es Stornierungen. 2021 kamen laut Statistikbehörde 4,6 Millionen Touristen aus Russland, gefolgt von etwa 3 Millionen Deutschen und 2 Millionen Ukrainern.

Immobilienmakler in Antalya hingegen berichten von deutlich mehr Anfragen russischer und ukrainischer Kunden. Özkan Tekce von der Immobilienagentur Antalya Homes sagte, die Nachfrage sei zweieinhalb Mal so hoch wie sonst zu dieser Jahreszeit.


Notfall auf dem Flughafen Melbourne - Passagiere springen aus Flieger

MELBOURNE: Bedrohliches Szenario auf dem Flughafen von Melbourne: Dutzende Passagiere mussten Medienberichten zufolge kurz vor dem Start aus einem Flugzeug springen, weil ein Triebwerk offenbar Feuer gefangen hatte. Die Maschine der Gesellschaft Rex Airlines sollte eigentlich von der australischen Metropole nach King Island vor der Küste von Tasmanien fliegen. Dann aber wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) die Feuerwehr zum Rollfeld gerufen, nachdem Rauch aus einem Motor der Maschine aufstieg, wie der Sender 7News berichtete.

Insgesamt seien 43 Passagiere an Bord gewesen. Viele seien in Panik geraten, hieß es. Sie hätten alles an Bord lassen und aus dem Notausgang etwa eineinhalb Meter in die Tiefe springen müssen, weil es zunächst keine Treppe oder Leiter gab. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand. «Sie konnten das Flugzeug sicher verlassen, und der Betrieb des Flughafens wurde nicht beeinträchtigt», sagte ein Sprecher des Airports dem Sender.


Britische Airlines rechnen mit etlichen weiteren gestrichenen Flügen

LONDON: Nach vielen coronabedingten Flugausfällen rechnet man in Großbritannien auch in den kommenden Tagen noch mit etlichen weiteren gestrichenen Flügen. Nachdem die Airline Easyjet am Montag und Dienstag jeweils rund 60 Flüge streichen musste, warnte das Unternehmen vor einem «ähnlichen Niveau an Streichungen in den nächsten Tagen», da weiterhin viele Beschäftigte krank seien.

Ungewöhnlich viele Corona-Fälle hatten in den vergangenen Tagen zu rund 1000 Ausfällen von Flügen in Großbritannien geführt. Auch British Airways beklagte einen hohen Krankenstand und strich allein am Dienstag fast 100 Flüge vom Londoner Flughafen Heathrow. Die Ausfälle könnten die Urlaubspläne vieler Britinnen und Briten gefährden, da die Ostersaison kurz bevorsteht.

In England gibt es seit etlichen Wochen keine Corona-Beschränkungen mehr. Bei den Fallzahlen gibt es eine hohe Dunkelziffer, da Testkapazitäten zurückgefahren wurden und positive Tests freiwillig gemeldet werden müssen. Die Infektionsquoten sind jedoch weiterhin sehr hoch, wie aus regelmäßigen Schätzungen des nationalen Statistikamtes auf der Basis von Tests einer repräsentativen Stichprobe hervorgeht.

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Dieter Kowalski 06.04.22 10:40
@ Russische Touristen
Ich kann mir nicht vorstellen, dass zur Zeit Russen irgendwo auf der Welt willkommen wären. Ausgenommen vielleicht in Diktaturen und Autokratien.